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Vorbild in der Gemeinwohl-Ökonomie: Märkisches Landbrot setzt auf Runden Tisch für faire Preise

Vorbild in der Gemeinwohl-Ökonomie: Märkisches Landbrot setzt auf Runden Tisch für faire Preise
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Lieferkette am Runden Tisch bringt faire Preise für alle

Märkisches Landbrot setzt auf Mitentscheidung von Bäuerinnen und Bauern, Müller*innen und Bäcker*innen

„Die lokalen Getreidelieferanten sollen von dem, was sie anbauen, gut leben und auch in die Zukunft investieren können“, sagt Christoph Deinert, Geschäftsführer von Märkisches Landbrot. Er ruft jedes Jahr einen „Runden Tisch Getreide“ zusammen, an dem Rohstofflieferanten und Verarbeiter auf Augenhöhe miteinander sprechen. Märkisches Landbrot gehört zu den Unternehmen in Berlin und Brandenburg, die eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen und diese als „Fahrplan“ für ein faires Miteinander nutzen. Fairer Handel und Kooperation statt Konkurrenz und Preisdrücken lautet ihre Erfolgsformel.

Gemeinsame Bedarfsplanung und Preisgestaltung

Beim Runden Tisch, der jedes Jahr im Sommer vor der Ernte stattfindet, geben die Demeter-Bäcker*innen an, wie viel von welchem Getreide sie übers Jahr benötigen. Die Bäuerinnen und Bauern schätzen ab, wie die Erntemengen ausfallen werden. In dieser Runde legen die Bauern gemeinsam und transparent die Getreidepreise fest. Ziel ist, dass die Bäuerinnen und Bauern gut von dem Ertrag leben und arbeiten können. Das Wissen aller Beteiligten, dass die Bäcker*innen das Getreide in Form des Brotes am Markt verkaufen müssen, und die langjährigen Partner- und Freundschaften zwischen Lieferanten und Verarbeitern sorgen für eine ausgewogene Preisgestaltung.

Emmer und Einkorn: Standortangepasste Getreidesorten haben Priorität

Märkisches Landbrot hat zudem eine Prioritätenliste aufgestellt, nach der sie ökologisch zertifizierte Rohstoffe kaufen: An erster Stelle steht die Backqualität, dann kommt Getreide aus Demeter-Anbau. Es folgen Getreide aus biologisch-dynamischer Züchtung und Sondersorten aus Brandenburg, „fair & regional“-zertifiziertes Getreide von Bäuerinnen und Bauern aus dem Märkischen Wirtschaftsverbund und Getreide aus Brandenburg allgemein. Erst wenn kein Getreide dieser Kriterien verfügbar ist, wird überregional eingekauft. So stellt das Unternehmen eine hohe Bioqualität sicher und fördert zudem alte, standortangepasste Getreidesorten wie Emmer, Einkorn und Bergroggen sowie eigene Züchtungen der Züchter Peter Kunz aus der Schweiz und Dr. Karl-Josef Müller aus Darzau.

"fair & regional"

Eine weitere Besonderheit des „fair & regional“-Gedankens ist die Verankerung der Prüfung der Fairness an den Runden Tischen. Alljährlich bewerten die Bäuerinnen und Bauern, ob Märkisches Landbrot das Siegel „fair & regional“ tragen darf. „Das ist immer ein aufregender Moment, denn die Abstimmung ist anonym“, sagt Christoph Deinert. Er freut sich, dass Märkisches Landbrot von den Bäuerinnen und Bauern seit zehn Jahren ununterbrochen als fair & regional eingestuft wird.

Für weitere Aspekte, wie ein Runder Tisch bei allen Partnern für faire Preise sorgt und wie eine Gemeinwohl-Bilanz die Richtung dorthin weisen kann, vermitteln wir Ihnen gern ein Gespräch mit Christoph Deinert.

Über Märkisches Landbrot

Märkisches Landbrot kommt bereits seit 1930 aus den Öfen der Neuköllner Bäckerei. Die Produktion ist an ökologischen Grundsätzen ausgerichtet: Seit 1981 backt das Unternehmen ausschließlich ökologisch und seit 1992 in Demeter-Qualität, dem Qualitätslabel mit den strengsten Richtlinien für eine konsequent naturnahe, nachhaltige Landwirtschaft und Verarbeitungsweise. In der Regel werden zwischen 80 und 100 Prozent des verarbeiteten Getreides von Demeter-Höfen aus dem regionalen Umland bezogen. Nach dem Motto „Es gibt immer einen Anfang für das Bessere“ gehören Umweltaspekte und Verantwortung zur Geschäftsphilosophie, die auf Gesundung der Erde ausgelegt ist. Die Produkte sind mehrfach ausgezeichnet, es wird nach höchsten Öko-Normen und Richtlinien produziert.

60 feste Mitarbeitende, darunter 6 Bäckermeister und 2 Auszubildende, backen 33 Sorten Brot, 11 Sorten Brötchen sowie 5 Sorten Kleingebäck und erwirtschaften jährlich etwa 8 Millionen Euro.

Im Dezember 2022 wurde Märkisches Landbrot für langjähriges, an einer Gemeinwohl-Wirtschaft orientiertes, soziales Verhalten ausgezeichnet.

https://www.landbrot.de

Über Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ)

Gemeinwohl-Ökonomie etabliert ein ethisches Wirtschaftsmodell, bei dem das Wohl von Mensch und Umwelt zum obersten Ziel des Wirtschaftens wird. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene. Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Bewertungsverfahren für Unternehmen, mit welchem messbar wird, wie hoch deren Beitrag zum Gemeinwohl ist. Je mehr Unternehmen sich an diesem Prinzip orientieren und ihr unternehmerisches Handeln darauf ausrichten, desto geringer sind die Risiken für die Gesellschaft.

Aktuell umfasst die GWÖ weltweit rund 11.000 Unterstützer*innen, 5.000 Aktive in 200 Regionalgruppen, ca. 1.000 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen, über 60 Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen weltweit, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln (Stand 12/2021).

Im Netzwerk Gemeinwohl-Ökonomie Unternehmen Berlin-Brandenburg e.V. (GWU) sind 21 Unternehmen organisiert, um als Leuchttürme die Ideen der GWÖ umzusetzen, Kooperation zu leben und die Sichtbarkeit zu erhöhen. https://gwu.network

Der Landesverein GWÖ Berlin-Brandenburg e.V. sorgt für Vernetzung und Wissensvermittlung der derzeit etwa 70 dort organisierten Unternehmen und Organisationen und etwa 120 Privatpersonen. Interessierte können Gemeinwohl-Bilanzen erstellen und sich damit am gesellschaftlich-wirtschaftlichen Wandel beteiligen. https://web.ecogood.org/de/berlin-brandenburg

Kontakt
Madlen Sanchiño Martínez
Geschäftsführerin Netzwerk GWÖ Unternehmen B-BB
Telefon: +49-163-7736198
 madlen.sanchino-martinez@bb.gwu.network
Website:  https://gwu.network
Weitere Presse-Informationen, Interview-Anfragen, Fotos:
Carola Battistini-Goldmund
Goldmund Kommunikation
Telefon: (030) 25 29 75 15
E-Mail:  presse@goldmund-kommunikation.de