Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Bisky sieht PDS für 2006 noch nicht gerüstet

Berlin (ots)

Zwei Jahre nach der Bundestagswahl will die PDS die
Aufarbeitung ihrer Niederlage abschließen. Parteichef Lothar Bisky
versandte an die Gremien Thesen zur strategischen Weiterentwicklung
seiner Partei. In dem dem "Tagesspiegel" (Samstag-Ausgabe)
vorliegenden Papier schließt die PDS – anders als 2002 – eine
Koalition mit SPD und Grünen auf Bundesebene aus. Zur Begründung wird
auf die „tiefe Identitäts- und Vertrauenskrise“ der SPD hingewiesen.
Die mitregierenden Grünen hätten, ohne in den Sog dieser Krise
gezogen worden zu sein, „wesentlich zum Abbau des Sozialstaates
beigetragen". Die PDS selbst sieht sich noch zu wenig für das
Vorhaben gerüstet, 2006 wieder in Fraktionsstärke in den Bundestag
einzuziehen.
Die Autorengruppe des Papiers für den nächsten Bundesparteitag
Ende Oktober in Potsdam war von Bisky beauftragt worden. „Wir müssen
uns einigen, wie wir zurück in die bundespolitischen
Auseinandersetzungen kommen“, appelliert Bisky im Geleitwort an seine
Genossen. Auch nach ihren Erfolgen bei der Europawahl, der
Landtagswahl in Thüringen und den Kommunalwahlen in Sachsen, Sachsen-
Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sieht sich die PDS
strategisch in einer sehr schwierigen Situation. Weil sie auf
Bundesebene derzeit im Parteienspektrum keinen Partner für sich
sieht, seien „die Chancen, Alternativen durchzusetzen, äußerst
gering“, heißt es in dem Papier. „Das spüren die Menschen.“
Verschärfend komme hinzu, dass die Regierungskoalitionen mit der SPD
in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern in den eigenen Reihen „mehr
erduldet als offensiv genutzt werden“. Die Partei müsse künftig auf
Regierungskoalitionen in den Ländern besser vorbereitet werden,
verlangt deshalb die vom Parteichef beauftragte Gruppe.
Auf den Osten zurückziehen will sich die PDS nicht, auch wenn die
Lage im Westen schwierig sei. Die Autoren des Papiers geben, wie der
"Tagesspiegel" weiter berichtet, zu, dass die Pläne zur Gründung
einer neuen Linkspartei „auch eine Kritik an Politik, Arbeit und
Wirkung der PDS“ seien. „Die PDS sieht darin eine Konkurrenz“, heißt
es. Und: Bisher habe man enttäuschte SPD-Anhänger „unzureichend
erreicht“.
Äußerst kritisch gehen die Autoren mit den eigenen Genossen und
dem Erscheinungsbild der Partei ins Gericht. Von „Blockaden“ und
„lähmendem Streit“ ist in dem Papier die Rede. Die PDS habe „ihren
Zerfallsprozess stoppen, einen neuen Aufbruch aber trotz größter
Anstrengungen nicht erreichen können“. An anderer Stelle heißt es,
die PDS brauche „neue Ideen, geistige Ausstrahlung und
Persönlichkeiten“. Das Papier mahnt, die Reihen fest zu schließen:
„Wir sind für die Menschen nicht berechenbar, wenn wir ein
Erscheinungsbild der Zerrissenheit und Unentschlossenheit bieten.“
Rückfragen: Matthias Meisner, Politikredaktion, Tel. 030/26009-219
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 01.07.2004 – 17:53

    Der Tagesspiegel: "Die Kunden werden immer noch abgezockt"

    Berlin (ots) - Telefongespräche vom Festnetz in die Mobilfunknetze sind teurer als sie sein müssten – auch wenn die Preise Ende des Jahres sinken werden. Das meinen jedenfalls Wettbewerber der Deutschen Telekom. „Die Kunden werden immer noch abgezockt“, sagt Thomas Rühmer, Geschäftsführer von 01051 Telecom, dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). 01051 gehört zu den größten Call-by-Call-Anbietern in Deutschland. ...

  • 01.07.2004 – 15:57

    Der Tagesspiegel: Rechtsausschuss will kostenlose Rücksendungen für Versandkunden abschaffen

    Berlin (ots) - Der Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags hat sich am Mittwoch für eine Abschaffung des kostenlosen Rückgaberechts im Versandhandel ausgesprochen. Nach Informationen des Tagesspiegels (Freitagausgabe) ist aber noch offen, wann das Bürgerliche Gesetzbuch geändert wird. Die Aufhebung des portofreien Rücksendungsrechts sollte gemeinsam mit der ...

  • 30.06.2004 – 16:36

    Der Tagesspiegel: dba will Berlin-Frankfurt fliegen / 30 Millionen Euro Cash

    Berlin (ots) - Ein Jahr nach der Übernahme der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft dba blickt Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl optimistisch in die Zukunft. "Wir wollen das laufende Geschäftsjahr mit einigen Hunderttausend Euro Gewinn abschließen und haben mehr als 30 Millionen Cash in der Kasse", sagte er dem Tagesspiegel (Donnerstagsausgabe). Das bestehende ...