Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Ingenieure blicken mit Sorge in die Zukunft
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Die bayerischen Ingenieurbüros blicken deutlich pessimistischer in die Zukunft als noch im Vorjahr. Das ergab die aktuelle Konjunkturumfrage der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, die jährlich im Frühjahr durchgeführt wird.
Die Konjunkturumfrage 2023 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau ergab, dass nur noch 64,3 % der bayerischen Ingenieurbüros ihre aktuelle Geschäftslage positiv einschätzen. Das entspricht einer Verschlechterung um 14 Prozentpunkte gegenüber 2022. Für dieses Jahr rechnen nur noch 13,9 % mit einer Steigerung des Auftragsvolumens. 27,4 % hingegen gehen von einer sinkenden Zahl an Aufträgen bis Jahresende aus.
Mit 55,3 % geben mehr als die Hälfte der Büros an, dass sich die aktuellen Krisen wie der Krieg in der Ukraine oder die Corona-Pandemie negativ auf die wirtschaftliche Situation ihres Büros ausgewirkt haben. Auf die Frage, welche Faktoren die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens maßgeblich beeinflusst haben, nennen 54 % gestörte Projektabläufe aufgrund aktueller Krisen an vorderster Stelle. Lieferengpässe und Preissteigerungen folgen mit 48,2 % direkt dahinter.
Ein großes Problem ist auch die schwierige personelle Ausstattung der Branche. 41,2 % geben den Ingenieurmangel der Büros und 39,6 % einen Mangel an technischen Fachkräften und Bauzeichner/innen als kritischen Punkt an. Weiteren 36,2 % der befragten Büros machen Auftragsrückgänge, Stornierungen und Ausschreibungsengpässe Sorgen, 30,9 % die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Als weitere Einflussgrößen auf ihre wirtschaftliche Situation geben 29,8 % den Wegfall der verbindlichen Mindest- und Höchstsätze gemäß Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) an und 11 % die Einführung digitaler Planungsmethoden wie BIM.
Die Einstiegsgehälter für Bachelor- und Masterabsolventen sind in Folge des Fachkräftemangels gegenüber 2022 deutlich angestiegen. 52 % der Büros zahlen Berufseinsteiger/innen inzwischen ein Bruttojahresgehalt über 45.000 Euro, 38 % der Büros zwischen 40.000 und 45.000 Euro und nur noch 10 % unter 40.000 Euro. 54,5 % der befragten Ingenieurbüros haben derzeit offene Stellen und 64,1 % haben Schwierigkeiten, Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen.
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