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EU-Gebäuderichtlinie überfordert Branche

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Nachfolgend erhalten Sie eine Pressemitteilung, die Sie auch als Datei im Anhang dieser Mail finden. Please find the English version below.

EU-Gebäuderichtlinie überfordert Branche

Berlin, 15.12.2021 – Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft sieht Probleme im heute vorgelegten Entwurf zur Novellierung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) als Teil des Fit for 55-Pakets. „Die vorgeschlagene Einführung verbindlicher Mindeststandards für die energetisch ineffizientesten Gebäude ist nachvollziehbar. Die Ausgestaltung bedarf aber einer detaillierten Prüfung und Folgenabschätzung. Solche Vorgaben dürfen nicht zu ungewollten Verkaufs- oder Vermietungsverboten führen, dann kommt der Markt zum Stillstand“, sagt Maria Hill, Vorsitzende des ZIA-Ausschusses Energie und Gebäudetechnik.

Auch sollten die Nichtwohngebäude aufgrund ihrer Heterogenität spezifischer nach entsprechenden Nutzungsklassen aufgeteilt werden, nur so kann man die Vielfalt insbesondere bei Nichtwohngebäuden abbilden. „Einfamilienhäuser, Hotels, Restaurants, Einzelhandelsimmobilien, Krankenhäuser oder Logistikcenter haben jeweils gänzlich verschiedene Energieprofile und -bedarfe und müssen daher differenziert bewertet werden“, so Hill. Der ZIA habe bereits eine Klassifizierung von Asset-Kategorien erarbeitet, die sich als Grundlage für die EPBD-Novelle anbiete.

Positiv bewertet der ZIA indes die Absicht der Kommission, in den einzelnen Mitgliedstaaten Gebäudedatenbanken zu etablieren. „Hierdurch können wir wichtige Datenlücken schließen“, sagt Hill. „Energiebedarf und die CO2-Emissionen des Gebäudebestands werden so transparent und vergleichbar – sowohl innerhalb eines Landes als auch grenzüberschreitend.“

Die Immobilienwirtschaft ist sich ihrer gesellschaftlichen und klimapolitischen Verantwortung bewusst, die sich u.a. aus dem EU-Green Deal ergeben. „Wir tragen das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands im Jahr 2045 für Deutschland und 2050 für die EU mit“, sagt Hill. „Unsere Mitgliedsunternehmen investieren hierfür jährlich immense Summen.“ Mit Erfolg: Seit 1990 seien die Gebäude-Emissionen in Deutschland bereits um mehr als 40 Prozent gesunken. Aber schon das 55-Prozent-Klimaziel bis 2030 sei nur mit massiven Investitionen in den Gebäudebestand zu finanzieren.

Das Ziel des klimaneutralen Gebäudebestands ist zudem nur zu erreichen, wenn auch ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen und Baumaterialien in genügender Menge und zu bezahlbaren Preisen vorhanden sind. Der Materialmangel macht sich auf die Baupreise deutlich bemerkbar. Die allgemeine Baukostensteigerung betrug 2021 bereits ca. 14 bis 17 Prozent. Hier muss Abhilfe geschaffen werden. Zudem bedarf eine kurzfristige Verdopplung der Sanierungsrate von ein auf zwei Prozent etwa 350.000 zusätzliche Fachkräfte und 62 Milliarden Euro Bauvolumen. Eine vollständige Transformation des nationalen Gebäudebestandes bis 2045 würde eine Sanierungsrate von bis zu vier Prozent erfordern – die Herausforderungen sind daher gewaltig. Es ist schnellstens eine Ausbildungsoffensive bei Handwerkern und Ingenieuren nötig.

Auch der Quartiersgedanke sollte seitens der EU verstärkt in den Fokus rücken. Dass die Kommission nach Artikel 25 die Effekte von Quartiersansätzen prüfen will, ist ein wichtiger Schritt, mit dem jedoch nicht bis Ende 2027 gewartet werden darf – die passenden Konzepte liegen vor und müssen so schnell wie möglich umgesetzt werden.

Insgesamt brauche es eine Vereinfachung der Vorgaben statt mehr Bürokratie. „Wir freuen uns darauf, beim nun beginnenden Legislativverfahren unseren bereits geführten Austausch mit den Europäischen Institutionen fortzusetzen“, sagt Hill. „Wir werden diese mit der ganzen Expertise unserer Mitglieder und unseres eigenen Hauses dabei unterstützen, eine größtmögliche Praktikabilität bei der Ausgestaltung des europäischen Rechtsrahmens zu gewährleisten.“

Die Klassifizierung der Asset-Kategorien finden Sie unter diesem LINK.

English Version

EU building directive overburdens industry

Berlin, 15.12.2021 – The German Property Federation ZIA, umbrella organisation of the German real estate industry, sees problems in the draft amendment of the EU Buildings Directive (EPBD) presented today as part of the Fit for 55 package. "The proposed introduction of mandatory minimum standards for the most energy inefficient buildings is a reasonable approach. However, the design requires detailed examination and impact assessment. Such requirements must not lead to unwanted bans on sales or leasing, in which case the market comes to a standstill," says Maria Hill, Chair of the ZIA's Energy and Building Technology Committee.

Due to their heterogeneity, non-residential buildings should also be divided more specifically according to corresponding use classes; this is the only way to reflect the diversity of non-residential buildings in particular. "Single-family homes, hotels, restaurants, retail properties, hospitals or logistics centers each have entirely different energy profiles and requirements and must therefore be evaluated in a differentiated manner," says Hill. The ZIA has already developed a classification of asset categories that could be used as a basis for the EPBD amendment.

Meanwhile, ZIA takes a positive view of the Commission's intention to establish building databases in the individual member states. "This will allow us to close important data gaps,“ Hill says. "Energy demand and the CO2 emissions of the building stock will thus become transparent and comparable - within a country as well as across borders."

The real estate industry is aware of its responsibility regarding adequate social and climate policies arising from the EU Green Deal, among other things. "We share the goal of a climate-neutral building stock in 2045 in Germany and 2050 in the EU," Hill underlines. "Our member companies invest immense sums every year to achieve this." With success: since 1990, building emissions in Germany have already been reduced by more than 40 percent. However, the 55 percent climate target by 2030 can only be achieved with massive investment in existing buildings.

Moreover, the goal of a climate-neutral building stock can only be achieved if sufficient skilled workers are also available and building materials are available in sufficient quantities and at affordable prices. The shortage of materials is having a significant impact on construction prices. The general increase in construction costs in 2021 was already around 14 to 17 percent. This needs to be remedied. In addition, doubling the renovation rate from one to two percent in the short term requires about 350,000 additional skilled workers and 62 billion euros in construction volume. A complete transformation of the national building stock by 2045 would require a refurbishment rate of up to four percent - so the challenges are enormous. A training offensive for craftsmen and engineers is needed as quickly as possible.

The EU should also focus more on the concept of neighborhoods. The fact that the Commission wants to examine the effects of neighborhood approaches under Article 25 is an important step, but one that should not wait until the end of 2027 - the appropriate concepts are available and must be implemented as quickly as possible.

Therefore, Hill underlines, there is a need for simplification of the specifications instead of more bureaucracy. "We look forward to continuing our ongoing exchange with the European institutions". "We will support the EU with all our members’ and our own expertise to ensure the greatest possible practicability in the design of the European legal framework."

The asset category classification can be found at this LINK.

Der ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. Er spricht durch seine Mitglieder, darunter 28 Verbände, für rund 37.000 Unternehmen der Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der ZIA gibt der Immobilienwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt eine umfassende und einheitliche Interessenvertretung, die ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft entspricht. Als Unternehmer- und Verbändeverband verleiht er der gesamten Immobilienwirtschaft eine Stimme auf nationaler und europäischer Ebene – und im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI). Präsident des Verbandes ist Dr. Andreas Mattner.
Kontakt:
André Hentz
ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Leipziger Platz 9
10117 Berlin
Tel.: 030 - 20 21 585 23
E-Mail:  andre.hentz@zia-deutschlande.de
Internet:  www.zia-deutschland.de
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Dokument:  211215_PM_ZIA_EU GebäudeRL_Neu.docx

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