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Wenn im Briefkasten Fake News stecken: Fehlinformationen zu Corona

Wenn im Briefkasten Fake News stecken: Fehlinformationen zu Corona
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Wenn im Briefkasten Fake News stecken: Fehlinformationen zu Corona

Fake News zu Corona und zur Corona-Schutzimpfung finden sich nicht nur im Internet und in den sozialen Medien. Handzettel und Broschüren mit zweifelhaftem Inhalt landen auch in echten Briefkästen. Ein Projekt der Universität Bremen untersucht jetzt, welche Verbreitungswege Fehlinformationen nehmen. Dazu bitten wir Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe: Wer solche Flyer bekommen hat, möge ein Foto davon hochladen.

Im Internet lassen sich Posts, Messages und Filme mit Fehlinformationen zu Corona besonders einfach verbreiten. „Wir wollen untersuchen, ob sich die Informationen im Netz von denen unterscheiden, die in den realen Briefkasten geworfen werden.“, sagt Professor Benjamin Schüz vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen. Gemeinsam mit dem Informatiker Professor Johannes Schöning von der Arbeitsgruppe Mensch-Computer-Interaktion untersucht er in einem von der Volkswagenstiftung geförderten Projekt, wie sich die Fehlinformationen verbreiten.

Unterschiedliche Zielgruppen werden erreicht

Die Zielgruppen unterscheiden sich erheblich, erklärt Schüz. „Durch Flyer und Postwurfsendungen können auch Gruppen in der Bevölkerung erreicht werden, die das Internet oder auch soziale Medien nur selten nutzen“. Außerdem, so die Forscher, können Fehlinformationen auf Papier nicht so schnell von den Betreiberfirmen sozialer Netzwerke als falsch gekennzeichnet werden – sie bleiben also möglicherweise länger unwidersprochen.

Gedruckte Informationen wirken oft seriös

Viele dieser Flyer oder auch Broschüren sehen dabei durchaus seriös aus, benutzen Infografiken, haben ein ansprechendes Layout, zitieren vermeintliche oder auch tatsächliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – manche geben sogar Verantwortliche im Sinne des Presserechts an. Für manche Menschen würden gedruckte Informationen grundsätzlich als vertrauenserweckender eingeschätzt werden als ein Beitrag in sozialen Netzwerken.

Ob und inwiefern die gedruckten und die digitalen Informationen allerdings tatsächlich unterschiedliche Inhalte verbreiten oder sich auf lokale und zielgruppenspezifische Themen konzentrieren, ist noch unbekannt.

Daher möchten die Forschenden möglichst viele Flyer analysieren, um auf dieser Grundlage Strategien entwickeln zu können, die der Verbreitung von Fehlinformationen vorbeugen können. So könnten beispielsweise Hinweise ausgegeben werden, dass sich gerade Fehlinformationen zu einem bestimmten Thema häufen – und in diesen Hinweisen gleich eine Richtigstellung der Fehlinformation erfolgen. Verschiedene Studien zeigten, dass Menschen, die auf diese Weise schon vor dem Empfang von Fehlinformationen informiert waren, weniger anfällig für solche Falschmeldungen sind.

Forschende bitten um Mithilfe: Broschüren im Briefkasten gehabt?

Das Team von Professor Schüz bittet um Mithilfe: Wer schon Flyer oder Broschüren mit Fehlinformationen zu Corona oder der Corona-Schutzimpfung im Briefkasten hatte und sie vielleicht sogar aufbewahrt hat, wird gebeten, ein Foto oder eine Beschreibung der Flyer auf der folgenden Website hochzuladen:

https://t1p.de/mun0

Dabei wird dem Datenschutz entsprochen.

Weitere Informationen:

https://www.public-health.uni-bremen.de/

www.lsc-digital-public-health.de/home.html

www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Benjamin Schüz

Institut für Public Health und Pflegeforschung Prävention und Gesundheitsförderung

Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften

Universität Bremen

Telefon: +49 421 218 68833

E-Mail: benjamin.schuez@uni-bremen.de

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Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

Über die Universität Bremen:
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.