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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Hochwasser in Hessen: Hochwasserscheitel erreichen Unterläufe, Lage an den Oberläufen entspannt sich

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PRESSEMITTEILUNG

Hochwasser in Hessen

Hochwasserscheitel erreichen Unterläufe, Lage an den Oberläufen entspannt sich

Wiesbaden, 05.01.2024 – Tiefer Luftdruck und milde Meeresluft gestalten das Wetter in Hessen sehr wechselhaft. Am Wochenende stellt sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die Wetterlage um, und mit nordöstlicher Strömung fließt zunehmend kalte Festlandsluft ein. Die amtlichen Dauerregenwarnungen für Teile von Hessen wurden aufgehoben. Die Hochwasserlage in Hessen entspannt sich daher langsam.

Die Hochwasserwellen haben mittlerweile meist die Unterläufe der größeren Gewässer erreicht, wo es noch zu steigenden Wasserständen kommen kann. An den mittleren und kleineren Gewässern nimmt das Hochwasser nach und nach ab. Zum derzeitigen Stand sind an 30 Pegeln Meldestufen überschritten. 23 Pegel befinden sich in der Meldestufe 1 und sieben Pegel in der Meldestufe 2. Vom Hochwasser betroffen sind derzeit vor allem Ober- und Mittellauf der Fulda, die Eder, Werra und Oberweser in Osthessen, die Lahn mit Zuflüssen, die Kinzig sowie die hessischen Abschnitte von Rhein, Main und Neckar.

In Nord- und Osthessen wird aktuell an drei Pegeln die Meldestufe 2 und an weiteren 11 Pegeln die Meldestufe 1 überschritten. Schwerpunkte des Hochwassergeschehens sind Ober- und Mittellauf der Fulda, die Werra und Oberweser sowie die Eder und deren Zufluss Orke. Die Meldestufe 2 wird aktuell an den Fulda-Pegeln Bad Hersfeld 1, Rotenburg und Grebenau registriert. Die Hochwasserwelle hat die drei genannten Pegel bereits passiert. Weiter flussabwärts am Pegel Guntershausen/Fulda ist noch von steigenden Wasserständen auszugehen, Meldestufen werden hier aber voraussichtlich nicht erreicht. Während in den Ober- und Mittelläufen die Pegelstände überwiegend deutlich fallen, steigen sie im Unterlauf der Fulda sowie an den hessischen Abschnitten von Werra und Weser weiter an. Am Pegel Bad Karlshafen ist im Verlauf des heutigen Tages die Überschreitung der Meldestufe 3 möglich.

In Mittelhessen befinden sich derzeit, bei größtenteils sinkender Tendenz, noch drei Pegel den Oberläufen der Lahn über der Meldestufe 1. Am Pegel Bartenhausen/Wohra kommt es durch die gesteuerte Abgabe des Hochwasserrückhaltebeckens zu stagnierenden Wasserständen. Auch in der Lahn selbst löst sich die Hochwassersituation, wenn auch sehr langsam, auf. Am Pegel Marburg/Lahn sinken die Wasserstände weiterhin und befinden sich aktuell über der Meldestufe 1. Die unterhalb liegenden Pegel an der Lahn Gießen-Klärwerk, Leun und Limburg Schleuse UP befinden sich nach wie vor über der Meldestufe 2, die Wasserstände sinken auch hier ab, allerdings etwas langsamer. Am Pegel Limburg Schleuse UP ist der Hochwasserscheitel erreicht.

In Südhessen wird an drei Pegeln die Meldestufe 1 und an zwei Pegeln die Meldestufe 2 überschritten. Betroffen sind die Kinzig, die Nidder und die Gersprenz. An der Kinzig befinden sich derzeit zwei Pegel, Gelnhausen und Hanau in der Meldestufe 2. Während die Wasserstände bei Gelnhausen seit vorgestern bereits rückläufig sind, steigen diese im Unterlauf der Kinzig noch etwas an. Auch am Pegel Windecken/Nidder werden in den kommenden Stunden noch steigende Wasserstände erwartet. In den aktuell von Hochwasser betroffenen Gebieten ist nach derzeitigen Modellrechnungen meist im Laufe des Tages und insbesondere ab morgen von einer Entspannung der Lage auszugehen.

Am innerhessischen Mainabschnitt wird am Pegel Raunheim die Meldestufe 1 überschritten. Im weiteren Tagesverlauf ist auch an weiteren Main-Pegeln von Überschreitungen der Meldestufe 1 auszugehen. Der Scheitel wird voraussichtlich bis morgen Vormittag (unterhalb der Meldestufe 2) erreicht sein.

Der Pegel Mainz am Rhein hat die hessische Meldestufe 1 erreicht. Der Wasserstand wird voraussichtlich bis morgen steigen. An den anderen Pegeln im hessischen Rheinabschnitt steigt ebenfalls das Wasser, Meldestufenüberschreitungen werden hier nach aktuellen Vorhersagen nicht erwartet.

Am Pegel Rockenau/Neckar ist aktuell die Meldestufe 1 überschritten. Der Scheitel ist erreicht und die Wasserstände beginnen zu sinken.

Hinweis: Diese Pressemitteilung bildet den Stand von heute Vormittag 10:00 Uhr ab.

Da es sich bei einer Hochwasserlage um ein höchst veränderliches Geschehen handelt, können die hier abgebildeten Daten schnell veraltet sein. Das HLNUG informiert stets aktuell auf seinen Informationsportalen: Messwerte, Hochwasservorhersagen und Hochwassermeldungen sind laufend aktualisiert unter hochwasser-hessen.de einzusehen.

Der Direktaufruf ist auch über folgende Links möglich:

Für Pressenfragen zum Thema Hochwasser steht im akuten Hochwasserfall folgende Telefonnummer zur Verfügung: 0611-6939-222. Darüber ist der/die diensthabende Hydrologe/Hydrologin zu erreichen. Bitte beachten Sie: Diese Rufnummer ist ausschließlich für Anfragen von Medienvertreterinnen und Medienvertretern geschaltet und nicht zur Veröffentlichung gedacht. Unsere Hochwasser-Fachleute sind darüber tagsüber während der üblichen Geschäftszeiten – auch am Wochenende – zu erreichen. Anfragen anderen Inhalts können unter dieser Rufnummer nicht bearbeitet werden.

In der Hochwasservorhersagezentrale des HLNUG laufen die Daten aus den für Hessen relevanten Niederschlags- und Wasserstandsmessnetzen zusammen. Aus diesen Daten und den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes werden Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen für über 40 Messstellen in Hessen berechnet.

Pressesprecherin Franziska Vogt
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
D-65203 Wiesbaden
0611 - 6939 307 
franziska.vogt@hlnug.hessen.de
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