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Technische Universität München

REFSANS, TOF-TOF, PANDA, RESI: Orchestrierung des FRM-II
Junge Forscher stellen Weltneuheiten vor

Garching (ots)

"Neutronenforschung im GarchingerAtom-Ei hatte
Weltgeltung. Mit dem neuen FRM-II werden wir die Erfolgsgeschichte in
der Wissenschaft fortsetzen und auf High-Tech-Felder der Wirtschaft
anwenden," erklärte TU-Präsident Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann am
Freitag in Garching. Über 700 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland
waren zur Vorstellung der ersten Instrumente für den FRM-II in die
Universitätsstadt gekommen. Die "Neue Forschungs-Neutronenquelle"
(FRM-II) werde als europäisches Zentrum für die Neutronenphysik und
als Magnet für Wissenschaft, Technik, Medizin und Wirtschaft eine
zentrale Rolle einnehmen. Die Bedeutung leite der FRM-II aus seiner
optimierten Auslegung sowie den vorhandenen Kompetenzen ab. "Seinen
vollen Nutzen wird der FRM-II aus der hervorragenden Instrumentierung
in Verbindung mit der internationalen Neutronenforschung und den
standortansässigen Ressourcen haben", sagte Herrmann. Viele der
vorgestellten Instrumente stellten Weltneuheiten dar. "Besonders
erfreulich ist, dass viele junge Wissenschafter bei Planung und Bau
der experimentellen Einrichtungen dabei sind," ergänzte der
TU-Präsident.
Der Generalunternehmer Siemens Nuclear Power (SNP) werde mit dem
Neubau in wenigen Wochen fertig sein. Die Experimentatoren würden
schon auf die Neutronen warten. Herrmann: "Die Technische Universität
München erhebt Anspruch auf rasche Erteilung der letzten
Teilgenehmigung, die zur Inbetriebnahme des FRM-II notwendig ist". Es
könne nicht angehen - so der Wissenschaftler - dass dieses Zentrum
der Neutronenforschung Monate oder gar Jahre brach liege, nur weil
sich die Bundesregierung nicht intensiv genug mit dem Vorhaben
beschäftige. Die Förderung von Wissenschaft und Forschung durch die
Bundesregierung sei grundsätzlich zu begrüßen. Bayern betreibe dieses
mit dem entsprechenden Erfolgen seit Jahrzehnten vorbildlich.
Ideologische Scheuklappen seien nicht mehr angebracht. Wer meine, auf
Kosten von Sicherheit und Wissenschaftlichkeit, minderwertige
Konzepte ins Spiel bringen zu müssen, der gehe einen drittklassigen
Weg. "Nur Spitzenforschung sichert Zukunft," bekräftigte Herrmann.
Die TU München wolle Ende 2001 mit dem wissenschaftlichen
Routinebetrieb beginnen.
Die Instrumentierung des FRM-II sei stark von interdisziplinären
Aufgabenstellungen geprägt. Querschnittsbereiche wie z.B. molekulare
Biowissenschaften, Medizintechnik, Materialforschung und
Mikrosystemtechnik - fest im Spektrum der Technischen Universität
verankert - erfahren eine wertvolle Stütze. Die technologische
Innovationskraft finde ihre Chance in der kommerziellen Nutzung des
FRM-II. Es werde eine positive Wirkung zur Ansiedlung von
High-Tech-Firmen für den Raum nördlich der Landeshauptstadt ausgehen.
Das sei herausragende Strukturpolitik durch Wissenschaftsförderung.
REFSANS, MAFF, TOF-TOF, PANDA, SPODI, RESI - für den Laien oft
unverständliche Begriffe - würden neben einer Vielzahl von
Neuentwicklungen die Orchestrierung des FRM-II bilden. Freitag, 13.
Oktober 2000, sei ein Glückstag für die TU, weil an diesem Tag mit
dem großen "Instrumentierungsfest" die Konzepte der ersten
Instrumente vorgestellt worden sind.
Das Neutron als ein ladungsfreies Teilchen mit einem magnetischen
Moment trage wesentlich zur Grundlagenforschung bei. Gleichsam extra
dafür erschaffen werde das Neutron als Sonde zur Erforschung von
Struktur und Dynamik kondensierter Materie eingesetzt. Silizium könne
in hoher Qualität zu Phosphor für leistungsfähige Schaltelemente
transmutiert werden. Hochsensible Analysemethoden würden durch den
FRM-II noch verbessert. Tumorgewebe könne selektiv zerstört werden.
Transmissions- und Streumethoden würden die Entwicklung neuer
Werkstoffe und neuer Verfahren der Werkstückprüfung erlauben. Alle
diese Experimente und Anwendungen seien so nur an einer
Hochleistungsquelle möglich, wie sie in Garching der Vollendung
entgegen gehe.
Der Standort Garching habe sich zum
technisch-naturwissenschaftlichen Zentrum der Wissenschaftsregion
München entwickelt. Die Fakultäten für Physik, Chemie und
Maschinenwesen seien schon angesiedelt, der Neubau für die Fakultäten
für Mathematik und Informatik schreiten zügig voran. Weiterbringende
Kooperationen werde es auch mit dem in Sichtweite des FRM-II in Bau
befindlichem "Zentralinstitut für Medizintechnik" der TU München
geben.
Gert von Hassel
Tel.: +49 (89) 289-12184
Fax:  +49 (89) 289-12162
Email:  ghassel@pg.tm.de
http://www.frm2.tu-muenchen.de

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