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PM: Start-up-Ideen werden häufig innerhalb von Unternehmen verwirklicht

PRESSEMITTEILUNG

Start-up-Ideen werden häufig innerhalb von Unternehmen verwirklicht

Wie hoch ist die unternehmerische Aktivität in Deutschland und in welchem Umfeld werden Gründungsideen umgesetzt? Wie schneidet Deutschland mit seinem Gründungsgeschehen im internationalen Vergleich ab? Antworten liefert der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Länderbericht Deutschland 2020/21 des RKW Kompetenzzentrums in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover.

Eschborn, 14. Dezember 2021. Die Analyse des Gründungsgeschehens in Deutschland zeigt, dass die unternehmerische Aktivität grundsätzlich stark ausgeprägt ist. Diese hohe Gründungsaktivität bezieht sich jedoch nicht primär auf das „klassische“ Entrepreneurship, das unternehmerische Tätigkeiten in Bezug auf die Neugründung von Unternehmen betrifft, sondern hauptsächlich auf den Aufbau neuer Geschäftseinheiten und die Generierung neuer innovativer Produkte durch Beschäftigte innerhalb bestehender Unternehmen – bezeichnet als Intrapreneurship. Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind oft im höheren Erwerbstätigenalter, die Entrepreneurinnen und Entrepreneure sind vergleichsweise jünger. Die Betrachtung der Gründungseinstellungen und Qualifikationen zeigt auch, dass viele der als Intrapreneurin oder Intrapreneur tätigen Personen Start-up-Qualitäten haben. Sie sind jedoch weniger risikoaffin als Personen, die sich für eine Neugründung entscheiden.

Deutschland ist im Intrapreneurship führend

Intrapreneurinnen und Intrapreneure spielen eine zentrale Rolle für die Innovativität und den Fortbestand von bestehenden Unternehmen, indem sie beispielsweise neue Geschäftseinheiten aufbauen, die Unternehmensstrategie neu ausrichten, oder die Entwicklung sowie die Markteinführung und den Verkauf neuer Produkte vorantreiben. Deutschland liegt im Vergleich der 43 GEM-Länder beim Intrapreneurship auf dem dritten Platz, knapp hinter Kroatien und Brasilien. Insgesamt geben hierzulande 9,2 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung an, innerhalb der letzten drei Jahre in einer führenden Rolle als Intrapreneurin oder Intrapreneur aktiv gewesen zu sein.

Entrepreneurinnen und Entrepreneure sind oft jünger als Intrapreneurinnen und Intrapreneure

Lediglich zwei Prozent der Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Bei den Entrepreneurinnen und Entrepreneuren ist die junge Altersgruppe mit einem Anteil von 19 Prozent deutlich stärker vertreten. Ein umgekehrtes Bild zeigt sich in der höchsten erwerbstätigen Altersgruppe zwischen 55 und 64 Jahren: Hier beträgt der Anteil an Intrapreneurinnen und Intrapreneuren 16 Prozent, bei den Entrepreneurinnen und Entrepreneuren sind es nur 9 Prozent. Erklärung: Intrapreneure sind Beschäftigte und allein deshalb schon im Mittel älter als Entrepreneurinnen und Entrepreneure.

Viele Intrapreneurinnen und Intrapreneure haben Start-up-Qualitäten

Die Mehrzahl der Intrapreneurinnen und Intrapreneure hat eine hohe unternehmerische Qualifikation. So geben 62 Prozent von ihnen an, die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung für eine Unternehmensgründung zu besitzen. Dies zeigt, dass viele im Intrapreneurship tätige Personen Start-up-Qualitäten besitzen. Aber warum gründen sie dann kein eigenes Unternehmen?

Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind weniger risikoaffin

Dass Intrapreneurinnen und Intrapreneure von einer eigenen Gründung absehen, liegt unter anderem in ihrer geringeren Risikoaffinität begründet: 35 Prozent würden sich durch die Angst vor dem Scheitern von einer Gründung abhalten lassen. Bei den Entrepreneurinnen und Entrepreneuren geben dies lediglich 22 Prozent an.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in Deutschland unternehmerisches Handeln insgesamt betrachtet in einem sehr hohen Ausmaß stattfindet. Es wird jedoch primär im Sinne von Intrapreneurship verwirklicht.

Zu diesen und anderen Ergebnissen des aktuellen GEM 2020/21 ist ein kostenloser Infografiken-Band als Download unter http://rkw.link/infografiken2021 erhältlich.

Der GEM Länderbericht Deutschland 2020/21 steht unter http://rkw.link/gem2021 zum Download oder zur kostenfreien Bestellung als Printexemplar zur Verfügung. Sämtliche GEM-Länderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter http://www.iwkg.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verfügung.

Für weitere Informationen oder Interviews zum Thema stehen Ihnen die Expertinnen und Experten des RKW Kompetenzzentrums sowie der Leibniz Universität Hannover gerne zur Verfügung. presse@rkw.de

Pressekontakt
RKW Kompetenzzentrum
Julia Niles und Sarah Schuppener
Düsseldorfer Straße 40 A
65760 Eschborn
Tel: 06196 495 - 2852; -2853 
presse@rkw.de 
Über das RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein gemeinnütziger und neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Sein Angebot richtet sich an Menschen, die ihr etabliertes Unternehmen weiterentwickeln, ebenso wie an jene, die mit eigenen Ideen und Tatkraft ein neues Unternehmen aufbauen wollen. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu entwickeln, zu erhalten und zu steigern, Strukturen und Geschäftsfelder anzupassen und Beschäftigung zu sichern. Zu den Schwerpunkten „Gründung“, „Fachkräftesicherung“ und „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum praxisnahe und branchenübergreifende Lösungen und Handlungsempfehlungen für aktuelle und zukünftige betriebliche Herausforderungen. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den Expertinnen und Experten in den RKW Landesorganisationen zusammen. Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. 
Weitere Informationen:  www.rkw-kompetenzzentrum.de
Über das Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover
In diesem Universitätsinstitut arbeiten aktuell vier Professorinnen und Professoren und gut ein Dutzend weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Seit 2005 ist das Institut die Heimat des deutschen GEM-Länderteams, geleitet von Prof. Rolf Sternberg, der dieses Projekt zuvor während seiner Zeit an der Universität zu Köln mitgegründet hatte. Zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie zählen die wirtschaftsräumlichen Implikationen des Gründungsgeschehens, die von diversen Teams in mehreren drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten untersucht werden. Der GEM ist eines dieser Projekte. 
Weitere Informationen:  https://www.iwkg.uni-hannover.de/
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