Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Ökologische Dämmstoffe richtig einsetzen
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Ökologische Dämmstoffe richtig einsetzen
Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps zu natürlichen Dämmmaterialien
Alternative Dämmstoffe gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie nicht nur besonders umweltfreundlich sind, sondern auch spezielle Eigenschaften aufweisen. „Grundsätzlich reduziert Dämmung den Energiebedarf und vermeidet CO2. Die Wahl der richtigen Materialien kann diese Effekte noch deutlich verstärken“, sagt Christian Handwerk, Experte für Bautechnik bei der Verbraucherzentrale NRW. „Die Gebäudedämmung ist ökologisch immer sinnvoll und sollte an erster Stelle mitgedacht werden, ob mit bewährten Dämmstoffen aus Hartschaum oder solchen aus nachwachsenden Rohstoffen.“ Worauf beim Einsatz alternativer Dämmstoffe zu achten ist, hat die Verbraucherzentrale NRW in fünf Tipps zusammengestellt.
- Passende Materialauswahl für den individuellen Einsatz Nicht jedes Material ist für jede Anwendung geeignet, je nach Gebäudeteil und Anforderungen gilt es den richtigen Werkstoff auszuwählen. Feuchteverträglichkeit oder Druckbelastbarkeit können dabei eine Rolle spielen – die Produktbeschreibung des Dämmstoffs enthält zugelassene Anwendungen des Materials. Wichtig ist, sich vorab über die verschiedenen alternativen Dämmstoffe wie Zellulose, Hanf, Schafwolle und Holzfasern zu informieren. Internetseiten, spezialisierte Baustoffhändler:innen oder Bauplaner:innen können dazu eine Anlaufstelle sein. Zellulose beispielsweise bietet hervorragende Wärme- und Schalldämmung und wird aus recyceltem Papier hergestellt, während Hanf kaum von tierischen Schädlingen befallen wird und Schafwolle als natürlicher Schadstoff-Filter die Luft reinigt.
- Herkunft und Produktionsbedingungen im Blick haben In der Planungsphase kann der Blick auf Zertifikate und Informationen über die Herkunft der Materialien hilfreich sein. Produkte mit dem ‚Blauen Engel‘ oder dem Umweltzeichen ‚natureplus‘ belegen, dass diese Werkstoffe besonders umweltfreundlich und nachhaltig sind. Detaillierte Informationen zur Materialauswahl bieten Internet-Datenbanken wie beispielsweise die ‚ökobaudat‘. Hier finden sich Ökobilanzen einiger Dämmstoffe von der Herstellung bis zur Entsorgung, um deren Beitrag zum Umweltschutz besser einschätzen zu können.
- Dämmdicke anpassen Die Wärmeleitfähigkeit fällt bei Dämmstoffen aus nachwachsenden Materialien teilweise stark unterschiedlich aus. Damit die gleiche Dämmwirkung erreicht wird, muss die jeweilige Materialstärke entsprechend angepasst werden. Das ist notwendig, um gesetzliche Mindeststandards oder Anforderungen zur Förderfähigkeit zu erfüllen.
- Fachgerechten Einbau sicherstellen Ein gut gedämmtes Gebäude sorgt für ein angenehmes Raumklima und senkt zusätzlich die Heizkosten. Allerdings kann eine unsachgemäße Verarbeitung der Dämmung ihre Wirkung erheblich beeinträchtigen und in Extremfällen auch zu Feuchteschäden führen. Daher sollte man sich vor der Baumaßnahme von Expert:innen beraten lassen und die Dämmung fachgerecht anbringen. So wird zusätzlich eine lange Lebensdauer der Materialien sichergestellt.
- Finanzielle Förderprogramme für Dämmstoffe nutzen Für eine Gebäudedämmung vergeben KfW und BAfA auf Bundesebene Fördermittel. Zusätzlich bieten einige Kommunen finanzielle Unterstützung für die Verwendung natürlicher Dämmstoffe. Dies kann die Investitionskosten erheblich senken und den Umstieg auf umweltfreundliche Lösungen erleichtern. Ebenso kann es vor Ort lokale Initiativen geben, die zusätzliche Anreize bieten, um den Einsatz nachhaltiger Materialien zu fördern.
Weitere Informationen und Links
- Mehr zu ökologischen Dämmstoffen unter: www.verbraucherzentrale.nrw/node/48066
- Der Ratgeber „Klimafreundlich bauen und sanieren“ kann hier bestellt werden: https://www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/bauen-wohnen/klimafreundlich-bauen-und-sanieren-46009208
- Aktuelle Veranstaltungen rund um das Thema Energie unter: www.verbraucherzentrale.nrw/e-veranstaltungen
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