Rheinische Post: Kaczynskis Hysterie
Düsseldorf (ots)
Von Klaus Peter Kühn
Das deutsch-polnische Verhältnis ist weitaus besser, als es die 
fast schon hysterischen Reaktionen des Warschauer Regierungchefs 
Jaroslaw Kaczynski vermuten lassen. Besuche des Bundespräsidenten 
beim Tag der Heimat sind normal, gehören mitnichten in das Kapitel 
"dieser beunruhigenden Ereignisse, die in jüngster Zeit in 
Deutschland stattgefunden haben" (O-Ton aus Warschau).
Wenn Kaczynski mit der streitbaren Präsidentin des Bundes der 
Vertriebenen seine Probleme hat, mag das im einen oder anderen Fall -
dazu gehört die Ausstellung "Erzwungene Wege" - nachvollziehbar sein.
Wenn der Warschauer Premier aber offenbar dem deutschen 
Staatsoberhaupt schon allein die Tatsache vorwirft, dass dieser zu 
einer großen Bevölkerungsgruppe spricht, die ihre Wurzeln in den 
ehemaligen Ostgebieten hat,  dann stößt er selbst in Polen auf 
Unverständnis. Gegen Horst Köhlers Worte - "Lassen Sie uns 
miteinander reden statt übereinander" - kann nicht einmal Kaczynski 
etwas sagen.
Der Regierungschef sollte sich solche Überreaktionen ersparen. Sonst 
muss er wieder wie vergangene Woche in Brüssel 
Selbstverständlichkeiten klarstellen ("Wir sind marktwirtschaftlich, 
diskriminieren niemanden"). Peinlich.Rückfragen bitte an:
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