Rheinische Post: Ypsilantis Waterloo
Düsseldorf (ots)
von Reinhold Michels
Waterloo liegt also auch in Hessen. Wenn die SPD aus dem 
Zusammenbruch des Ypsilanti-Feldzuges gegen die Vernunft endlich die 
Lehre zöge, dass eine Arbeitnehmer-Partei keine ökonomisch schädliche
Politik machen, also auch nicht mit Linksutopisten und SED-Söldnern 
paktieren darf, dann hätte Frau Ypsilanti ihrer Partei ungewollt 
einen Dienst erwiesen. Die Einlassung der nordrhein-westfälischen 
SPD-Chefin Hannelore Kraft - hoffentlich ist sie keine Schwester im 
Geiste Ypsilantis -, wonach das Verhalten der vier politisch 
verdienstvollen Ypsilanti-Gegner aus der SPD moralisch verwerflich 
sei, diskreditiert Kraft selbst. Ypsilanti mag vor allem von ihrem 
Vize Jürgen Walter hinters Licht geführt worden sein. Aber was zählt 
das, gemessen an Ypsilantis noch rechtzeitig gescheitertem Plan, die 
hessischen Wähler zu hintergehen?
Ob in Hessen nun in wenigen Monaten Neuwahlen stattfinden, oder ob 
der weiter amtierende Ministerpräsident Koch eine schwarz-gelb-grüne 
Koalition ("Jamaika") zustande bekommt, ist völlig unklar. "Jamaika" 
hätte den Nachteil, dass die Hessen-Grünen, Ypsilantis Partner beim 
Testen der Belastbarkeit der Wirtschaft, mitregierten. Das kann man 
dem Land Hessen wirklich nicht wünschen.Pressekontakt:
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