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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (191/2010) Polizeiinspektion Göttingen präsentiert eine außergewöhnlich erfolgreiche Bilanz des Jahres 2009

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Göttingen (ots)

Göttingen
Freitag, 26. März 2010
Nach Aussage des Leiters des Zentralen
Kriminaldienstes, Kriminaldirektor Volker Warnecke, kann die 
Polizeiinspektion Göttingen auf ein außergewöhnlich erfolgreiches 
Jahr 2009 zurückblicken.
Schlaglichter:
  • Die Aufklärungsquote (AQ) ist der wesentliche Gradmesser für erfolgreiche polizeiliche Arbeit. In 2009 konnte die AQ nochmals auf den vor Jahren nicht vorstellbaren Rekordwert von 60,87 Prozent gesteigert werden. Göttingen ist für Straftäter ein gefährliches Pflaster.
  • Erneuter massiver Rückgang der polizeilich registrierten Einbruchdiebstähle in Wohnungen und Kfz.
  • Nochmalige Zunahme der Betrugsdelikte, insbesondere in Verbindung mit dem Tatmittel Internet.
  • Die langfristige Steigerung der Körperverletzungsdelikte setzt sich fort. Bedenklich erscheinen hierbei die hohe Zahl der Fälle von Häuslicher Gewalt und die Steigerung der Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Gesamtstraftaten
Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten stagnierte im 
Jahr 2009 auf hohem Niveau (Gesamtzahl 21.141).
Der sehr erfreuliche Fallzahlenrückgang im Bereich des 
Einbruchdiebstahls wurde insbesondere durch aktive polizeiliche 
Maßnahmen zur Aufhellung des Dunkelfeldes in den Bereichen 
Betrugskriminalität und häusliche Gewalt ausgeglichen.
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote ist nochmals um 2,16 Prozentpunkte auf 60,87 
Prozent gestiegen. Damit konnte die AQ für Göttingen im vierten Jahr 
in Folge erheblich gesteigert werden. "Eine solche Aufklärungsquote 
ist für ein städtisch dominiertes, urbanes Gebiet wie den 
Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen der Rekordwert 
im Land Niedersachsen. Eine herausragende Leistung aller Mitarbeiter.
Göttingen ist für Straftäter ein gefährliches Pflaster und für die 
Bürger eine sicherer Wohnort", betont Kripo-Chef Warnecke.
Die Ursachen für diese Entwicklung liegen vor allem in der auch 
landesweiten Verlagerung der Kriminalität von den Einbruchsdelikten 
zur Betrugskriminalität und in z.T. außergewöhnlichen 
Aufklärungserfolgen der Göttinger Ermittler im zurückliegenden Jahr.
Tötungsdelikte
Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle von Mord- oder 
Totschlagsdelikten (inkl. Versuchen) liegt mit 9 Taten erneut im 
Mittel der Vorjahre. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich 
liegt traditionell bei nahezu 100 Prozent.
Besonders spektakuläre Fälle von Mord und Totschlag, die zur 
Einrichtung umfangreicher Mordkommissionen hätten führen müssen, 
waren in 2009 nicht zu registrieren. Allerdings sei an dieser Stelle 
der für die Ermittler bedeutsame juristische Abschluss der 
Umfangsverfahren aus 2008 (Bowlingcenter, Tötungsdelikt zum Nachteil 
einer Rentnerin in Adelebsen und die Schießerei in einem Göttinger 
Nachtlokal) angesprochen.
Erfreulich war ebenso die Festnahme des mit internationalem 
Haftbefehl gesuchten Mannes, der im Tatverdacht steht, am 06.06.2009 
seine ehem. Freundin und deren 5-jährigen Sohn lebensgefährlich 
verletzt zu haben.
Brandstiftungsdelikte
Die Zahl der vorsätzlichen und fahrlässigen Brandstiftungen ist in
2009 um 13 Fälle angestiegen. In diesen Bereich fallen auch 
Inbrandsetzungen von Kfz, die in sechs Fällen einer politisch 
motivierten Straftatenserie zugerechnet werden.
Sexualdelikte
Die Zahl der Sexualstraftaten ist in 2009 wieder auf das Mittel 
der letzten sechs Jahre gesunken. Statistische Schwankungen begründen
sich wesentlich aus der Erfassung von Serienstraftaten die nach 
häufig mehrjährigen Ermittlungen abgeschlossen werden können.
Rohheitsdelikte/Körperverletzung
Zu den besorgniserregenden Aspekten der Kriminalitätsentwicklung 
zählt auch 2009 der stetige Anstieg der registrierten 
Körperverletzungsdelikte. Der langjährige Trend mit steigenden 
Fallzahlen in diesem Deliktsfeld setzte sich fort.
Der langjährige Anstieg der Körperverletzungsdelikte hat aus 
polizeilicher Sicht eine Vielzahl von Ursachen: Ganz wesentlich 
dürften gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu den festgestellten 
Veränderungen beitragen, aber auch ein verändertes Anzeigeverhalten, 
eine gestiegene Gewaltbereitschaft und eine zunehmende 
Alkoholbeeinflussung. Allerdings trägt auch - wie in den Vorjahren - 
eine gezielte polizeiliche Aufhellung des Dunkelfeldes in den 
Bereichen häusliche Gewalt und Gewalt an Schulen zu einer 
Fallzahlensteigerung bei. Die Täter sollen in geeigneten Fällen aus 
der Anonymität herausgeholt und einer Bestrafung zugeführt werden.
Der neu eingeführte Straftatbestand der Nachstellung, 
umgangssprachlich als "Stalking" bekannt, schlägt in 2009 mit 127 
Fällen in der Kriminalstatistik zu Buche.
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
Die Anzahl der Fälle von Widerstand gegen Polizeibeamte stieg in 
Göttingen im Jahr 2009 um 15 Fälle auf einen neuen Höchststand an. 
Die ganz überwiegende Zahl dieser Straftaten wurde gegen Beamte im 
polizeilichen Alltagsdienst verübt. In zwei Drittel der Fälle standen
die Täter unter Alkoholeinfluss. "Unsere Beamten werden von den 
zumeist männlichen, alkoholisierten Tätern häufig bei vermeidlichen 
Routineeinsätzen angegriffen. Eine besorgniserregende Entwicklung", 
unterstreicht Warnecke.
Raub / Einbruch
Die Zahl der registrierten Raubdelikte stagniert auf einem 
erfreulich niedrigen Niveau (2007: 179, 2008: 122, 2009: 128 Fälle).
Besonders erfreulich ist für die Polizei, dass die Fallzahlen im 
Deliktsbereich Einbruchdiebstahl in Wohnungen (2007: 312, 2008: 243, 
2009: 232 Fälle) erneut rückläufig waren. Im langjährigen Trend ist 
hier nahezu eine Halbierung der Fallzahlen in diesem die Bürger sehr 
belastenden Straftatenbereich festzustellen.
Ein Grund für diese erfreuliche Entwicklung dürfte in den 
langjährigen Präventionsbemühungen der Polizei liegen. Verbesserte 
Sicherungsmaßnahmen, Verhaltenshinweise an potentielle Geschädigte, 
aber auch die erfolgreiche Ermittlung von Serientätern zahlen sich 
offenkundig aus.
Diebstahl von Kfz
Die Fallzahl im Bereich Kfz-Diebstahl ist um 17 Fälle in 2009 
gestiegen. Nach dem Tiefststand in 2007 registriert die Polizei auch 
im südniedersächsischen Bereich Auswirkungen eines bundesweiten 
Trends. Zumeist osteuropäische Banden entwenden in dem letzten Jahren
erneut Kfz und verbringen diese in das süd- und osteuropäische 
Ausland.
ED in/aus Kfz
Einen herausragenden Erfolg im Jahr 2009 stellt die Entwicklung im
Deliktsfeld Kfz-Aufbruch dar. Die Zahl der Einbruchdiebstähle in/aus 
Kfz sank erstmals in Göttingen deutlich unter die Marke von 1.000 
Fällen. Insgesamt wurden 711 ED in/aus Kfz registriert. Dies stellt 
mehr als eine Halbierung der Fallzahlen früherer Jahre dar.
Aus Sicht der Ermittler ist die Entwicklung der Aufklärungsquote hier
ebenso erfreulich. Die AQ konnte auf knapp 42 % verdoppelt werden. 
Hier trägt die langjährige konzeptionelle Zusammenarbeit aller 
Dienstzweige der Polizei Göttingen zur Überführung der ganz 
überwiegend betäubungsmittelabhängigen Intensivtäter  und deren 
Hehler Früchte.
Betrug
Die Zahl der registrierten Fälle von Betrugskriminalität steigt in
2009 erstmals über die Marke von 4.000 Fällen (4052 Fälle). Die 
Fallzahl hat sich damit innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt. 
Die Aufklärungsquote liegt bei 87,98 %.
Auch im zurückliegenden Jahr dominierten Straftatenserien dieses 
Ermittlungsfeld.
Sehr erfreulich war für die Ermittler ein wegweisendes Urteil des 
Landgerichtes Göttingen in einem Umfangsverfahren wegen sog. 
"Abo-Fallen" im Internet. Die von der Polizei ermittelten Straftäter 
wurden wegen 1.182 Fällen (986 Vollendungen und 196 Versuche) des 
Betruges zu Freiheitsstrafen verurteilt.
Insgesamt ist auch für die Zukunft von einer zunehmenden Bedeutung
des Mediums Internet zur Straftatenbegehung in verschiedenen 
Deliktsbereichen auszugehen. Daher wurde der Bereich 
IT-Kriminalität/DV-Gruppe in der Polizeiinspektion Göttingen 
personell und technisch besser ausgestattet. Ein weiterer Ausbau kann
in den kommenden Jahren notwendig werden.
Betäubungsmittelkriminalität
Die Betäubungskriminalität stellt einen dauerhaften polizeilichen 
Brennpunkt insbesondere im Stadtgebiet von Göttingen dar. Die 
Fallzahlen haben sich in den letzten Jahren auf einem Niveau zwischen
1.100 und 1.200 Fälle stabilisiert.
Die Ermittler sprechen in diesem Deliktsfeld von sogenannter 
Kontrollkriminalität, d.h. die Straftaten werden wesentlich erst 
durch polizeiliche Ermittlungen erkannt und strafrechtlich verfolgt.
Wichtige Bausteine in dem polizeilichen Bekämpfungskonzept sind u.a. 
die Drogenerkennung im Straßenverkehr, die Verhinderung der 
Verfestigung einer örtlichen Drogenszene und die Ermittlung der 
Rauschgifthändler / "Dealer".
Der Rückgang der Fallzahlen im Jahr 2009 beruht auf einer geringeren 
Zahl von polizeilichen Feststellungen bei Drogenkontrollen im 
Straßenverkehr. Möglicherweise haben die intensiven Kontroll- und 
Präventionsmaßnahmen der letzten Jahre zu einem erhöhtem Problem- und
Unrechtsbewusstsein geführt.
Die Zahl der "qualifizierten" BtM-Straftaten (organisierter 
Handel, Einfuhrschmuggel, pp.) ist unverändert hoch geblieben. Sie 
ist das Ergebnis intensiver und zumeist mehrmonatiger Ermittlungen.
Kinder- und Jugendkriminalität
Die Präventionsarbeit und die Ermittlung im Bereich der 
minderjährigen Tatverdächtigen stellten auch im zurückliegenden Jahr 
einen wichtigen Schwerpunkt der Göttinger Polizei dar. Das 2004 im 
Rahmen der Umorganisation der Landespolizei eingerichtete 
Jugendkommissariat setzte seine Arbeit fort. In den zurückliegenden 
Jahren hat sich eine hervorragende Zusammenarbeit der beteiligten 
Stellen bei Polizei, Justiz und Verwaltung entwickelt. So werden in 
Göttingen bei jugendlichen Straftätern in sehr kurzer Frist die 
notwendigen Justizellen und fürsorgerischen Maßnahmen in die Wege 
geleitet.
Die Anzahl der durch Minderjährige begangenen Straftaten und die 
Zahl der ermittelten Täter stagnieren bei leicht rückläufiger Tendenz
auf einem sehr hohen Niveau.
Weiterhin muss der Bereich der Körperverletzungsdelikte begangen 
durch Minderjährige mit besonderer Sorge betrachtet werden.
Die Zahl der registrierten Fälle ist zwar leicht rückläufig; 
allerdings ist die Zahl der Tatverdächtigen erneut deutlich 
angestiegen.
Zusammenfassung:
"Die Göttinger Polizei blickt auf ein außergewöhnlich erfolgreiches 
Jahr 2009 zurück. Insbesondere die Entwicklung der Aufklärungsquote 
spiegelt die gute Arbeit aller Mitarbeiter der Göttinger Polizei 
wieder. "Göttingen ist und bleibt für Straftäter ein gefährliches 
Pflaster", so die Bilanz des stellvertretenden Inspektionsleiters.
Grafiken zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2009 für die 
Polizeiinspektion Göttingen entnehmen Sie bitte der im Presseportal 
beigefügten Anlage zu dieser Pressemitteilung.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/

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