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Der Tagesspiegel: Streit im Schätzerkreis betraf vor allem die Ausgaben für Kliniken und Ärzte
Kassen: Allein die Krankenhäuser verschlingen 1,15 Milliarden Euro mehr als vom Ministerium angenommen /

Berlin (ots)

Berlin - Die gesetzlichen Krankenkassen haben die
Empfehlung, den künftigen Einheits-Beitragssatz auf 15,5 Prozent 
festzulegen, scharf kritisiert. Es sei "schon ein starkes Stück, 
monatelang Versprechungen zu machen und diese Zusatzausgaben dann so 
zu negieren", sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian 
Lanz, dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Uneinig waren 
sich die Schätzer nach Tagesspiegel-Informationen insbesondere bei 
der Ausgabenentwicklung für die Krankenhäuser und Ärztehonorare. Bei 
den Kliniken betrug die Schätzer-Differenz 1,15 Milliarden Euro, bei 
den Ärzten 750 Millionen Euro. Differenzen in Höhe von weiteren rund 
700 Millionen gab es zudem bei der Ausgabenschätzung für 
Verwaltungskosten, Krankengeld, Hilfs- und Heilmittel.
Die Barmer Ersatzkasse sieht nun die Regierung am Zug. 15,5 
Prozent reichten nur, wenn es gleichzeitig Maßnahmen zur 
Einnahmenerhöhung oder Ausgabensenkung gebe, sagte Sprecherin Susanne
Rüsberg-Uhrig dieser Zeitung. Konkret nannte sie drei Möglichkeiten: 
höhere Beiträge des Bundes für Arbeitslosengeld-II-Bezieher, eine 
reduzierter Mehrwertsteuersatz auf Arznei sowie ein "Sparbeitrag" der
Pharmaindustrie.
Nach Tagesspiegel-Berechnungen bedeutet ein Einheitssatz von 15,5 
Prozent für gut 44 Millionen Menschen eine Erhöhung. 6,5 Millionen 
hingegen würden in diesem Fall weniger zahlen als bisher. 
Eingerechnet ist hierin auch die jüngste Erhöhung der 
AOK-Baden-Württemberg, deren 2,7 Millionen Mitglieder bisher 15,4 
Prozent, ab Oktober aber 16 Prozent bezahlen müssen.
Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder 
030/26009-389 (Politikredaktion).

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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