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Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH

Messe Leben und Tod: Gewebespende wichtiges Thema bei Sterbevorsorge

Messe Leben und Tod: Gewebespende wichtiges Thema bei Sterbevorsorge
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Erstmalig informiert die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) vor Ort bei der Messe "LEBEN UND TOD" zur Gewebespende. Um Angehörige im Todesfall zu entlasten, gehört eine Entscheidung für oder gegen eine Gewebespende zur Sterbevorsorge. Denn anders als Organe, können Gewebe auch nach dem Herz-Kreislauf-Stillstand gespendet werden. Die Augenhornhautspende etwa ist bis zu 72 Stunden nach dem Tod möglich und wird daher nicht selten noch im Bestattungsinstitut vorgenommen. Wie läuft eine Gewebespende ab? Ist nach einer Gewebespende eine Bestattung mit offenem Sarg möglich? Kann man zu alt für eine Gewebespende sein? Diese und weitere Fragen zur Spende von Geweben beantworten Mitarbeiterinnen der DGFG zusammen mit dem Bremer Beerdigungsinstitut »PIETÄT« Gebr. Stubbe an beiden Messetagen an Stand 1B33.

Hinweis: Für ein Hintergrundgespräch oder Interview stehen Koordinatorinnen und weitere Ansprechpartnerinnen gerne am Freitag, den 06. Mai, am Stand 1B33 zur Verfügung.

Christian Stubbe unterstützt mit dem ältesten Bestattungsunternehmen Bremens die Gewebespende bereits seit Jahrzehnten. Angehörige, die im Krankenhaus nach dem Willen der verstorbenen Person hinsichtlich einer Gewebespende gefragt wurden, befürchten, dass sich der Bestattungsvorgang verzögert. „Diese Sorge können wir ausräumen. Die Augenhornhautspende selbst kann von geschulten Koordinatorinnen der DGFG innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden“, so Stubbes Erfahrung. Den Angehörigen entsteht kein Mehraufwand und es kommt zu keinen zeitlichen Verzögerungen.

„Anders die Entscheidungsfindung! Viele wissen nicht, ob die oder der Verstorbene einer Gewebespende zugestimmt hätte“, stellt Stubbe immer wieder fest. Denn häufig wurden weder die Organ- noch die Gewebespende zu Lebzeiten thematisiert oder gar eine Entscheidung dokumentiert.

Ist dies der Fall, können Angehörige im Sinne der verstorbenen Person eine Entscheidung treffen. Zur Seite stehen ihnen dabei Bestatter*innen, wie Christian Stubbe, sowie Gewebespendekoordinatorinnen und -koordinatoren, die von 30 Standorten aus in Deutschland für die Gewebespende im Einsatz sind und ergebnisoffen über die Gewebespende informieren.

Um jedoch Angehörigen im Trauerfall Sicherheit zu geben, sollte sich jede*r zu Lebzeiten fragen: Möchte ich nach meinem Tod Gewebe spenden? Der Appell der DGFG lautet daher: Informieren, entscheiden und darüber sprechen. Bestatter*innen können im Rahmen der Bestattungsvorsorge mit Informationen zur Gewebespende diese Frage anregen.

Auf Wunsch erfahren Angehörige, ob eine Transplantation erfolgreich war. Transplantatempfängerinnen und -empfänger – genauso wie Gewebespenderinnen und -spender – bleiben dabei anonym. „Manchmal melden sich Angehörige zurück, dass die Gewebespende ihnen bei der Trauerarbeit geholfen hat. Ist der Wunsch Gewebe zu spenden bekannt, entlastet das die Angehörigen in jedem Fall. Und kann sogar Trost schenken“, schildert Grit Haberkern, Gewebespendekoordinatorin in Bremen.

Über die Augenhornhautspende

Rund 13 Prozent der Augenhornhautspenden finden außerhalb von Kliniken statt: 279 dieser Spenden wurden 2021 in Bestattungshäusern von erfahrenen Koordinatorinnen und Koordinatoren durchgeführt. Weitere 85 Spenden fanden in Krematorien oder in Räumlichkeiten von Friedhöfen statt. Das ist möglich, da eine Augenhornhautspende ein vergleichsweise kleiner chirurgischer Eingriff ist, bei dem in der Regel die Hornhaut samt dem Augapfel entnommen wird.

Spenderinnen und Spender werden nach der Gewebeentnahme mit einer Glasprothese in der eigenen Augenfarbe versorgt. Das Lid wird geschlossen. Eine Aufbahrung und eine Abschiednahme am offenen Sarg sind ebenso möglich, wie die Durchführung religiöser Rituale.

Ein Augenhornhauttransplantat hilft Patient*innen wieder zu sehen oder ihre Sehkraft zu erhalten. Jährlich werden in Deutschland mehr als 9.000 Augenhornhauttransplantationen durchgeführt.

Gewebespende & die DGFG

Gewebe, die nach dem Tod gespendet werden können, sind Augenhornhäute, Herzklappen, Blutgefäße, aber auch Knochen, Sehnen, Bänder und Haut. Die Hirntoddiagnostik spielt bei der Gewebespende keine Rolle. Mehr als neun von zehn Gewebespenden stammen von Menschen, die eines ganz normalen Todes gestorben sind. Auch Krebserkrankungen oder ein hohes Lebensalter sind kein Ausschlussgrund. Gewebespenden sind noch bis zu drei Tage nach Todeseintritt möglich.

Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) ist eine unabhängige, gemeinnützige Gesellschaft, die seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland fördert.

»PIETÄT« Gebr. Stubbe Beerdigungsinstitut

Die Bestatter Christian und Thomas Stubbe führen Bremens ältestes Bestattungsunternehmen heute in vierter Generation. Das Bestattungsinstitut ist an drei Standorten in Bremen erreichbar.

Kontakt für Presse und Medien:
Julia-Maria Blesin
Tel. +49 511 563 559 374
E-Mail:  presse@gewebenetzwerk.de
www.gewebenetzwerk.de

Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation – gemeinnützige Gesellschaft mbH
Feodor-Lynen-Straße 21
30625 Hannover

Vertreten durch:
Martin Börgel

Registereintrag:
Eintragung im Handelsregister.
Registergericht: Amtsgericht Hannover
Registernummer: HRB 62567