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Neuer Bericht von Save the Children: Mädchen in Konfliktregionen droht deutlich häufiger Frühverheiratung

Berlin (ots)

Mädchen in Konfliktregionen werden deutlich häufiger frühverheiratet als Mädchen, die in friedlichen Gebieten leben. Das Risiko liegt um 20 Prozent höher, wie die aktuelle Analyse "Global Girlhood Report 2022: Girls on the Frontline" von Save the Children anlässlich des Internationalen Mädchentages (11. Oktober) belegt.

In West- und Zentralafrika - einer Region, die von Konflikten, Klimakatastrophen und in der Folge von Armut und Hunger betroffen ist - kommt es weltweit am häufigsten zu Ehen im Kindes- oder frühen Jugendalter. Auch Mädchen in Ostasien und der Pazifikregion, in Lateinamerika und der Karibik sowie in Südasien sind stark von konfliktbedingter Frühverheiratung bedroht. Insgesamt leben fast 90 Millionen Mädchen dieser Welt in Kriegs- oder Konfliktgebieten.

"Konflikte haben verheerende Auswirkungen auf Familien", betont Inger Ashing, internationale Geschäftsführerin von Save the Children. "Sie sind gezwungen ihre Häuser, Schulen und Arbeitsplätzen zu verlassen und in provisorischen Lagern Schutz zu suchen. Dort ist es oft eng, es gibt wenig Unterstützung und kaum Möglichkeiten, Geld zu verdienen - und so gut wie keinen Schutz vor Gewalt. Dieser Jahrestag sollte ein Weckruf an Regierungen sein! Mädchen müssen vor Frühverheiratung und deren verheerenden Folgen für ihr gesamtes Leben geschützt werden. Das fängt damit an, dass Mädchen bei Entscheidungen, die sie betreffen, ein Mitspracherecht erhalten."

Im jährlichen "Global Girlhood Report" von Save the Children analysierte die Kinderrechtsorganisation dieses Mal Daten von mehr als zwei Millionen Frauen und Mädchen aus 56 Ländern.

Darunter sind auch Kinder und Jugendliche, die durch Konflikte in der irakischen Region Kurdistan (IRK) und im Südsudan vertrieben wurden: Zwischen 2020 und 2021 wurden mehr als 600 Interviews mit 139 Mädchen in beiden Ländern geführt. Einige wurden entführt und zur Heirat gezwungen, andere gaben dem Druck der Familie nach oder heirateten nach einer ungeplanten Schwangerschaft. Mädchen in beiden Ländern berichteten, dass die Heirat in Zeiten extremer wirtschaftlicher Not den Lebensunterhalt ihrer Familien sichern sollte. Alle befragten Mädchen beschrieben, dass Gewalt oder patriarchalische Regeln sie einschränken.

Der Bericht untersucht auch die Fortschritte zur Beendigung der Frühverheiratung, die seit Einführung des Internationalen Mädchentages 2012 gemacht wurden. Obwohl zwischen 2008 und 2018 weltweit schätzungsweise 25 Millionen frühe Ehen verhindert wurden, ist die Welt weit davon entfernt, das globale Ziel für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, Frühverheiratungen bis 2030 zu beenden. Denn neue und andauernde Konflikte, die sich verschärfenden Klimakrise, die Corona-Pandemie und in der Folge die schlimmste globale Nahrungsmittelkrise seit Jahrzehnten bedrohen die erzielten Fortschritte.

Hinweise für die Redaktion:

  • Den "Global Girlhood Report 2022: Girls on the Frontline" finden Sie hier.
  • Eine Zusammenfassung (auf Englisch) ist unter diesem Link zu finden. Erläuterungen zur Methodik stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage zur Verfügung.

Erlebnisberichte von Mädchen aus Nigeria, Bilder und Videos inkl. B-Roll stehen hier: https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SDIKLNQ

Mit dem Vermerk © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle- Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 -323
Mail: silke.zorn@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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