Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Erzeugerpreise pflanzlicher Produkte: +15,6 % im Mai 2021 aufgrund anhaltend hoher Nachfrage
Preise für tierische Erzeugnisse steigen gegenüber dem Vorjahr um 3,7 %

WIESBADEN (ots)

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt, Mai 2021

+8,4 % zum Vorjahresmonat

+2,4 % zum Vormonat

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Mai 2021 um 8,4 % höher als im Mai 2020. Einen ähnlich starken Anstieg hatte es zuletzt im Juni 2019 gegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat April 2021 um 2,4 %.

Preise für pflanzliche Erzeugnisse um 15,6 % gestiegen - für Getreide sogar um 26,7 %

Wie bereits im Vormonat ist der Preisanstieg für pflanzliche Erzeugnisse im Mai 2021 vor allem auf die höheren Preise beim Getreide zurückzuführen (+26,7 % gegenüber Mai 2020). Im April 2021 betrug die entsprechende Veränderung +20,4 %. Ein Grund für den Anstieg dürfte das knappe Angebot und die anhaltend hohe Nachfrage für Getreide sein.

Bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus betrug die Preissteigerung im Mai 2021 gegenüber dem Mai des Vorjahres 17,8 %. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem erneut die gestiegenen Preise für Pflanzen und Blumen (+17,4 %). Diese Entwicklung ist auf ein knappes Angebot und eine weiterhin hohe Nachfrage zurückzuführen. Beim Gemüse (+18,2 %) stiegen insbesondere die Preise für Tomaten (+31,9 %) und für Spargel (+23,6 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Beim Obst erhöhten sich die Preise um 26,3 %, vor allem wegen des Preisanstiegs bei Erdbeeren mit +53,5 %. Bei Erdbeeren hat das vergleichsweise kalte Wetter zu deutlichen Reifeverzögerungen geführt. Dadurch startete der Saisonanfang zwei Wochen später als 2020, was wiederum im Mai 2021 zu einem begrenzten Angebot und erhöhten Preisen für Erdbeeren geführt hat.

Handelsgewächse, wie Raps und Zuckerrüben, verteuerten sich im Mai 2021 gegenüber dem Mai 2020 um 35,7 %. Bereits im April 2021 gab es einen Anstieg um 30,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dazu haben vor allem die Preissteigerungen beim Raps mit +45,9 % beigetragen. Hauptgrund hierfür waren die nahezu leergeräumten Rapslager bei Landwirtinnen und Landwirten, Händlerinnen und Händlern und Ölmühlen.

Für Speisekartoffeln hingegen sinken die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat bereits seit September 2019. Im Mai 2021 lagen sie um 53,2 % und im April 2021 um 54,5 % niedriger als im Jahr zuvor. Hierfür dürfte das umfangreiche Angebot aufgrund der höheren Erntemenge gegenüber dem Vorjahr verantwortlich sein.

Preise für tierische Erzeugnisse um 3,7 % gestiegen, für Milch um 10,5 %

Die Preise für tierische Erzeugnisse stiegen im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 %. Dies ist der erste Preisanstieg seit April 2020. Damit setzt sich der negative Preistrend der vergangenen Monate nicht fort (-3,0 % im April 2021 und im März -7,7 % im Vorjahresvergleich). Der Preisanstieg für tierische Erzeugnisse ist fast ausschließlich auf die steigenden Preise für Milch zurückzuführen. Im Mai 2021 lag der Milchpreis um 10,5 % über dem Stand des Vorjahres. Im April 2021 hatten sich die Preise im gleichen Zeitraum um +4,0 % erhöht, während sie im März 2021 leicht rückläufig waren (-0,1 % gegenüber März 2020).

Bei Schlachtschweinen setzt sich der Preistrend der vergangenen Monate abgeschwächt fort. Gegenüber dem Mai 2020 waren die Preise im Mai 2021 um -9,3 % niedriger. Im April 2021 hatte der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat noch 18,8 % betragen, im März 2021 24,9 %. Gedämpft wird der Rückgang vermutlich durch ein geringeres Angebot und eine steigende Nachfrage durch Öffnungen in der Außengastronomie.

Bei Schafen und Ziegen wurden dagegen - wie in den vergangenen Monaten - steigende Preise beobachtet (Mai 2021 gegenüber Mai 2020: +28,4 %, April 2021 gegenüber April 2020: +25,0 %). Auch für Rinder erhöhten sich die Preise im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat (+17,3 %).

Methodische Hinweise:

Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft in Deutschland und zeigt damit die Preisentwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe.

Die vollständigen Jahres-, Wirtschaftsjahres- und Monatsergebnisse der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen 61211-0001 bis 61211-0003 abgerufen werden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Agrarpreise,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 20 78

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 13.07.2021 – 15:15

    Sterbefallzahlen im Juni 2021: 7 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

    WIesbaden (ots) - Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Juni 2021 in Deutschland 76 462 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 7 % oder 5 309 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. Mitte des Monats waren die Sterbefallzahlen zeitgleich mit einer Hitzewelle besonders deutlich erhöht (+17 % in ...

  • 13.07.2021 – 08:00

    "light"-Getränke im Trend: Produktion binnen zehn Jahren um 27 % gestiegen

    WIESBADEN (ots) - Gerade bei sommerlichen Temperaturen sollte man viel trinken. Als Durstlöscher sind neben Wasser auch Erfrischungsgetränke wie Schorlen, Cola und Limonade beliebt - letztere zunehmend in der "light"-Variante. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 1,45 Milliarden Liter Cola, Colamischgetränke und Limonade "light" produziert. Das war gut ein Viertel (27 ...