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Der Tagesspiegel: Wirtschaftsweiser Franz übt harte Kritik an Koalitionsvertrag

Berlin (ots)

Wolfgang Franz, Mitglied des Sachverständigenrats,
sagte dem Tagesspiegel am Sonntag, mit dem Regierungsprogramm " kommt
Deutschland noch nicht auf einen höheren Wachstumspfad zurück". Vor 
allem die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer und die Einführung 
einer Reichensteuer lehne er "strikt ab".
Franz erwartet wegen der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer für 
2007 ein Anspringen des privaten Konsums im zweiten Halbjahr 2006. 
"Im vierten Quartal ist jeder gut beraten, sich das ohnehin geplante 
Auto oder die Wohnungseinrichtung zu kaufen." Im ersten Halbjahr 2007
werde der Konsum dann deutlich zurückgehen. Mit der Anhebung der 
Mehrwertsteuer die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu senken, 
gehe zwar "in die richtige Richtung", sagt Franz. Jedoch hebe die 
geplante Erhöhung der Beiträge zur Rentenversicherung diese Wirkung 
teilweise wieder auf. Die Reichensteuer führe eine unnötige 
Neiddebatte wieder ein. "Viele werden versuchen, ihr Geld im Ausland 
anzulegen".
Moderate Töne kamen vom Handwerk. Dessen Präsident Otto Kenzler sagte
dem Tagesspiegel, man erkenne "die Bemühungen beider Parteien, die 
Situation des Mittelstands und vor allem des Handwerks in Deutschland
zu verbessern". Ausdrücklich erwähnte Kenzler die günstigeren 
Abschreibungsbedingungen, Maßnahmen zur Liquiditätsverbesserung und 
den Verzicht auf die Reichensteuer für gewerbliche Einkünfte. Der 
Handwerkspräsident zeigte sich dennoch skeptisch, denn er habe die 
Erfahrung, "dass Politiker in Sonntagsreden stets Verbesserungen für 
den Mittelstand versprechen, es bei der Umsetzung jedoch in aller 
Regel hapert". Schließlich sei es vor allem der Mittelstand, Handel, 
Handwerk und kleine Dienstleister, "die durch die exorbitante 
Steigerung der Mehrwertsteuer besonders hart getroffen werden", sagte
Kenzler.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030.26009260
Der Tagesspiegel
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