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BKA: Erfolge bei der Bekämpfung der Kunstkriminalität: Bundeskriminalamt klärt Diebstähle von Heiligenfiguren auf

BKA: Erfolge bei der Bekämpfung der Kunstkriminalität:
Bundeskriminalamt klärt Diebstähle von Heiligenfiguren auf
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Wiesbaden (ots)

In aufwändiger Analysearbeit ist es dem
Bundeskriminalamt (BKA) in Zusammenarbeit mit anderen nationalen und 
internationalen Behörden gelungen, mehrere Diebstähle von 
Heiligenfiguren aufzuklären und die kunsthistorischen Gegenstände 
ihren ursprünglichen Besitzern zurückzugeben.
Im Juli 2007 hatten Mitarbeiter des BKA auf der Internetseite 
eines deutschen Kunsthändlers die Abbildung einer gotischen 
Sakralskulptur (nationales, polnisches Kulturgut) festgestellt. Ein 
Abgleich mit der internationalen polizeilichen Fahndungsdatei "Stolen
Works of Art" ergab, dass es sich hierbei um eine 1995 aus einer 
Kirche in Swierczow in der Wojewodschaft Opole (Polen) entwendete 
Pieta-Figur handeln könnte. Die seit dem Diebstahl stark veränderte 
Skulptur konnte durch ein Gutachten eines Sachverständigen vom "Amt 
für kirchliche Denkmalpflege" des Bistums Trier schließlich 
zweifelsfrei identifiziert werden. Am 07.07.2009 wurde die Pieta in 
den Räumen des Gemeinsamen Zentrums der deutsch-polnischen Polizei- 
und Zollzusammenarbeit in Swiecko (Polen) an Mitarbeiter der 
polnischen Botschaft übergeben.
Nach einem Hinweis einer Kunsthändlerin aus Österreich im Frühjahr
2007 und einem sich anschließenden Dateiabgleich wurde eine der 
Händlerin angebotene Madonna als das Werk des Bildhauers Matheis 
Stöberl identifiziert.
Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Figur konnte einem Diebstahl 
aus einer Kirche in Ridnaun bei Sterzing (Südtirol) im Jahr 1974 
zugeordnet werden. Nach Sicherstellung der Madonna bei einem 
deutschen Händler wurde die Figur, deren geschätzter Wert bei über 
100.000,- Euro liegt, im März 2009 nach Südtirol zurückgebracht.
Vor der jährlich in Köln stattfindenden Messe "Cologne Fine Art" 
wurde 2008 im Rahmen einer Veröffentlichung eine frühbarocke Figur 
des heiligen Petrus angeboten. Ein Vergleich ergab, dass es sich 
dabei um eine Skulptur handeln könnte, die 33 Jahre zuvor bei einem 
Diebstahl aus dem "Peterskircherl" in Aschau (Bayern) entwendet 
worden war. Über die Internetseite eines deutschen Kunsthändlers 
konnte der Verbleib der Skulptur geklärt werden. Nach der 
Sicherstellung befindet sich die Figur des heiligen Petrus seit Juni 
2009 als zentrales Altarelement wieder in der frisch restaurierten 
Kirche in Aschau. Der heutige Wert der Skulptur wird auf etwa 
10.000,- Euro geschätzt.
Gestohlene Kunstgegenstände werden häufig erst nach Jahren und 
mehrmaligen Besitzerwechseln auf Kunstmessen oder über Auktionshäuser
zum Verkauf angeboten. Erst ein aufwändiger Vergleich spezifischer 
Merkmale ermöglicht die Feststellung der Identität. Neben einer 
intensiven Zusammenarbeit mit Experten für sakrale Kunst sowie den 
betroffenen Kirchengemeinden bieten die langjährige Erfahrung und die
umfangreichen Fahndungsunterlagen des BKA oft die letzte Chance, 
Kunstgegenstände zweifelsfrei zuzuordnen.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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