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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Terroristenchef Sarkawi kündigt Mega-Anschlag an

Berlin (ots)

Der mit Al Qaida verbündete Terroristenchef Abu
Musab al Sarkawi hat nach Informationen des Tagesspiegels einen
Anschlag angekündigt, der in seiner Dimension den Angriff des 11.
September 2001 in den USA noch übertreffen soll. In einem Gespräch
mit einem seiner Anhänger in der irakischen Stadt Falludscha sagte
er, es werde bald ein „ganz großes Ereignis geben". Darüber werde die
Welt mehr reden „als über den 11. September". Das Treffen fand vor
der Invasion der US-Truppen in der von Rebellen besetzten Stadt
Falludscha im November statt. Der Gefolgsmann Sarkawi, ein Kurde aus
der irakischen Terrorgruppe Ansar al Sunna, berichtete nach seiner
Verhaftung durch US-Truppen von dem Gespräch, dass er mit Sarkawi
geführt hatte. Die USA haben ihm eine Art Kronzeugenregelung
angeboten. Fathala F. wird im Irak an einem geheimen Ort verhört. Die
Sicherheitsbehörden bewerten die Angaben des Häftlings als echt. Dem
Tagesspiegel berichtete Fathala F. am vergangenen Donnerstag bei
einem sechsstündigen Treffen in der Nähe der Stadt Kirkuk über die
Begegnung mit Sarkawi. Sarkawi ist der Statthalter der Al Qaida im
Irak. Die Amerikaner machen ihn für zahlreiche schwere Anschläge und
Entführungen verantwortlich. Internationale und deutsche
Sicherheitskreise befürchten schon lange, dass Al Qaida oder die
Sarkawi-Gruppe oder auch beide zusammen einen weiteren Mega-Anschlag
planen. Der aus Jordanien stammende Sarkawi selbst hat es offenbar
auch in diesem Jahr in seiner Heimat versucht. Im April stellte die
jordanische Polizei mindestens 20 Tonnen Chemikalien und Sprengstoff
sicher, neun mutmaßliche Gefolgsleute Sarqawis wurden festgenommen.
Wäre das Material eingesetzt worden, hätte sich nach Angaben der
jordanischen Behörden über der Hauptstadt Amman eine Giftgaswolke
gebildet. Es seien 80 000 Tote zu erwarten gewesen. Deutsche
Sicherheitsexperten glauben zwar, die Chemikalien hätten „nur" als
konventionelle Explosivstoffe verwendet werden können. Doch die Menge
des Materials hätte gereicht, so ein Experte, um ganze
Gebäudekomplexe zu pulverisieren. Wenn Sarkawi einen Mega-Anschlag
ankündigt, kann damit auch der von Sicherheitsbehörden befürchtete
Anschlag mit einer „schmutzigen Bombe" gemeint sein. Experten
berichten, Al Qaida verfüge wahrscheinlich über radioaktiven Abfall,
der zusammen mit Sprengstoff als „schmutzige" Waffe eingesetzt werden
kann. Die Folgen wären verheerend: Bei einer Explosion in einer
Großstadt würden mindestens mehrere Straßenzüge verstrahlt. Noch mehr
Sorge bereitet den Sicherheitsbehörden die zu erwartende Reaktion der
Bevölkerung: Befürchtet wird die Flucht zehntausender Menschen. Eine
Massenpanik würde, so ein Experte, wahrscheinlich größere Schäden
anrichten als der Anschlag mit der Bombe selbst. In dem Gespräch
berichtete Sarkawi nach Angaben von Fathala F. auch über Hilfe aus
dem Ausland. „Finanzielle Unterstützung bekommen wir hauptsächlich
von Saudi-Arabien, logistische aus Syrien. Einige international
operierende arabische Firmen helfen uns bei den Geldtransfers. Das
ist fast das Wichtigste, weil alle Geldflüsse überwacht werden",
sagte Sarkawi demnach.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Lutz Haverkamp, Stellv. Ressortleiter Politik, 030-26 009 389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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