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Die Glücksspiel-Pandemie

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Onlinecasinos, Sportwetten und Co. treiben Deutsche in die Glücksspielsucht

Markdorf, November 2025. Der Spieltrieb liegt in der Natur des Menschen. Onlinespiele und Apps stillen das Verlangen heutzutage am schnellsten, denn Smartphone und Angebote sind immer verfügbar. Kein Wunder, dass auch das Segment des Glücksspiels kontinuierlich wächst. Glücksspiele unterscheiden sich deutlich von harmlosen Freizeitspielen und bergen ein gravierendes Suchtrisiko. Laut Glücksspielbehörde verzockten Deutsche im letzten Jahr 14,4 Mrd. Euro. Warum werfen so viele Menschen ihr Geld zum Fenster raus? Die Antwort findet sich in der Spielsucht. BEMK-Rechtsanwalt Marc Ellerbrock zählt einige von ihnen zu seinen Mandanten und klärt über das Problem auf.

Faktenlage

Pathologische Glücksspieler verbringen täglich viele Stunden am Automaten, im Casino oder online. Nach Verlusten setzen sie weiter Geld in der Überzeugung ein, den Rückstand bald auszugleichen. Seltene Gewinne führen zu Dopamin-Ausstoß und täuschen dem suchtgeplagten Gehirn eine Glückssträhne vor. „Meist endet das Spiel erst, wenn der Verlust die ursprünglich geplante Summe deutlich übersteigt“, berichtet Jurist Ellerbrock. Die Folgen seien schwerwiegend: „Finanzielle Notlagen, Schulden, gesundheitliche Beeinträchtigungen, eine erhöhte Suizidgefahr und belastete Familien“. Der volkswirtschaftliche Schaden erreicht Milliardenhöhe. Viele Betroffene konsumieren zusätzlich große Mengen Nikotin, Kaffee oder Alkohol. Sie verheimlichen ihre Krankheit lange, da sich Glücksspiel im Vergleich zu Substanzmissbrauch leichter verbergen lässt.

Nach Umfragen waren 2022 knapp 31 Millionen Deutsche zwischen 18 und 70 Jahren bei Sportwetten, Casinospielen, Lotterien, Poker oder Bingo aktiv [1]. Online loggen sich über 800.000 täglich bei zugelassenen Anbietern ein [2]. 2023 wiesen 1,3 Mio. Landsleute ein gesichert gestörtes Glücksspielverhalten auf und weitere 3,3 Mio. zeigten deutliche Anzeichen der Spielsucht [3].

Anzeichen deuten

Pathologisches Glücksspiel gilt als psychische Erkrankung. Eine Glücksspielstörung lässt sich an sogenannten DSM-5-Kriterien festmachen. Sie ist belegt, wenn 4 von 9 Parametern innerhalb von 12 Monaten zutreffen:

  1. Starke gedankliche Eingenommenheit durch das Glücksspielen
  2. Immer höhere Einsätze, um gewünschte Erregung zu erreichen
  3. Unruhe und Reizbarkeit beim Versuch, das Glücksspielen einzuschränken oder aufzugeben
  4. Erfolglose Versuche, das Glücksspielen zu kontrollieren, einzuschränken oder zu beenden
  5. Häufiges Glücksspielen als Ablenkung in belastenden Gefühlszuständen
  6. Rückkehr zum Glücksspielen, um Verluste auszugleichen
  7. Belügen anderer, um das Ausmaß des Glücksspielens zu vertuschen
  8. Gefährdung oder Verlust von Beziehungen, Job oder Karrierechancen durch das Spielen
  9. Verlassen auf finanzielle Unterstützung anderer bei durch Glücksspiel verursachten Notlagen

Hilfsangebote

Spielsucht ist eine anerkannte Erkrankung, kein moralisches Versagen. „Der Zugang zum Spielen lässt sich begrenzen, indem Selbstsperren bei Onlinecasinos und Wettanbietern erfolgen und Zahlungslimits greifen“, erklärt Marc Ellerbrock. Der in Verfahren mit Glücksspielanbietern erfahrene Anwalt rät ferner dazu, typische Auslöser wie bestimmte Orte oder Situationen zu meiden. Fachliche Unterstützung durch Suchtberatung, Psychotherapie oder spezialisierte Kliniken eröffnet konkrete Behandlungsmöglichkeiten und stärkt die Abstinenz. Anonyme Angebote wie Selbsthilfegruppen oder telefonische Beratung erleichtern den Einstieg in die Hilfe und schaffen Austausch mit Betroffenen. Parallel stabilisieren eine geordnete Finanzplanung, Schuldnerberatung oder die vorübergehende Verwaltung der Geldmittel durch eine vertrauenswürdige Person die persönliche Lage. Offenheit gegenüber nahestehenden Menschen verringert Druck und senkt das Rückfallrisiko. Eine bewusste Pflege der körperlichen und seelischen Gesundheit mit ausreichend Schlaf, Bewegung, ausgewogener Ernährung und alternativen Strategien zur Stressregulation reduziert den Antrieb zum Spielen.

Finanzielle Fiaskos

Nicht selten verspielen Glücksritter Haus und Hof. Hilfe aus finanziellen Notlagen bieten Juristen an, die sich auf die Rückforderung von Onlineverlusten spezialisiert haben. Online erlittene Glücksspielverluste von Online-Casinos, Sportwetten- und Pokeranbietern lassen sich auf Basis der deutschen Gesetze bis zu 10 Jahre zurückfordern. Das mindert Verlust sowie Scham und erleichtert den Start in ein neues Leben.

Über BEMK Rechtsanwälte

Die Sozietät BEMK Rechtsanwälte PartGmbB führt Kanzleien in Bielefeld und Markdorf. Die Juristen Blazek, Ellerbrock und Malar gründeten die Partnerschaftsgesellschaft 2007. Heute beschäftigen sie 17 Mitarbeitende und gelten als Experten auf den Gebieten des Glücksspielrechts, des Kapitalmarktrechts, des Wirtschaftsverwaltungsrechts, des Wirtschaftsstrafrechts, des Versicherungsrechts und des Insolvenzrechts. Am Standort Markdorf widmet sich Rechtsanwalt Marc Ellerbrock unter anderem der Rückforderung von Verlusten aus der Teilnahme an Online-Glücksspiel sowie dem Einfordern zu Unrecht vereinnahmter Coachingentgelte. Mehr Informationen auf www.rae-bemk.de

[1] ISD. Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2023: https://www.isd-hamburg.de/wp-content/uploads/2024/03/Gluecksspielsurvey_2023.pdf

[2] GGL Tätigkeitsbericht 2024: https://www.gluecksspiel-behoerde.de/images/pdf/jahresberichte/GGL_Tatigkeitsbericht_2024.pdf

[3] ISD. Glücksspielatlas Deutschland 2023: https://gluecksspielatlas2023.isd-hamburg.de/dl/Gluecksspielatlas_2023.pdf

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