BKA: PRESSEMITTEILUNG der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main -ZIT- und des Bundeskriminalamtes Ältester Online-Geldwäschedienst "cryptomixer.io" abgeschaltet
Wiesbaden (ots)
Internationales Ermittlerteam sichert umfassende Beweismittel und beschlagnahmt Kryptowährungen im Wert von rund 25 Millionen Euro.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und die Kantonsstaatsanwaltschaft Zürich haben am Mittwoch (26.11.2025) in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA), der Stadt- und der Kantonspolizei Zürich sowie Europol die Serverinfrastruktur des Bitcoin-Mixer cryptomixer.io beschlagnahmt und die Plattform erfolgreich abgeschaltet. Dabei wurden Kryptowährungen im Wert von umgerechnet rund 25 Millionen Euro sichergestellt.
Die seit 2016 aktive Plattform galt als eine der ältesten und größten bestehenden Bitcoin-Mixer. Solche Dienste werden zur Verschleierung von Finanzströmen genutzt, wobei Kryptowährungen anonym ein- und ausgezahlt werden. Die Betreiber der Plattform setzten verschiedene Maßnahmen ein, um eine Rückverfolgbarkeit der Zahlungsströme gezielt zu erschweren. Diese Eigenschaft, sowie ausdrücklich ausgeschlossene Maßnahmen zur Identifikation von Kunden, machten cryptomixer.io zu einem beliebten Geldwäscheservice für die Underground Economy. Cryptomixer.io hatte einen Umsatz in Milliardenhöhe, wobei der dringende Verdacht besteht, dass ein Großteil der dort getauschten Vermögenswerte kriminellen Ursprungs war. Den Betreibern von cryptomixer.io wird daher gewerbsmäßige Geldwäsche sowie das Betreiben einer kriminellen Handelsplattform im Internet vorgeworfen.
In der Schweiz wurde nun die zugehörige Serverinfrastruktur sowie mehrere Mailaccounts beschlagnahmt. Dabei wurde umfangreiches Datenmaterial von einem Filehosting-Dienst als Beweismittel gesichert und der zugehörige Account deaktiviert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auch zukünftig zur Aufklärung weiterer Cyberstraftaten beitragen.
Die Ermittlungen wurden gemeinsam von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - ZIT - und der Kantonsstaatsanwaltschaft Zürich geleitet. BKA und Europol steuerten umfassende Expertise aus dem Phänomenbereich Cybercrime bei und bildeten ein gemeinsames Ermittlungsteam mit den federführenden eidgenössischen Behörden, der Stadtpolizei Zürich und der Kantonspolizei Zürich. Eurojust sowie US-amerikanische sowie weitere europäische Behörden waren ebenfalls in die Ermittlungen eingebunden.
Vize-Präsidentin Bundeskriminalamt Martina Link: "Diese Operation ist ein weiterer, bedeutsamer Schritt bei der internationalen Bekämpfung von Online-Geldwäsche durch Krypto-Mixer. Wir begegnen Cybercrime international koordiniert, kombinieren digitale Spuren und erhöhen das Risiko für die Täter immer weiter."
ZIT-Leiter Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause: "Erneut konnte der Ansatz der 'disruptiven Strafverfolgung' von organisierter Cybercrime mit der Beschlagnahme von kriminell genutzter IT-Infrastruktur und der Sicherstellung von Kryptowährungen als Taterträge erfolgreich umgesetzt werden. Auch wenn die handelnden Personen bislang noch nicht identifiziert werden konnten, stellt bereits die Abschaltung des kriminellen Dienstes und der Entzug erheblicher Vermögenswerte aus der kriminellen Szene einen relevanten Erfolg der Strafverfolgungsbehörden dar."
Weitere Informationen finden sich unter www.operation-olympia.com sowie unter www.bka.de/EV-Olympia.
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