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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (166/2010) Mehr Verkehrsunfälle, weniger Tote und Verletzte in der Polizeiinspektion Göttingen

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Göttingen (ots)

Göttingen
Freitag, 19. März 2010
Der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen,
Leitender Polizeidirektor Thomas Rath, hat am 19. März 2010 die 
Ergebnisse der Verkehrsunfallstatistik 2009 für seinen 
Zuständigkeitsbereich vorgestellt.
Im Jahr 2009 erhöhte sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in 
Stadt und Landkreis Göttingen ohne die Bundesautobahnbereiche der BAB
7 und BAB 38 um 234 auf 6.188, was einem Anstieg von 3,9 % im 
Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Der wichtigste Indikator für die Verkehrssicherheit ist jedoch aus
polizeilicher Sicht die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden.
Hier ist ein Rückgang von 1.032 auf 995 (- 3,6 %) zu verzeichnen.
Weniger getötete und verletzte Verkehrsteilnehmer
Erfreulich ist, dass die Zahl der 2009 getöteten 
Verkehrsteilnehmer von 16 auf 10 gesenkt werden konnte, wobei acht 
Unfalltote auf Außerortsstrecken zu beklagen waren.
Neben vier PKW-Insassen mussten drei Kradfahrer, zwei Radfahrer und 
ein Fußgänger auf den Straßen in und um Göttingen ihr Leben lassen.
Ebenso verringerte sich die Zahl der Schwerverletzten von 207 auf 
203 (- 1,9 %) und die der Leichtverletzten von 1.097 auf 1.055 (- 3,8
%).
Die für uns besonders wichtige Gesamtzahl der getöteten und 
verletzten Verkehrsteilnehmer konnte bei folgenden Arten der 
Verkehrsbeteiligung deutlich reduziert werden:
Mopedfahrern - 26,3% (von 76 auf 56)
Fußgängern - 13,1% (von 99 auf 86)
Kradfahrern - 9,3% (von 97 auf 89)
Radfahrern - 6,5 (von 294 auf 275)
Lediglich bei Kfz.-Fahrern/Insassen kam es zu einem leichten 
Anstieg um 1,2 % (von 754 auf 763).
Mehr verletzte Kinder im Straßenverkehr
2006 verletzten sich noch 108 Kinder im Straßenverkehr. In den 
Jahren 2007 und 2008 erlebten wir eine Verringerung auf 90 bzw. 74 
Kinder. Dieser sehr erfreuliche Trend setzte sich im Vorjahr leider 
nicht fort, denn 2009 wurden bedauerlicherweise wieder 90 Kinder 
verletzt. Zunahmen gab es bei verletzten Kindern als Insassen in 
Kraftfahrzeugen (von 31 auf 41) und als Radfahrer (von 23 auf 33). 
Hingegen reduzierte sich die Zahl der als Fußgänger verletzten Kinder
von 20 auf 16.
Rath: "Weil wir immer wieder feststellen, dass viele Kinder in 
Fahrzeugen ohne Sicherung durch entsprechende Rückhalteeinrichtungen 
mitgenommen werden, wird die Polizei auch in diesem Jahr wieder 
vermehrt Gurt- und Kindersitzkontrollen durchführen. Außerdem wird 
die seit Jahren durchgeführte, intensive Präventionsarbeit konsequent
fortgesetzt, denn Rückhaltesysteme bieten nun mal den besten Schutz 
im Auto - und das für jedes Alter."
Weniger verletzte "Junge Fahrer und Fahrerinnen"
Die Gesamtzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten und verletzten 
Fahranfänger im Alter von 18 bis unter 25 Jahren verringerte sich 
2009 von 304 auf 271 (- 10,9 %). Wie in 2008 wurden auch 2009 drei 
Personen (Pkw-Fahrer, Pkw-Insasse und Kradfahrer) dieser Altersgruppe
tödlich verletzt. Die Zahl der Schwerverletzten verringerte sich 
hingegen deutlich von 51 auf 35 und die der Leichtverletzten von 250 
auf 233.
Bei einem Anteil von etwa 8,3 % an der Gesamtbevölkerung sind die 
jungen Fahranfänger mit 21 % (Vorjahr 23 %) der bei Verkehrsunfällen 
getöteten und verletzten Personen nach wie vor überproportional 
beteiligt. Weiterhin besorgniserregend ist, dass 43 % (Vorjahr 37 %) 
aller folgenlosen Alkohol- und Drogenfahrten von Personen unter 25 
Jahren begangen wurden.
"Wenngleich die prozentuale Verteilung der Unfallopfer nach 
Lebensalter durch unterschiedliche Fahrleistungen und andere 
Parameter zu relativieren ist, bleibt die erhöhte Unfallgefahr durch 
fehlende Fahrpraxis ein klares Faktum. Die Zahlen belegen erneut die 
unabdingbare Notwendigkeit, auch weiterhin regelmäßige Kontrollen und
gezielte, breit gefächerte Präventionsmaßnahmen bei der Zielgruppe 
der Fahranfänger zu einem Schwerpunkt unserer polizeilichen 
Verkehrssicherheitsarbeit zu machen", betonte Rath.
Viele verletzte Fahrradfahrer im Stadtgebiet von Göttingen
Auch wenn die Zahl der verletzten Radfahrer in der Stadt Göttingen
gegenüber dem Vorjahr von 224 leicht auf 209 gesunken ist, bleibt 
augenfällig, dass im Stadtgebiet immer noch 31,9 % aller bei 
Verkehrsunfällen verletzten Personen (655) Radfahrer sind. Im Jahr 
2008 betrug der Anteil noch 32,5 % (von 689).
Daher setzte die Polizei auch 2009 in Göttingen wieder einen 
Schwerpunkt ihrer Arbeit bei großflächigen Radfahrerkontrollen. Dabei
wurden 225 Radfahrer (Vorjahr 245) mit Alkoholwerten von über 1,6 
Promille angetroffen. Das sind 50 % (Vorjahr 40 %) aller folgenlosen 
Trunkenheitsfahrten. Daneben wurden bei den Radfahrerkontrollen 5.171
Ahndungsmaßnahmen (Vorjahr 6.124) in Form von Verwarnungen und 
Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen verhängt.
"Wir werden auch 2010 wieder gezielte Radfahrerkontrollen 
durchführen, um die Verkehrsmoral dieser so ungeschützten Gruppe von 
Verkehrsteilnehmern zu erhöhen. Neben der nach wie vor 
besorgniserregenden Zahl von Fahrten unter Alkoholeinwirkung sind 
noch immer zu viele Radfahrer bei Dunkelheit ohne Beleuchtung 
unterwegs und nutzen die falsche Radwegseite", betonte Rath. Er 
appellierte vor allem an die Erwachsenen, beim Radfahren einen Helm 
zu tragen und damit wichtige Vorbilder für Kinder und Jugendliche zu 
sein, denn nur dadurch ließen sich viele schwere Kopfverletzungen 
vermeiden.
Mehr Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen
Auf den Bundesautobahnen (BAB) 7 und 38 hat sich die positive 
Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens des Jahres 2008 im 
vergangenen Jahr nicht fortgesetzt. So erhöhte sich die Gesamtzahl 
der Verkehrsunfälle um 233 (+ 26,3 %) auf 1.118 Im Wesentlichen ist 
diese Entwicklung auf die Großbaustelle zwischen den Anschlussstellen
Göttingen und Nörten-Hardenberg zurückzuführen, in der sich allein 
383 Verkehrsunfälle ereigneten.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden erhöhte sich 
von 97 auf 113 (+ 16,5 %). Bei 4 tödlichen Verkehrsunfällen waren 
fünf Opfer (Vorjahr 1) zu beklagen. Ebenso erhöhten sich die Zahlen 
der Schwerverletzten von 26 auf 28 und die der Leichtverletzten von 
123 auf 150 (+ 22 %). Die fünf Getöteten sind ausschließlich dem 
Schwerlastverkehr zuzurechnen, bei den Schwerverletzten sind es 16 
von 28 (57,1 %) Personen.
Bei einer isolierten Betrachtung des Schwerlastverkehrs muss 
festgestellt werden, dass sowohl bei der Beteiligung (+ 40%) als auch
bei der Verursachung (+ 32,9%) ein überproportionaler Anstieg zu 
verzeichnen ist. So waren LKW im Jahr 2009 an 441 Verkehrsunfällen 
beteiligt, was einer 39,5-prozentigen Beteiligung entspricht. Von 
daher ist die Überwachung des Schwerlastverkehrs durch 
Großkontrollen, aber auch im täglichen Streifendienst weiterhin 
vorrangige Aufgabe der Göttinger Autobahnpolizisten. Eine zu 
prognostizierende weitere Erhöhung der "Brummi-Anteile" auf 
Deutschlands Autobahnen unterstreicht diese Notwendigkeit, denn nicht
immer steht Verkehrssicherheit vor Kommerz.
Bei den Verkehrsunfallfluchten auf den BAB ist ebenfalls eine 
deutliche Erhöhung von 111 auf 152 (+ 36,9 %) zu verzeichnen. 
Auslöser hierfür dürfte ebenfalls die Großbaustelle mit den geringen 
Fahrspurbreiten im Bereich der 4 : 0 - Führung sein. Dort ist eine 
Häufung sogenannter "Spiegelunfälle" festzustellen. Insofern ist auch
die Erhöhung der aufgeklärten Fälle von 51 auf 89 (+ 74,5 %) durch 
das Ablesen von Kennzeichen verursachender Fahrzeugführer 
nachvollziehbar.
Die drei Hauptunfallursachen Geschwindigkeit/Abstand (266 
Unfälle), Überholen/Nebeneinanderfahren (234 Unfälle) und 
Fahrbahnnässe (281 Unfälle) schlagen auf der Autobahn allein mit 781 
Verkehrsunfällen (69,9 %) zu Buche.
Ein Lichtblick der Unfallanalyse 2009 auf der BAB ist die 
Entwicklung der bekannten Gefahrenstellen. Außerhalb der 
Großbaustelle zwischen Göttingen und Nörten-Hardenberg haben sich 
diese von sechs auf vier reduziert. Hierbei sticht die Einmündung der
A 38 auf die A 7, Fahrtrichtung Kassel, im Dreieck Drammetal mit 40 
Verkehrsunfällen heraus. Durch erhebliche Umbaumaßnahmen (neue 
Fahrbahndecke, Austausch der Außenschutzplanke gegen eine Betonwand) 
in der zweiten Jahreshälfte 2009 ist jedoch in diesem Jahr auch dort 
ein deutlicher Rückgang der Verkehrsunfälle zu erwarten.
Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik 2009 für die 
Polizeiinspektion Göttingen entnehmen Sie bitte der im Presseportal 
beigefügten Anlage zu dieser Pressemitteilung.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/

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