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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe fordert Klimaschutzabgabe von 20 Cent auf Einweg-Getränkeverpackungen

Berlin (ots)

Mehrwegquote bei den alkoholfreien Getränken fällt
weiter - Bundesregierung muss 80%-Schutzquote ökologisch 
vorteilhafter Getränke ernst nehmen und regionale Mehrwegabfüller 
besser schützen - Einwegpfand hat sich bewährt, die Mehrwegquote bei 
Bier stabilisiert und Milliarden Bierbüchsen aus Parks und von den 
Straßenrändern verbannt
18. August 2008: Angesichts der weiter fallenden Mehrwegquote bei 
alkoholfreien Getränken fordert die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) 
die Bundesregierung zur Einführung einer Klimaschutzabgabe von 20 
Cent auf ökologisch nachteilige Getränkeverpackungen auf. Nach 
Ansicht der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation muss zum Schutz
der akut gefährdeten Mehrwegsysteme bei Mineralwasser- und 
Erfrischungsgetränkeabfüllern zusätzlich zum Einwegpfand eine 
Verteuerung der ökologisch nachteiligen Einweg-Getränkeverpackungen 
wie PET-Plastik und Getränkedosen erfolgen.
Während beim Bier die Einführung des Pflichtpfandes zum 1. Januar 
2003 eine ausreichende Schutzwirkung entfaltet hat (die Mehrwegquote 
liegt mit circa 86% so hoch wie vor 20 Jahren) besteht bei den 
alkoholfreien Getränken akuter Handlungsbedarf. Der Trend zu immer 
größeren Gebinden führt zu einer viel geringeren Lenkungswirkung des 
Pfandes für den Mehrwegschutz. Zudem verkaufen insbesondere die 
Discounter, die in einigen Segmenten bereits die Hälfte des 
Getränkemarktes bestimmen, Billigstgetränke mit erhöhten 
Acetaldehyd-Belastungen (siehe Untersuchung der Stiftung Warentest 
und DUH-PM vom 28.07.2008) zu Kampfpreisen.
"Die Bundesregierung darf dem Niedergang der Mehrwegquote im 
Segment der alkoholfreien Getränke nicht tatenlos zusehen und sollte 
eine Klimaschutzabgabe von 20 Cent auf jede Einweg-Getränkeverpackung
beschließen. Die Verpackungsverordnung schreibt eine Quote von 80 
Prozent ökologisch vorteilhaft verpackter Getränke zwingend vor. 
Diese Marke ist weit unterschritten. Bundesumweltminister Gabriel 
darf diese Entwicklung nicht einfach aussitzen", so Jürgen Resch, 
Bundesgeschäftsführer der DUH. Eine Abfuhr erteilt die DUH allen 
Forderungen nach einer Abschaffung des Pflichtpfandes. "Einige 
einwegorientierte Großabfüller haben offensichtlich immer noch die 
irrige Vorstellung, sie könnten das Rad der Zeit zurückdrehen. Das 
Einwegpfand hat dazu geführt, dass heute nicht mehr ein bis zwei 
Milliarden Getränkedosen und Flaschen in die Parks und die Landschaft
geworfen werden. Herumliegende Bierdosen sind praktisch vollständig 
aus dem Straßenbild verschwunden", so Resch.
Die DUH treibt seit zwei Jahren die Aktion "Mehrweg ist 
Klimaschutz" zur Stützung umweltfreundlicher 
Mehrweggetränkeverpackungen voran. Die Initiative wird außerdem vom 
Bundesverband des deutschen Getränkefachgroßhandels, dem Verband der 
mittelständischen Privatbrauereien und der Stiftung Initiative 
Mehrweg getragen. In diesem Jahr beteiligen sich etwa 5.000 
mehrwegorientierte Getränkeabfüller und insbesondere der 
Getränkefachhandel an der Aktion. Nach Berechnungen des Deutschen 
Verpackungsinstituts steigt der CO2-Ausstoß gegenüber dem 
ausschließlichen Mehrwegvertrieb um rund 1,1 Millionen Jahrestonnen 
an, wenn alle alkoholfreien Getränke in Einweg-Plastikflaschen 
abgefüllt und verkauft werden.
Die DUH ruft daher alle Verbraucher auf, aus Gründen des 
Klimaschutzes konsequent Getränke in den umwelt- und 
klimafreundlicheren Mehrwegflaschen zu kaufen. "Jeder kann an der 
Ladenkasse Klimaschutz betreiben und sich für die regional in Mehrweg
abgefüllten Getränke entscheiden. Ein wichtiger Begleitaspekt von 
Mehrweg: es erhält Arbeitsplätze in der Region und sichert die 
Getränkevielfalt in Deutschland, für die wir weltweit bewundert 
werden", so Resch.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 0302400867-0, Mobil 0160 5337376, E-Mail:
elander@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 0302400867-0, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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