Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Zoologische Gärten trauern um Jane Goodall
Pionierin der Primatenforschung, Tier- und Umweltschützerin und Unterstützerin wissenschaftlich geführter Zoos
Berlin (ots)
Die zoologische Gemeinschaft trauert um Ph.D. Jane Goodall (1934-2025), die im Alter von 91 Jahren verstarb. Mit ihr verliert die Welt eine der bedeutendsten Forscherinnen, Vordenkerinnen und Aktivistinnen für den Natur- und Tierschutz - und auch eine differenzierte Fürsprecherin moderner, wissenschaftsbasierter Zoologischer Gärten. Schon früh erkannte sie, dass der Schutz der Natur nur gelingt, wenn wir die Verbindung der Menschen zur Natur stärken. Ihr unermüdliches Wirken hat Generationen inspiriert, Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten zu übernehmen.
"Mit Jane Goodall hat die Welt ein Stück Zuversicht verloren", sagt Dr. Dag Encke, Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und Direktor des Tiergarten Nürnbergs. "Sie gehört zu den bemerkenswerten Persönlichkeiten, die schon während ihrer Lebenszeit in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Ihre Erkenntnisse über das Sozialleben, das Denken und die Fähigkeiten der Schimpansen waren leitend für die Zoos bei allen neu entstehenden Menschenaffenhäusern. Sie hat das Bild von guter Tierhaltung maßgeblich beeinflusst und bei ihren zahlreichen Zoobesuchen tiefe Spuren bei allen Verantwortlichen hinterlassen. Wer sie einmal treffen konnte, wird ihre Wärme, Klarheit, Klugheit und Weisheit niemals vergessen können. Jane Goodall wirkt weiter in allen, die ihr zugehört haben."
Wissenschaftliche Klarheit als Leitlinie
Goodalls über 60-jährige Feldforschung und Umsetzung dieser Erkenntnisse konfrontierten sie mit den realen Bedrohungen in den Lebensräumen der Tiere durch den Menschen. Ihre Schlussfolgerung: Gute Zoos mit professioneller Betreuung und Verhaltensanreicherung können auch sozial hochentwickelten Tierarten wie den Menschenaffen ein gutes Leben ermöglichen, das dann einen Beitrag zum globalen Naturschutz leistet. Sie ermutigte stets die Zoogemeinschaft, sich am Tierwohl zu messen, und war der Meinung, dass Zoos, die hohe Standards bei der Haltung einhalten, eine wichtige Rolle für den Tier- und Artenschutz innehaben.
"Ihre Wertschätzung für Tiere und ihre Einladung an uns alle, mit offenen Augen und Herzen hinzusehen, bleibt unser Maßstab. In den Begegnungen zwischen Mensch und Tier, die in unseren Zoos täglich stattfinden, lebt ihr Vermächtnis fort", ergänzt Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten. "Sie hat uns gezeigt, wie aus Empathie eine weltweite Bewegung für Arten- und Naturschutz entstehen kann. Ihr Lebenswerk verpflichtet uns, weiter nach ihren hohen Maßstäben zu streben. Wir verneigen uns in tiefer Dankbarkeit und Trauer vor Jane Goodall."
Diese Überzeugung lebte sie aktiv und war der Zoogemeinschaft zeitlebens verbunden - noch im Mai 2024 besuchte sie den Prager Zoo und taufte dort das Gorillaweibchen Gaia.
Ein Vermächtnis der wissenschaftlichen Integrität
Sie revolutionierte die Primatologie durch ihre 25-jährige Forschung im "Gombe Stream National Park" in Tansania und schuf mit dem Jane Goodall Institute globale Netzwerke. Ihre größte wissenschaftliche Leistung ist ihre Pionierarbeit in der Verhaltensforschung von Schimpansen, bei der sie nicht nur aus der Distanz beobachtete, sondern sich den Tieren näherte und als Teil ihrer sozialen Gruppe lebte.
Pressekontakt:
Astrid Falter
Leiterin Kommunikation
Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V.
Telefon: +49 (0)30 206 53 90 14
E-Mail: astrid.falter@vdz-zoos.org
Website: www.vdz-zoos.org
TikTok www.tiktok.com/@wirsindzoo
Instagram www.instagram.com/wirsindzoo
YouTube www.youtube.com/@wirsindzoo
Original-Content von: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), übermittelt durch news aktuell