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Franckesche Stiftungen

Neues vom amerikanischen Weinberg: Umfassende Quellenedition zur Amtstätigkeit hallescher Pastoren im 18. Jh. gibt neue Erkenntnisse zur Pioniersituation der mittelatlantischen Kolonien

Neues vom amerikanischen Weinberg: Umfassende Quellenedition zur Amtstätigkeit hallescher Pastoren im 18. Jh. gibt neue Erkenntnisse zur Pioniersituation der mittelatlantischen Kolonien
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Neues vom amerikanischen Weinberg: Umfassende Quellenedition zur Amtstätigkeit hallescher Pastoren im 18. Jh. gibt neue Erkenntnisse zur Pioniersituation der mittelatlantischen Kolonien

  • DFG-geförderte, achtbändige Editionsreihe »Hallesche Pastoren in Pennsylvania 1743–1825. Eine kritische Quellenedition zu ihrer Amtstätigkeit in Nordamerika« ist im Verlag der Franckeschen Stiftungen erschienen.
  • Die Egodokumente belegen die tragende Rolle, die der Hallesche Pietismus im 18. Jahrhundert bei der Etablierung des ersten lutherischen Kirchenwesens spielte, das nicht staatlich gelenkt war.
  • Abschlusssymposium am 4./5. Mai 2023 im Historischen Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen (Franckeplatz 1)

Von 2013 bis 2022 war in den Franckeschen Stiftungen das sechs Jahre lang von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Editionsprojekt »Hallesche Pastoren, deutsche Siedler und lutherische Kirchengemeinden in Nordamerika. Kritische Edition und wissenschaftliche Erforschung von Briefen und Amtstagebüchern 1740–1820« angesiedelt, das von Mark Häberlein (Bamberg), Hermann Wellenreuther (Göttingen) und Thomas Müller-Bahlke (Halle) geleitet wurde. »Die in dieser Edition erschlossenen Quellen eröffnen tiefe Einblicke in die Pioniersituation der mittelatlantischen Kolonien zwischen 1743 und 1825, die sich nicht nur in kirchlichen Belangen, sondern in gesamtgesellschaftlicher, wirtschaftlicher, infrastruktureller und politischer Hinsicht so grundlegend von Europa und insbesondere von den Verhältnissen in Deutschland unterschied«, erläutert der Direktor der Franckeschen Stiftungen, Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke. Ein Abschlusssymposium am 4./5. Mai 2023 stellt den Quellenwert für die deutsch-amerikanische Geschichte zur Diskussion und würdigt überdies den im April 2021 verstorbenen Projektleiter Hermann Wellenreuther als international renommierten Historiker der atlantischen Welt.

Die Erforschung der transatlantischen Geschichte der Frühen Neuzeit erhielt ab Mitte der 1980er Jahre durch die Edition der Korrespondenzen Heinrich Melchior Mühlenbergs (1711–1787) eine besondere Akzentuierung. Er war 1741 vom zweiten Direktor der Franckeschen Stiftungen, Gotthilf August Francke (1696–1769), zunächst für drei Jahre nach Pennsylvania entsandt worden, um die stark anwachsende Zahl von lutherischen Einwanderern in der Kolonie kirchlich zu organisieren. Heute wird er als Patriarch der lutherischen Kirche in Nordamerika geehrt.

Mühlenberg folgten im Verlauf des 18. Jahrhunderts 13 weitere Theologen aus Halle. Im Rahmen des Projektes konnten ihre Egodokumente gesichtet und zur Edition vorbereitet werden. Die damit jetzt vollständig vorliegende, substantielle Erweiterung des Mühlenberg-Quellenkorpus schärft den Blick auf die tragende Rolle, die der Hallesche Pietismus im 18. Jahrhundert bei der Etablierung einer eigenständigen lutherischen Kirche in Nordamerika spielte.

Die Egodokumente der Pastoren geben grundlegende neue Erkenntnisse zur Entwicklung lutherischer Gemeinden in Pennsylvania und den benachbarten Kolonien bzw. Bundesstaaten, zur Bedeutung der Kirchengemeinden für deutsche Einwanderer, zur Stellung der lutherischen Kirche in einer multikonfessionellen Region, zur Geschichte des Pietismus in der atlantischen Welt sowie zu den wechselseitigen Perzeptionen von Protestanten in der Neuen und der Alten Welt. Sie weisen auch nach, wie außerordentlich schwierig sich der Weg dorthin gestaltete. Die abgebildeten Missverständnisse im Austausch der halleschen Pastoren mit ihren Korrespondenzpartnern in Europa illustrieren und ergänzen mit vielen Details die Gesamtschau der Ereignisse in Nordamerika, die zur allmählichen Abkoppelung und der Verselbständigung der lutherischen Kirche auf amerikanischer Seite führten. Dabei handelte es sich erstmals um ein lutherisches Kirchenwesen, das unabhängig von staatlicher Unterstützung entstand und auf demokratischen Grundprinzipien basierte. Die Zusammenhänge reichen weit über die Belange der Kirchengeschichte hinaus.

ABSCHLUSSSYMPOSIUM

Neues vom amerikanischen Weinberg: Das Halle-Pennsylvania-Projekt und die atlantische Geschichte des 18. Jahrhunderts

4. und 5. Mai 2023

Kontakt und Anmeldung

Franckesche Stiftungen

Geschäftsstelle, Sekretariat

Sophie Lorenz (lorenz@francke-halle.de)

Tel.: 0345-21 27 400

EDITION

Hallesche Pastoren in Pennsylvania, 1743–1825. Eine kritische Quellenedition zu ihrer Amtstätigkeit in Nordamerika.Hg. v. Mark Häberlein, Thomas Müller-Bahlke u. Hermann Wellenreuther (†). Bearb. v. Wolfgang Splitter, Markus Berger u. Jan-Hendrik Evers. Halle 2019–2023 (Hallesche Quellenpublikationen und Repertorien, 15/1–8).

Die Edition ist auch über den Harrassowitz-Verlag erhältlich.

Band 1: Lebensläufe und Diarien der Pastoren Peter Brunnholtz (1716–1757) und Johann Friedrich Handschuch (1714–1764).

Band 2: Lebensläufe und Diarien der Pastoren Johann Dietrich Matthias Heinzelmann (1724–1756), Justus Heinrich Christian Helmuth (1745–1825), Johann Andreas Krug (1732–1796), Johann Christoph Kunze (1744–1807), Johann Nicolaus Kurtz (1720–1794), Johann Helfrich Schaum (1721–1778), Friedrich Schulze (1726–1809), Christoph Immanuel Schulze (1740–1809), Johann Ludwig Voigt (1731–1800).

Band 3: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren Peter Brunnholtz (1716–1757) und Johann Friedrich Handschuch (1714–1764).

Band 4: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren Johann Dietrich Matthias Heinzelmann (1724–1756) und Justus Heinrich Christian Helmuth (1745–1825).

Band 5: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren. Johann Andreas Krug (1732–1796), Johann Christoph Kunze (1744–1807) und Johann Nicolaus Kurtz (1720–1794).

Band 6: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren. Johann Helfrich Schaum (1721–1778), Johann Friedrich Schmidt (1746–1812), Friedrich Schultz (1726–1809?), Christoph Immanuel Schulze (1740–1809), Johann Ludwig Voigt (1731–1800) und Johann Friedrich Weinland (1744–1807).

Band 7: Briefe und andere Amtsdokumente der Vorgesetzten und enger Mitarbeiter. Samuel Theodor Albinus (1718–1776), Johann Friedrich Borgold (1757–1829), Sebastian Andreas Fabricius (1716–1790), Gotthilf August Francke (1696–1769), Gottlieb Anastasius Freylinghausen (1719–1785), Georg Christian Knapp (1753–1825), Johann Georg Knapp (1705–1771), Johann Friedrich Nebe (1736–1812), August Hermann Niemeyer (1754–1828), Friedrich Wilhelm Pasche (1718–1792), Johann Ludwig Schulze (1734–1799), Gottlieb Friedrich Stoppelberg (1740–1797) und Friedrich Michael Ziegenhagen (1694–1776).

Band 8: Register. Archiv- und Archivalienverzeichnis. Dokumentenverzeichnisse. Lieferverzeichnis zum Medikamentenversand der Glauchaschen Anstalten. Literaturverzeichnis. Personenglossar. Personen-, Orts- und Sachgesamtregister.

Franckesche Stiftungen I Franckeplatz 1, Haus 1 I 06110 Halle (Saale)
Historische Schulstadt I Historisches Waisenhaus I Kunst- und Naturalienkammer I Historische Bibliothek
Öffnungszeiten Informationszentrum im Francke-Wohnhaus und Ausstellungen: Di-So und feiertags 10-17 Uhr
Eintritt: 6 Euro, erm. 4 Euro, Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei
www.francke-halle.de