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Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC)

DGÄPC Statistik 2025 - Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit im Fokus

Dresden (ots)

DGÄPC Statistik 2025 zeigt: Chirurgie erlebt ein Comeback - Fachärzte warnen gleichzeitig vor steigenden Fehlbehandlungen durch unqualifizierte Anbieter

Die aktuelle Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) zeigt: Die ästhetische Medizin bleibt im Wandel. Während minimal-invasive Behandlungen weiterhin gefragt sind, gewinnen klassische chirurgische Eingriffe deutlich an Bedeutung. 2025 steht im Zeichen von Natürlichkeit, Langlebigkeit und Individualität - zugleich warnt die DGÄPC vor einem zunehmenden Risiko durch fehlende gesetzliche Regelungen bei ästhetischen Eingriffen.

Ästhetische Chirurgie im Aufwind - Fokus liegt auf dem Gesicht

Mit 13,8 % führen Botulinumbehandlungen das Ranking der beliebtesten Eingriffe an, gefolgt von Oberlidstraffungen (12,8 %) und Faltenunterspritzungen (10,5 %). Auf Platz 4 liegen Gesichts- und Halsliftings (10 %) *, auf Platz 5 befinden sich Fettabsaugungen (8,7 %). Über die Hälfte aller Behandlungen konzentrieren sich im Umfragezeitraum 2025 auf den Gesichtsbereich. "Das ist nicht weiter verwunderlich", findet Dr. Helge Jens, Präsident der DGÄPC. "Der Großteil unserer Patienten ist zwischen 31 und 50 Jahren, der Altersdurchschnitt steigt von Jahr zu Jahr leicht an, und die Alterung ist zunächst im Gesicht am deutlichsten sichtbar. Deshalb wird hier auch am häufigsten behandelt."

Bruststraffung erstmals vor Brustvergrößerung - Intimchirurgie: deutlicher Anstieg bei Jüngeren

Die Brustchirurgie bleibt konstant stark: Bruststraffungen (8,1 %), Brustvergrößerungen mit Implantaten (7,8 %) und Brustverkleinerungen (7,8 %) liegen nahezu gleichauf. Immer mehr Patientinnen wünschen sich harmonische Proportionen statt großer Volumina. Zunehmend gefragt ist auch die Brustvergrößerung mit Eigenfett (2,9 %). Allerdings gibt es eine Besonderheit: Zum ersten Mal seit Erhebung der Zahlen schafft es die Bruststraffung vor die Brustvergrößerungen mit Implantaten. Bei den jungen Patientinnen unter 30 liegt letztere zwar noch auf Platz 1 mit 14,8 %, allerdings hat sie hier rund zwei Prozentpunkte verloren. Zahlen, die sich mit der Erfahrung von Dr. Holger M. Pult, einem der diesjährigen Tagungspräsidenten der DGÄPC, decken: "Tatsächlich spiegeln diese Zahlen auch die Realität unserer täglichen Arbeit wider. Immer mehr, auch junge, Frauen wünschen sich bei brustchirurgischen Operationen natürlichere Ergebnisse. Auch bei uns werden vermehrt Straffungs-OPs und Kombinationen aus Straffungen und Eigenfett durchgeführt."

Ein weiterer Trend macht sich in der Intimchirurgie bemerkbar: Mit 5,2 % aller Eingriffe verzeichnet die Intimchirurgie den stärksten Zuwachs, bei den unter 30-Jährigen sogar 11,8 %. Das zeigt ein gestiegenes Körperbewusstsein und eine offenere Haltung gegenüber ästhetischen Themen.

Ozempic, Mounjaro & Co. - Anstieg bei Straffungs-OPs durch Abnehmspritzen

Der Boom der GLP-1-Abnehmspritzen schlägt sich in diesem Jahr erstmalig klar ersichtlich in den Zahlen der Straffungs-Operationen nieder. Grund: Viele Patienten berichten nach starkem und auch schnellem Gewichtsverlust von 20 Kilo und mehr über Hautüberschüsse und Volumenverluste. Besonders betroffen sind hierbei das Gesicht ("Ozempic Face"), aber auch der Körper ("Ozempic Body"). Auch eine interne Mitgliederbefragung bestätigt den Anstieg der Zahlen: 64,7 % der Fachärzte gaben an, dass vermehrt Patienten nach starkem Gewichtsverlust nach der Abnehmspritze zu ihnen kommen, um sich über eine Straffungsoperation zu informieren. "Am häufigsten werden Bauchdeckenstraffungen und liftende Maßnahmen im Gesicht durchgeführt. Denn hier macht sich der Elastizitätsverlust der Haut nach schneller Gewichtsabnahme am ehesten und nachhaltigsten bemerkbar", so Dr. Stefan Zimmermann, ebenfalls Tagungspräsident der 53. Jahrestagung der DGÄPC in Dresden.

Facharztvorbehalt gefordert: Patientenschutz im Fokus

Mit der steigenden Nachfrage wächst auch die Zahl unqualifizierter Anbieter. Viele führen ästhetische Eingriffe ohne entsprechende Facharztausbildung durch - ein Risiko, das die DGÄPC deutlich kritisiert. "Wir sehen immer häufiger Patientinnen und Patienten mit Komplikationen nach fehlerhaften Eingriffen, häufig durch nicht spezialisierte Behandler. Das ist aus Patientensicht und vor allem für die Patientensicherheit nicht hinnehmbar", erklärt Dr. Helge Jens, Präsident der DGÄPC. Die Gesellschaft fordert daher eine gesetzliche Regelung des Facharztvorbehalts für ästhetische Behandlungen - analog zu Österreich**, Frankreich** und Dänemark**.

Dr. Alexander Schönborn, Präsident der Vereinigung der deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) pflichtet der Forderung bei. "Es kann nicht sein, dass im Bereich der Ästhetischen Chirurgie jeder alles darf - egal ob er eine jahrelange Facharztausbildung absolviert hat oder gerade frisch von der Uni kommt."

Fehlbehandlungen im Inland steigen

Während die Zahl der Fehlbehandlungen durch im Ausland durchgeführte Operationen und Behandlungen im Jahr 2025 nahezu konstant bleibt, ist ein Wert auffällig: Die durch die befragten Patienten angegebenen Fehlbehandlungen im Inland steigen in diesem Jahr an. So gaben 5,4 % der Befragten an, dass es Komplikationen oder Unzufriedenheiten nach einer Behandlung in einer inländischen Beautykette gab.

Zum Vergleich: Im Jahr 2024 lag der Wert bei den Fehlbehandlungen durch Beautyketten sowohl bei den jungen Patienten als auch bei der Gesamtzielgruppe noch bei 0,4 %. Beispiele für Fehlbehandlungen sind hierbei ernstzunehmende Komplikationen nach einem Eingriff oder unästhetische Ergebnisse (z.B. Asymmetrien, missglückte Narbenführungen). Aber auch eine falsche Indikationsstellung, mangelhafte Aufklärung und unzureichende Hygiene oder Nachsorge können zu einer Fehlbehandlung führen.

Wissenslücken beim Patienten - Aufklärung dringend nötig

Laut DGÄPC Statistik 2025 wissen 48,8 % der unter 30-Jährigen und 35,5 % der Gesamtbevölkerung nicht, worin sich "Schönheitschirurgen" oder "Beauty Docs" von Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie unterscheiden. Bis es zu einer gesetzlichen Regelung kommt, bietet die DGÄPC daher eine Checkliste zur sicheren Arztwahl auf ihrer Website an.

Beeinflussung durch Social Media so hoch wie nie

Bereits seit über zwei Jahren setzen sich die drei großen Fachgesellschaften für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Deutschland DGPRÄC, VDÄPC und DGÄPC gemeinsam dafür ein, dass vor allem die junge, noch leicht zu beeinflussende Zielgruppe im Umgang mit Sozialen Medien geschützt wird. Die Zahlen der DGÄPC Statistiken der vergangenen vier Jahre bestätigen, dass der Umgang mit den Sozialen Medien enormen Einfluss auf das Selbstbild junger Menschen hat.

Für das Jahr 2025 ist der bisher höchste Wert mit 23,8 % bei den unter 30-Jährigen bei der Beeinflussung Sozialer Medien zu erkennen - also fast jeder 4. Patient. Umso erfreulicher ist die Zahl der Patienten unter 30, die sich mittlerweile für eine Kennzeichnungspflicht von digital bearbeitetem Bildmaterial aussprechen. So wünschen sich 63,8 % eine solche, in der Gesamtzielgruppe sind es 55,3 %.

Über die DGÄPC Statistik

Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie e.V. (DGÄPC) ist die älteste Fachvereinigung auf diesem Gebiet in Deutschland. Ihre Mitglieder sind ausschließlich Fachärztinnen und Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit langjähriger Erfahrung und hohem Qualitätsanspruch.

Bereits seit 17 Jahren gilt die DGÄPC Statistik als wichtiger Indikator für die Erkennung von Trends und Tendenzen im Bereich der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie.

Alle Zahlen, Infografiken und weitere Themen der

DGÄPC Statistik zum Download hier

*kumulierter Wert aus alles liftingchirurgischen OPs des Gesichts

**Österreich: ÄsthOpG, Frankreich: Code de la santé publique (Gesundheitsgesetzbuch) und Dänemark: Bekendtgørelseom kosmetisk behandling (Verordnung über kosmetische Behandlungen) sowie Sundhedsloven (Gesundheitsgesetz)

Pressekontakt:

Pressestelle der DGÄPC
Franziska Bartel
Tel: 0221 298511-12
E-Mail: presse@dgaepc.de
Web: www.dgaepc.de

Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), übermittelt durch news aktuell

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