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Statistisches Bundesamt

Arbeitslosigkeit führte 2008 am häufigsten in die Überschuldung

Wiesbaden (ots)

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) ist die Arbeitslosigkeit der häufigste Auslöser für eine 
Überschuldung bei Privatpersonen. Im Jahr 2008 war sie mit 28% der 
von Schuldnerberatungsstellen betreuten Personen der bedeutendste 
Hauptauslöser für die Überschuldung. Auch im Vorjahr lag dieser 
Anteil etwa gleich hoch (29%). Andere Ereignisse wie zum Beispiel 
Trennung, Scheidung sowie Tod des Partners oder der Partnerin (14%), 
Erkrankung, Sucht oder Unfall (10%) führten ebenfalls zu kritischen 
finanziellen Situationen. Diese Angaben beruhen auf einer Befragung 
von 214 der insgesamt rund 950 Schuldnerberatungsstellen in 
Deutschland; sie stellten anonymisierte Daten von rund 66 500 
beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit.
Im Jahr 2008 lebten 44% aller von den Schuldnerberatungsstellen 
beratenen Personen allein, wobei deutlich mehr alleinlebende Männer 
(27%) als alleinlebende Frauen (17%) sich in einer finanziellen 
Krisensituation befanden. Damit waren alleinlebende Männer 
überproportional von Überschuldung betroffen, denn ihr Anteil an 
allen Haushalten lag in dieser Zeit bei 18%. Außerdem zählten 
alleinerziehende Frauen mehr als doppelt so häufig zur Klientel der 
Schuldnerberatungsstellen (14%), als es ihrem Anteil an allen 
Haushalten (6%) entsprach.
Die überschuldeten Personen hatten 2008 im Durchschnitt rund 36 
000 Euro Schulden, davon entfielen 21 000 Euro oder 58% auf Schulden 
gegenüber Banken, die somit die wichtigsten Gläubiger waren.
Bei mehr als der Hälfte der überschuldeten Personen (55%) lag 2008
das monatliche Nettoeinkommen unter 900 Euro und damit unter der 
Pfändungsfreigrenze, die derzeit 990 Euro beträgt. Bei den 
alleinstehenden Frauen und Männern mussten sogar 71% der 
überschuldeten Personen mit einem Nettoeinkommen unter 900 Euro 
auskommen. Nur rund 3% aller überschuldeten Personen hatten Einkünfte
von mehr als 2 000 Euro pro Monat. Zusammen mit den Einkünften der 
übrigen Haushaltsmitglieder verfügten die beratenen Personen 2008 
über ein monatliches Nettoeinkommen von durchschnittlich 1 181 Euro. 
Über ein Drittel davon mussten sie für das Wohnen aufwenden, so dass 
für den übrigen Lebensunterhalt noch rund 770 Euro zur Verfügung 
standen.
Weitere Ergebnisse und Erläuterungen finden Sie in einem 
Tabellenband, der kostenlos im Publikationsservice des Statistischen 
Bundesamtes abrufbar ist.
Weitere Auskünfte gibt:
Jenny Neuhäuser
Telefon: (0611) 75-2642,
E-Mail:  ueberschuldungsstatistik@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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