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Bundeskriminalamt

BKA: Sicherstellung eines illegalen Großlabors zur Herstellung von synthetischen Drogen

Wiesbaden (ots)

Deutsche und niederländische Behörden
erfolgreich bei der Bekämpfung der internationalen
Rauschgiftkriminalität
Vier Tatverdächtige auf frischer Tat festgenommen
Die konsequente Auswertung polizeilicher Erkenntnisse,
akribische Ermittlungen durch das Bundeskriminalamt (BKA) und
die gute Zusammenarbeit mit niederländischen Behörden führten zu
Ermittlungserfolgen:
   Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften in
Frankfurt/Oder und Eindhoven / NL, die vom Bundeskriminalamt
gemeinsam mit der USD (Unit Synthetic Drugs) Eindhoven / NL
bearbeitet werden, führten am Abend des 04.12.01 in Kevelaer /
NW im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zur Festnahme von
drei niederländischen (34 bzw. 53 Jahre alt) und einem 59 Jahre
alten deutsch-niederländischen Staatsangehörigen. Sie werden
verdächtigt, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu
haben. Die Tatverdächtigen wurden auf frischer Tat bei der
Herstellung von Ecstasy-Tabletten betroffen und durch Beamte der
GSG 9 des Bundesgrenzschutzes festgenommen. Durch das zuständige
Amtsgericht in Geldern/NW wurden am 05.12.01 Haftbefehle gegen
alle Personen erlassen.
   Bei den anschließenden Durchsuchungen wurden ein illegales
Großlabor zur Herstellung synthetischer Drogen, verschiedene
Grundstoffe, die zur Herstellung synthetischer Drogen benötigt
werden sowie eine Aufzuchtanlage mit halluzinogenen Pilzen
aufgefunden und sichergestellt.
Zeitgleich durchsuchten die zuständigen Behörden in den
Niederlanden die Wohn- und Geschäftsräume der Festgenommenen.
Bei einem der Täter wurden Geräte und Werkzeuge zur Herstellung
von Ecstasy-Tabletten, unter anderem Prägestempel zum Aufbringen
der Motive bei der Tablettierung, sichergestellt.
Bereits im April 2001 hatten Beamte des Polizeipräsidiums
(PP) Oranienburg in Hoppegarten / Brandenburg ein illegales
Labor zur Herstellung synthetischer Drogen ausgehoben.
   Neben der Laboreinrichtung und verschiedenen Grundstoffen
wurden damals ca. 100 kg fertig synthetisiertes
Methylendioxymethamfetamin ( MDMA ) sowie ca. 75.000
Ecstasy-Tabletten sichergestellt. Aus den Ermittlungen des PP
Oranienburg ergaben sich Hinweise auf einen bis dahin nicht
identifizierten niederländischen Staatsangehörigen als
Verantwortlichen für den Laborbetrieb und Vertrieb der
Tabletten. Die Ermittlungen ergaben, dass der niederländische
Staatsangehörige und seine Mittäter weitere Ecstasy-Labore in
den Niederlanden und in Deutschland betreiben.
   Durch gezielte Auswertungen und die enge Zusammenarbeit des
BKA und der USD Eindhoven konnte somit in Kevelaer das zweite
illegale Großlabor in Deutschland in diesem Jahr sichergestellt
werden.
   Dieses Großlabor war professionell eingerichtet und sollte
dort auf Dauer betrieben werden. Der technische Aufbau und die
verwendeten Gerätschaften weisen Verbindungen zu dem in
Hoppegarten festgestellten Labor auf.
   In Laboren mit einem derartigen professionellen Equipment
können pro Tag mehr als 100 kg des Betäubungsmittels Amphetamin
oder Amphetaminderivate hergestellt werden. Daraus lassen sich
bis zu einer Million Tabletten zum Konsum in der Rauschgiftszene
produzieren.
Der erfolgreiche Abschluss der Ermittlungen dokumentiert die
hervorragende Zusammenarbeit der niederländischen
Fachdienststellen zur Bekämpfung der synthetischen Drogen mit
dem BKA unter Beteiligung von Europol und den weiteren
zuständigen Polizeidienststellen in Deutschland.
«Ecstasy»:
Die Attraktivität von Ecstasy ist nach wie vor ungebrochen. 
   Ecstasy hat den Rang einer „Lifestyle- und Partydroge“ und
ist im Kreis jugendlicher und jungerwachsener
Diskothekenbesucher weit verbreitet. Der zunehmende Konsum von
Ecstasy unter Jugendlichen wird als „Diktat einer Spaßkultur, an
den Wochenenden immer cool und gut drauf zu sein“, dargestellt.
Außerdem gilt die Einnahme von Tabletten als „saubere“
Konsumform, bei der möglicherweise eine „heilende Wirkung in
Anlehnung an die Verabreichung von Medikamenten gegen
Beschwerden und Krankheiten“ suggeriert wird. Ecstasy wird nicht
mit den riskanten Konsummustern und Folgen wie beispielsweise
dem körperlichen Verfall und der Verelendung bei Opiatkonsum in
Verbindung gebracht und erfährt daher einen weit verbreiteten
Zuspruch. Dass in einer Vielzahl von Studien die Gefährlichkeit
von Ecstasy nachhaltig belegt wurde, tritt leider allzu oft in
den Hintergrund.
   Für die Konsumenten erhöht sich das Risiko, wenn seitens der
Produzenten bei der Herstellung der «Designer-Drogen»- zur
Umgehung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften - mit immer
neuen chemischen Zusammensetzungen experimentiert wird.
Zusatz:
   Bilder der Laboreinrichtung werden auf der Homepage des BKA
(http://www.bka.de) in der Rubrik Pressemitteilungen
eingestellt.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

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