Insolvenzen im Juli 2002
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Juli 2002 in Deutschland 7 605 Insolvenzen verzeichnet. Davon entfielen 3 302 auf Unternehmen einschließlich Kleinunternehmen und 4 303 auf andere Schuldner. Zu letzteren zählen insbesondere Verbraucher (2 003), natürliche Personen, die beispielsweise als Gesellschafter beteiligt waren (414), ehemals selbstständig Tätige (1 676) und Nachlassinsolvenzen (210).
Ein sinnvoller Vergleich dieser Ergebnisse mit den Vorjahreszahlen ist nicht möglich, weil in Folge der jüngsten Reform des Insolvenzrechts ab 1. Dezember 2001 erheblich mehr Insolvenzverfahren eröffnet wurden als vorher. Jetzt können natürliche Personen auch dann ein Insolvenzverfahren beantragen, wenn sie mittellos sind, da ihnen die Verfahrenskosten gestundet werden können. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist Voraussetzung um - nach einer sechsjährigen "Wohlverhaltensphase" - die Befreiung von den restlichen Schulden zu erlangen. Diese Erleichterung gilt nicht nur für Verbraucher, sondern auch für ehemals selbstständig Tätige und für Kleinunternehmen. Daher sind die Insolvenzzahlen für Unternehmen - außer für Kapital- und Personengesellschaften - nicht mit den Vorjahreszahlen vergleichbar.
Vergleichbar mit dem Vorjahr sind jedoch die Insolvenzen von Kapital- und Personengesellschaften; sie stiegen im Juli 2002 um 16,6 % gegenüber Juli 2001 auf 2 124 Fälle.
Von Januar bis Juli 2002 wurden 47 282 Insolvenzen gemeldet, darunter 21 585 von Unternehmen. Die Gerichte bezifferten die offenen Forderungen der Gläubiger in den ersten sieben Monaten des Jahres auf 32,3 Mrd. Euro.
Insolvenzen in Deutschland
Juli Jan bis 2002 Juli 2002
Insgesamt 7 605 47 282
Unternehmen 3 302 21 585 Übrige Schuldner 4 303 25 697 davon: - Verbraucher 2 003 11 198 - natürliche Personen als Gesellschafter 414 4 662 - ehemals selbstständig Tätige 1 676 8 464 - Nachlässe 210 1 373
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ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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