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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (99/2012) Polizeiinspektion Göttingen präsentiert mit der Kriminalstatistik 2011 hervorragende Ergebnisse

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Göttingen (ots)

Göttingen,

Freitag, 17. Februar 2012

GÖTTINGEN (vw) - Nach Aussage des Leiters des Zentralen Kriminaldienstes, Kriminaldirektor Volker Warnecke, kann die Polizeiinspektion Göttingen mit der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2011 auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken.

   -       Die Aufklärungsquote (AQ) als ein wesentlicher Gradmesser 
           für erfolgreiche polizeiliche Arbeit konnte auf sehr hohem
           Niveau stabilisiert werden. "Göttingen ist für Straftäter 
           ein gefährliches Pflaster."
   -       Die Diebstahls- / Einbruchskriminalität steigt erstmals 
           seit mehreren Jahren wieder relevant an.
   -       "Computerkriminalität" stellte auch 2011 einen 
           wesentlichen Brennpunkt der Kriminalitätsentwicklung dar.

Die aktuelle Pressemitteilung umfasst den gesamten Bereich der Polizeiinspektion Göttingen, damit auch die Zuständigkeitsbereiche der Polizeikommissariate Hann. Münden und Duderstadt. Diese werden in den kommenden Tagen für ihren lokalen Bereich die Medien informieren.

Gesamtstraftaten

Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten stagniert im Jahr 2011 (20.167 auf 20.178 Fälle). Damit bestätigt sich der langjährige Trend "rund um 20.000" polizeilich registrierte Ermittlungsverfahren.

Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote (AQ) konnte auf dem Rekordniveau des Vorjahres stabilisiert werden. "Die Aufklärungsquote ist ein wichtiger Indikator für erfolgreiche polizeiliche Arbeit. Für einen durch eine Großstadt geprägten Zuständigkeitsbereich ein herausragendes Ergebnis, im Landesvergleich im oberen Drittel. Dies ist eine tolle Teamleistung aller Mitarbeiter der Inspektion. Der Raum Göttingen bleibt für Straftäter also ein gefährliches Pflaster", erklärt Kripo-Chef Volker Warnecke.

Tötungsdelikte

Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle von Mord- oder Totschlagsdelikten liegen mit sieben Taten auf Vorjahresniveau. Aufklärungsquote 100 Prozent.

Das Jahr 2011 war aus Sicht der Ermittler allerdings auch ganz wesentlich geprägt durch die drei herausragenden Tötungsdelikte, die im Rahmen von Mordkommissionen im Zentralen Kriminaldienst bearbeitet werden mussten. Damit ging jeweils eine ganz erhebliche berufliche und auch persönliche Belastung der Ermittler einher. Sowohl die bis an ihre Leistungsgrenzen beanspruchten Angehörigen der MOKO als auch die anderen Mitarbeiter des ZKD, die in diesen Fällen wie selbstverständlich die Ermittlungsverfahren der MOKO-Angehörigen übernahmen, wurden im zurückliegenden Jahr ganz besonders gefordert. "Drei vergleichbar umfangreiche MOKO in nur einem Jahr hat es in der Polizeiinspektion Göttingen noch nicht gegeben", erklärt ZKD-Leiter Warnecke. Alle drei spektakulären Mordfälle konnten aus polizeilicher Sicht geklärt werden. Zwei Haupttäter wurden bereits verurteilt, nach einem Beschuldigten wird gegenwärtig noch international gefahndet.

Raub- und Diebstahlsdelikte

Im zurückliegenden Jahr waren mehrere spektakuläre Raubüberfälle zu registrieren; umfangreiche Straftatenserien wurden nicht festgestellt (Fallzahlen: 129 zu 116 Raubüberfälle).

Anders sieht die Entwicklung bei der Diebstahls- und insbesondere Einbruchskriminalität aus. In beiden Deliktsbereichen sind relevante Anstiege der Fallzahlen zu registrieren. Diese Entwicklung beobachtet die Polizei mit großer Aufmerksamkeit. Zu einzelnen besonders betroffenen Fallgruppen wurden in den zurückliegenden Monaten bereits spezielle Ermittlungskonzeptionen und Fahndungskonzepte entwickelt. Dadurch konnte die AQ in Teilbereichen auch gesteigert werden.

Im Einzelnen...

Einbruchdiebstähle in / aus Wohnungen

Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt seit zwei Jahren wieder zu. Die Polizei geht bei den Wohnungseinbrüchen von unterschiedlichen Täterstrukturen aus. Es liegen sowohl Hinweise auf auch in Göttingen agierende professionelle, osteuropäische Einbrecherbanden, auf Straftaten im Kontext der indirekten Beschaffungskriminalität als auch auf Einzeltäter vor.

Neben ihrer umfangreichen Ermittlungs- und Fahndungsarbeit ist die Polizei besonders auf Zeugenhinweise angewiesen. Daher bittet Kripo-Chef Warnecke darum, "verdächtige Beobachtungen" stets der örtlichen Polizeiwache oder über "Notruf 110" mitzuteilen.

Die hohe Zahl der Taten, die im Versuchsstadium stecken geblieben sind, spricht für erfolgreiche Sicherungstechnik. Die Spurenlage an den Tatorten belegt, dass sich auch durchaus gewiefte Straftäter durch Sicherungstechnik mit einem guten Sicherungs-(zeit-)Wert abwehren lassen. Zu diesem Thema bietet die Polizei dauerhaft die Beratung zu technischen Sicherungsmöglichkeiten an. Die Mitarbeiter des Göttinger Präventionsteams sind jederzeit ansprechbar.

Diebstahl von Kfz

Ein Deliktsfeld in dem in großem Maße professionelle Banden agieren. Auch in Göttingen sind Taten von gut organisierten, arbeitsteilig agierenden Banden festzustellen. Diese Täter suchen gezielt die Tatobjekte aus. Das Aufbrechen und "Kurzschließen" der Kfz braucht nur wenige Minuten. In der Folge wird das Stehlgut entweder "zwischengelagert" oder unverzüglich Richtung Osten abtransportiert. Auch in Göttingen werden überwiegend Volkswagen (insbesondere VW-Busse) und hochwertige Fahrzeuge der Marken BMW und Audi entwendet. Zur Bekämpfung dieser Verbrecherbanden arbeiten die Göttinger Ermittler eng mit der Zentralen Kriminalinspektion der PD Göttingen und dem LKA und BKA zusammen.

Diebstahl aus Kfz

Der sehr positive Trend der zurückliegenden Jahre setzt sich fort. Hintergründe dürften sowohl in sachgerechtem Verhalten der Kfz-Führer zu sehen sein, die keine Wertgegenstände gut sichtbar im Fahrzeug liegen lassen, als auch in der polizeilichen Verhinderung umfangreicher Straftatenserien. Durch nachhaltige Ermittlungsarbeit ist es gelungen, sogenannte Intensivtäter (aus dem Bereich der sog. Indirekten Beschaffungskriminalität), die in den Vorjahren umfangreiche Straftatenserien begangen haben, zu überführen und damit die Fortsetzung der Serien frühzeitig zu unterbinden. Diese Arbeit der Ermittler trägt nunmehr Früchte. Trotzdem appelliert die Polizei weiterhin an alle Fahrzeugführer keine Wertgegenstände, auch mobile Navigationsgeräte, sichtbar im Kfz zurückzulassen.

Taschendiebstahl

Einen besonderen Brennpunkt bildete im letzten Jahr der professionelle Taschendiebstahl. Fallzahlenanstieg von 312 auf 462 Straftaten. In diesem Deliktsbereich agieren ganz überwiegend gewerbsmäßige, arbeitsteilig vorgehende Tätergruppen, aus Männern und Frauen, die günstige Gelegenheiten in Einkaufszentren, im öffentlichen Nahverkehr oder der Uni Göttingen ausnutzen. Zur Bekämpfung dieser Taten wurde im ZKD die EG "Tasche" eingerichtet.

Körperverletzungen / "häusliche Gewalt"

Körperverletzungsdelikte stagnierten im Jahr 2011 auf (zu) hohem Niveau. Trotz eines Rückganges um knapp 100 Taten kann noch nicht von einem positiven Trend gesprochen werden. In diesem Kontext ist insbesondere auf zwei Aspekte hinzuweisen. Zum einen finden Körperverletzungsdelikte zu knapp einem Drittel unter polizeilich festgestellter Alkoholbeeinflussung statt. Die häufig enthemmende Wirkung des Alkohols führt häufig zu Imponiergehabe und Aggression. Aus polizeilicher Sicht sind hierbei Brennpunkte bei Veranstaltungen oder generell im öffentlichen Raum von besonderer Bedeutung. Zum anderen sind ebenso Körperverletzungsdelikte im Zusammenhang mit "häuslicher Gewalt" festzustellen. Allein 500 Ermittlungsverfahren wurden hier verzeichnet.

Die Polizei sieht die Ursache für die steigenden Fallzahlen "häuslicher Gewalt" auch als Folge der langjährigen Aktivitäten unterschiedlicher staatlicher und nichtstaatlicher Stellen. Gewaltanwendungen werden nicht als Privatsache angesehen; Straftaten werden geächtet und konsequent verfolgt. Trotz gestiegener Anzeigebereitschaft dürfte nach Einschätzung der Polizei nach wie vor ein großes Dunkelfeld bestehen.

Kriminalität im Zusammenhang mit Informations- und Kommunikationsmitteln

Auch in diesem Deliktsfeld setzt sich der mehrjährige Trend fort. Der Tatort "Internet" bietet eben auch Kriminellen neue und ungeahnte Möglichkeiten. Als herausragende Beispiele seien an dieser Stelle nur die beiden Skimming-Fälle in den Verbrauchermärkten in Göttingen und Duderstadt genannt. Jeweils nach Einbrüchen in die Märkte wurden die POS-Terminals manipuliert, die

Kundendaten in den nächsten Tagen ausgelesen und zu Abbuchungsvorgängen im Ausland eingesetzt (siehe hierzu die Pressemitteilungen der PI Göttingen). Auch in diesem Deliktsbereich kann eine Täterermittlung häufig nur über die Daten der Provider erfolgen. Daher ist die Speicherung und Nutzbarkeit der sog. "Vorratsdaten" im Rahmen der geltenden Gesetze aus polizeilicher Sicht ein Anliegen von zentraler Bedeutung. Göttingen stellt seit mehreren Jahren einen polizeilichen Brennpunkt der sog. IuK-Kriminalität dar. In der Folge wurde im Jahr 2011 im 3. Fachkommissariat eine gesonderte Abteilung zur Bekämpfung der IuK-Kriminalität eingerichtet. Eine vergleichbare Struktur existiert bislang in Niedersachsen nur noch in Hannover. Die Staatsanwaltschaft Göttingen wurde eine von drei Schwerpunktstaatsanwaltschaften Computerkriminalität in Niedersachsen.

Betäubungsmittelkriminalität

Die Betäubungskriminalität stellt einen dauerhaften polizeilichen Schwerpunkt insbesondere im Stadtgebiet von Göttingen dar. Die Ermittler sprechen in diesem Deliktsfeld von so genannter Kontrollkriminalität, d. h. die Straftaten werden wesentlich erst durch polizeiliche Ermittlungen erkannt und strafrechtlich verfolgt. Aufgrund der dargestellten, vielfältigen Herausforderungen für die Göttinger Polizei liegen die Fallzahlen im zurückliegenden Jahr etwas unterhalb des langjährigen Mittelwertes von 1.000 Ermittlungsverfahren (2011: 840 Straftaten). Dies kann aber keinesfalls als Trendumkehr oder als Hinweis auf eine rückläufige Kriminalitätsbelastung gewertet werden. Die Polizei wird auch in diesem Deliktsbereich ihre Maßnahmen fortsetzen.

Fazit:

Die Göttinger Polizei blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2011 zurück. Gerade die extreme Belastung aller Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Aufklärung der brutalen Tötungsdelikte durch die Arbeit der Mordkommissionen im zurückliegenden Jahr macht das herausragende Engagement aller unserer Kolleginnen und Kollegen deutlich. "2011 war dadurch schon ein besonderes Jahr", so der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen Volker Warnecke.

Grafiken zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2011 der PI Göttingen finden Sie in der digitalen Pressemappe als PDF-Datei.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/

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