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Pleitgen vor WTO: Rundfunk bei Liberalisierungsverhandlungen nicht wie Marktprodukt behandeln

Genf/Köln (ots)

Der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen hat bei einer
Rede vor Vertretern der Welthandelsorganisation WTO in Genf davor
gewarnt, Rundfunk wie ein Marktprodukt zu behandeln. Die
audio-visuellen Medien gehörten in der Kommunikationsgesellschaft zu
den wichtigsten Kulturträgern. Pleitgen forderte, die Besonderheiten
des audiovisuellen Sektors im Rahmen der
Liberalisierungsverhandlungen über das Dienstleistungsabkommen (GATS)
zu berücksichtigen. Aufgrund ihres Verbreitungsgrades hätten die
Medien einen entscheidenden Einfluss auf die Meinungsbildung und die
Werte-Entwicklung in der Gesellschaft. Sie seien ein Spiegel der
Gesellschaft, könnten diese aber auch formen. Kulturell
breitgefächerte Berichterstattung ist deshalb nach Pleitgens Worten
eine wichtige Voraussetzung für eine vielfältige und tolerante
Gesellschaft. Die Europäische Union könne sich des übernationalen
europäischen Kultur-Erbes annehmen, im Prinzip blieben Kultur und
Rundfunk jedoch zurecht in der Zuständigkeit der einzelnen
Mitgliedstaaten. Diese Grundsätze müssten im Rahmen des GATS
anerkannt werden. Das General Agreement on Trade in Services hat zum
Ziel, sämtliche Dienstleistungssektoren - also auch die
audio-visuellen Medien - vollständig dem Welthandel zu öffnen.
Entscheidende Bedeutung kommt nach Pleitgens Worten der Erhaltung
einer pluralistischen Medienlandschaft zu. "Massenmedien in den
Händen weniger können zur Gefahr für die Demokratie werden", so
Pleitgen. Der gesellschaftlichen Verantwortung der Medien könne der
öffentlich-rechtliche Rundfunk am besten gerecht werden. Denn er
garantiere Meinungsbildung aus unabhängigen Quellen,
Berichterstattung über alle Lebensbereiche und hohe Programmqualität.
Rückfragen:
ARD-Pressestelle, 
Alexander Hack 
Tel. 0221/220-1867

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