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Der Tagesspiegel: Andreas Schlüter, Generalsekretär des Goethe-Institus, zu den geplanten Sparmaßnahmen bei der auswärtigen Kulturarbeit

Berlin (ots)

Zu den geplanten Sparmaßnahmen bei der Kulturarbeit
des Auswärtigen Amtes sagte Andreas Schlüter, seit Januar
Generalsekretär des Goethe- Instituts, dem Tagesspiegel (Ausgabe vom
6. März):. "Wir sind Teil der auswärtigen Bildungs- und
Kulturpolitik. Wichtiger noch als dieses formelle Argument ist die
Kanzler-Vorgabe, dass die Bildung von den Sparmaßnahmen ausgenommen
sein soll. Da wir in die Zuständigkeit des Auswärtigen Amts fallen,
sind wir von den Sparbeschlüssen aber unmittelbar betroffen, obwohl
wir Bildungspolitik im Ausland machen. Einerseits fordert und fördert
die Regierung den Bildungsstandort Deutschland, gleichzeitig werden
Bildungsmaßnahmen im Ausland gestrichen. Die geforderten Elite-
Universitäten funktionieren aber nur, wenn sie starke Kontakte ins
Ausland haben." Sollten die Sparvorgaben nach den
Subventionsabbau-Plänen von Peer Steinbrück und Roland Koch in Kraft
treten, sieht sich das Goethe- Institut gezwungen, auch politisch
wichtige Programme einzustellen. "Die Arbeit in Krisenregionen gehört
zu unseren Schwerpunkten", so Generalsekretär Schlüter zum
"Tagesspiegel": "Dazu zählen die Eröffnung einer Goethe-Filiale in
Kabul, demnächst eines Lesesaals in Pjöngjang oder die Vorbereitung
auf Aktivitäten im Irak." Diese Arbeit sei nun gefährdet. Schlüter
macht außerdem auf die Schieflage bei der unterschiedlichen
Behandlung von Kulturpolitik im Inland und im Ausland aufmerksam.
Während das Goethe-Institut unmittelbar betroffen ist, gehen die
Sparbeschlüsse an der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien
weitgehend vorbei, auch am Bildungsministerium: "Sollte in der in-
und auswärtigen Bildungs- und Kulturpolitik nicht das Prinzip der
Gleichbehandlung gelten?", fragt Schlüter. Wie der Generalsekretär
des Goethe-Instituts betonte auch DAAD- Generalsekretär Christian
Bode gegenüber dem "Tagesspiegel", dass die Betroffenen, zu denen
neben dem Goethe-Institut auch der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD), die Alexander von Humboldt Stiftung und das
Institut für Auslandsbeziehungen gehören, längst nach Kräften sparen.
1993 sei der Etat des DAAD noch zu 80 Prozent vom Auswärtigen Amt
finanziert worden, heute seien es nur noch 47 Prozent. "Ich habe
weniger Planstellen als vor der Wiedervereinigung", so Bode im
"Tagesspiegel". Ihn ärgert, dass die Auswärtige Kulturarbeit im
Koch/Steinbrück-Papier unter der Kategorie Subventionen aufgeführt
ist: "Hier geht es doch um die Zukunftschancen einer
exportorientierten Nation."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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