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Artenschutzkonferenz: Giraffen erhalten Schutzstatus, Kein Handel mit Saigaantilopen

Artenschutzkonferenz: Giraffen erhalten Schutzstatus,  Kein Handel mit Saigaantilopen
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Die Mitgliedsländer des Artenschutzübereinkommens CITES[1] haben auf der gegenwärtig stattfindenden 18. Vertragsstaatenkonferenz Giraffen einen Schutzstatus gewährt. Am Vormittag hatten sich die Mitgliedsländer in einem Kompromiss auf eine Nullquote für den Handel mit Saigaantilopen geeinigt.

"Der neue Schutzstatus für Giraffen ist ein wichtiger Schritt, um ein Aussterben dieser Tiere zu verhindern", kommentiert Ralf Sonntag, Mitglied der Delegation des IFAW (International Fund for Animal Welfare). "Die Aufnahme von Giraffen in Anhang II ist deswegen so wichtig, weil bisher überhaupt nicht bekannt ist, wie groß der Handel mit Giraffen und Giraffenprodukten überhaupt ist. Wir beobachten nur eine besorgniserregende Abnahme der Giraffenzahlen."

Der Vorschlag für einen erhöhten Schutzstatus für Giraffen durch die Zentralafrikanische Republik, Tschad, Kenia, Mali, Niger und den Senegal wurde mit großer Mehrheit von 106 Stimmen angenommen, nur 21 Länder stimmten dagegen.

Arten, die in Anhang II von CITES aufgelistet sind, dürfen weiterhin international gehandelt werden, allerdings wird der Handel reguliert, um eine weitere Gefährdung der Art zu verhindern.

Am Vormittag konnten sich die Mitgliedsländer nicht auf die Aufnahme der Saigaantilopen in Anhang I einigen. Dieser hätte jeglichen internationalen Handel mit der Art verboten. Als Kompromiss beschlossen die Staaten im Konsens für die in Anhang II gelistete Art eine Nullquote für den Handel, damit soll effektiv kein Handel stattfinden.

"Dass es keinen Handel mehr mit Saigaantilopen gibt, ist sehr wichtig," sagt Sonntag weiter. "Wir haben bisher etwa 80 Prozent der Population innerhalb von zehn Jahren verloren. Wir hätten uns einen höheren Schutzstatus für die Antilopen gewünscht, aber immerhin wurden die bisher nur freiwilligen Vereinbarungen bindend gemacht."

Saigaanitlopen leben heute nur noch in den Steppen von Russland, Kasachstan und der Mongolei. In Russland leben schätzungsweise noch 4.000, in der Mongolei 4.900 und in Kasachstan etwa 150.000 Tiere. Epidemien, Lebensraumverlust und Wilderei bedrohen die einst sehr zahlreiche Art.

Giraffen waren einst in allen Savannen Afrikas verbreitet. Heute sind sie nur noch südlich der Sahara in einem kleinen Teil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes anzutreffen. Experten vermuten Lebensraumzerstörung, veränderte Landnutzung und Wilderei als Ursachen für ihren Populationsrückgang.

Zwischen 2006 und 2015 importierten die USA 39.516 Giraffen, tote, lebende, wie auch Teile oder Derivate der Tiere. Das entspricht nach vorsichtigen Schätzungen etwa 3.751 individuellen Giraffen.

Giraffen reproduzieren sich mit einer Tragzeit von 15 Monaten nur langsam. Typischerweise wird nur ein Kalb geboren, das etwa 22 Monate von der Mutter versorgt wird. In ihrem etwa 25jährigen Leben gebären weibliche Giraffen etwa fünf bis sechs Kälber. Experten schätzen, dass nur etwa die Hälfte der Jungtiere bis ins Erwachsenenalter überleben.

Die Artenschutzkonferenz tagt noch bis zum 28. August in Genf, Schweiz.

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[1] Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen oder englisch Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora

Kontakt für Medienanfragen:
Andreas Dinkelmeyer, mobil: +49 (0)173 622 75 39, Email:  adinkelmeyer@ifaw.org

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