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Osteopathie fürs Knie: Wenn Beweglichkeit ins Stocken gerät

Osteopathie fürs Knie: Wenn Beweglichkeit ins Stocken gerät
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Ob im Sport, im Beruf oder im Alltag – Kniebeschwerden zählen zu den häufigsten Problemen am Bewegungsapparat. Osteopathische Behandlungen bieten dabei einen ergänzenden Ansatz, um die Belastbarkeit des Knies gezielt zu unterstützen – vor allem bei funktionellen Problemen, Narbenverklebungen oder nach operativen Eingriffen. Godehard Stoll ist in eigener Osteopathie-Praxis in Regenstauf tätig und sieht täglich viele Patienten mit Kniebeschwerden. Er erklärt, worauf es bei der Behandlung ankommt – und wie man seine Knie auch im Alltag entlasten kann.

Laut Robert-Koch-Institut geben rund 20 % der Erwachsenen in Deutschland an, in den letzten zwölf Monaten unter Kniebeschwerden gelitten zu haben [1]. Bei älteren Menschen sind es sogar deutlich mehr. Die Ursachen dafür sind vielfältig: „In der Praxis sehe ich als primäre Ursachen am häufigsten Meniskus- und Bandverletzungen – häufig eine Kombination aus Schäden des vorderen Kreuzbands und dem Meniskus. Dazu kommen aber auch statische Veränderungen durch Übergewicht oder Folgen von Operationen“, erklärt Godehard Stoll, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Osteopathie e.V. – bvo und Physiotherapeut mit osteopathischer Ausbildung.

Der Fokus seiner osteopathischen Arbeit liegt auf der Nachbehandlung konservativer und postoperativer orthopädischer und neurologischer Beschwerden. Osteopathen gehen bei der Ursachenklärung anders vor – und so kann es dazu kommen, dass die Kniebeschwerden einen ganz anderen Ursprung haben.

Was Osteopathie leisten kann

Die Osteopathie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die Schmerzen selbst, sondern auch deren zugrunde liegende Ursachen berücksichtigt. Durch die Kombination von manuellen Techniken und einem tiefen Verständnis der Zusammenhänge im Körper zielt die Osteopathie darauf ab, das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Strukturen wiederherzustellen. Daher wird das Knie osteopathisch nie isoliert betrachtet.

„Bei der osteopathischen Anamnese achte ich daher besonders auf die Inspektion der Statik und auf Narben alter Operationen – nicht nur am Knie. Außerdem untersuche ich das Knie im Kontext der Symptome funktionell. Dabei frage ich genau nach, welche Beschwerden seit wann bestehen, wo sie sich befinden und bei welcher Bewegung Schmerzen (sowohl in Qualität als auch Quantität) auftreten", erklärt Godehard Stoll. Aus seiner osteopathischen Erfahrung heraus weiß er, dass Kniebeschwerden oft durch Fehlhaltungen im Körper beeinflusst werden, aber auch durch ungenügende bzw. nicht artgerechte Belastungen wie durch deutliches Übergewicht oder bestimme Sportarten.

Osteopathen als Detektive

Einen Sinn fürs Nachbohren haben die meisten Osteopathen. Denn, sie fragen in ihrer Befunderhebung explizit nach alten Traumata, Narben oder Verletzungen, wenn sie einen Patienten vor sich haben. Auch, wenn alle Hinweise auf lokale Beschwerden hindeuten.

„Ich erinnere mich hier an einen Patienten, der mit stechenden Knieschmerzen zu mir kam. Er wurde bereits umfangreich medizinisch behandelt, doch die Schmerzen blieben – und auch meine manuelle Untersuchung deutete auf keinerlei Probleme des Kniegelenks hin“, erzählt Godehard Stoll. „Nachdem ich aber regelrecht nachgebohrt hatte, erfuhr ich, dass der Patient zwei Jahre zuvor stark mit dem Fuß umgeknickt ist. Er konnte sich an den Vorfall erst auf meine gezielte Nachfrage wieder erinnern. Dann war es für mich klar.“

Was ein Osteopath aus diesem kleinen Vorfall schlussfolgern kann: Durch das schnelle Umknicken des Fußes entstand beim Patienten ein starker Zug auf dessen Außenbänder und den äußeren Knöchel. „So verrutschte – bildlich gesprochen – das Wadenbein, also der dünnere der beiden Unterschenkelknochen. Das führte dazu, dass der Zug auf den Muskel im Unterschenkel, der mit dem Kniegelenk verbunden ist, enorm unter Spannung war“, so Stoll weiter.

Die Folge: Die erhöhte Spannung drückte das Kniegelenk, zwischen dem sich normalerweise eine Flüssigkeit befindet, um Stöße abzudämpfen, so fest zusammen, dass sich dadurch stechende Schmerzen ergaben. Und das nicht genug. Diese extreme Muskelspannung weitete sich soweit aus, dass es bereits zu Schmerzen im Iliosakralgelenk, also im hinteren Beckenbereich, kam.

„Mit den osteopathischen Techniken lösen wir dann gezielt eben solche Funktionsstörungen in der Bewegungskette und unterstützen so den Patienten ganz individuell“, erklärt Godehard Stoll.

Weitere Informationen als Infokästen für Ihre Leser:

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine eigenständige Heilmethode. Osteopathen arbeiten nur mit ihren Händen. Trotz spezifischer, manueller Techniken ist die Osteopathie nicht in der Physiotherapie anzusiedeln. Daher bedarf es einer grundsätzlichen Überprüfung der rechtlichen Regelung, was nun auch im aktuellen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD beschlossen wurde.

Werden Osteopathie-Behandlungen erstattet?

Grundsätzlich ist die Osteopathie eine Selbstzahler-Leistung, doch viele Krankenkassen bezuschussen die Behandlungen durch einen Osteopathen. Welche Modalitäten dafür gegeben sein müssen, erfahren Sie von Ihrer Krankenkasse. Der Bundesverband Osteopathie e.V. – bvo rät, dass sich Patienten bereits vor der Behandlung direkt mit ihrer Kasse in Verbindung setzen. Weitere Informationen unter ► https://bit.ly/KK-Erstattung.

In unserem Podcast „Nachgefragt…“ stellen wir vor, was Osteopathie überhaupt ist, wie sie wirkt und geben Tipps bei der Kostenerstattung für osteopathische Behandlungen ► bit.ly/BVO-Podcast.

Weitere Informationen für Ihre Leser oder zur Themenanregung finden Sie in unserem Blog „Osteopathie Magazin“ ► bit.ly/BVO-Blog.

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Pressekontakt:

Jacqueline Damböck

presse@bv-osteopathie.de

Anschrift:

Bundesverband Osteopathie e.V. – bvo

Markgrafenstr. 39

95680 Bad Alexandersbad

Tel.: 09232 88 12 624

www.bv-osteopathie.de | Social Media: @bvo.osteopathie

Christine Berek, 1. Vorsitzende | Vereinsregister Hof Nr. VR 200394

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