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Der Tagesspiegel: Über Zahl der Opfer weiter steigend
500 Menschen von rechten Gewalttätern verletzt

Berlin (ots)

Berlin - Rechte Gewalttäter haben in Deutschland
bis Ende Oktober mehr als 500 Menschen verletzt. Das sind über 80 
mehr, als die Polizei in den ersten zehn Monaten des vergangenen 
Jahres festgestellt hatte. Die Zahlen ergeben sich aus den Antworten 
der Bundesregierung auf monatliche Anfragen von 
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und ihrer Fraktion zur 
rechter Kriminalität. Die Angaben zum Oktober gingen jetzt ein, sie 
liegen dem Tagesspiegel vor. Es fällt jedoch auf, dass die Zahl der 
rechten Gewalttaten etwas unter dem Niveau von 2006 liegt. Die 
Landeskriminalämter meldeten bis Oktober 557 einschlägige Delikte, in
den zehn Monaten 2006 waren es 593. Die Regierung betont allerdings, 
dass die Angaben nur vorläufig sind. Das bedeutet in der Regel, dass 
durch zahlreiche Nachmeldungen der Polizei die Monatszahlen später 
noch deutlich steigen.
    Dass die Zahl der Opfer im Unterschied zu den Gewalttaten steigt,
ist nach Ansicht von Sicherheitsexperten ein beunruhigendes Indiz für
eine weiter zunehmende Brutalität der rechtsextremen Szene. Das 
Bundesinnenministerium will, wie berichtet, diesen Trend im kommenden
Jahr vom Bundeskriminalamt analysieren lassen, falls die endgültigen 
Zahlen ähnlich drastisch ausfallen.
    Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau reagierte auf die Angaben mit
der Forderung, das Bundesamt für Verfassungsschutz solle künftig in 
seinen Jahresberichten auch die Polizeistatistiken zu Opfer rechter 
Gewalt nennen. Pau äußerte zudem Zweifel daran, dass alle 
Bundesländer korrekte Angaben machen. So meldete Sachsen-Anhalt von 
Januar bis Oktober nur 24 Gewalttaten, 2006 waren es in der 
endgültigen Jahresbilanz 111.
    In der Summe aller Delikte zeichnet sich bei der rechten 
Kriminalität ein Rückgang ab. Von Januar bis Oktober meldete die 
Polizei 9206 Straftaten, etwa 950 weniger als im gleichen Zeitraum 
des Vorjahres.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß,
Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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