POL-WES: Kreis Wesel - Polizeiliche Kriminalprävention - Wenn Cyberkriminelle Chef und Geschäftspartner imitieren
Kreis Wesel (ots)
"Chef, überweis mal schnell!" - Wie ein falsches E-Mail-Konto Millionen bewegt. Vorsicht vor BEC-Betrug (Business-E-Mail Compromise): Wenn Cyberkriminelle Chef und Geschäftspartner imitieren
Büroalltag, Montagmorgen, 8:37 Uhr: Die Kaffeemaschine röchelt, Outlook plingt und plötzlich steht da eine E-Mail vom Chef: "Bitte überweisen Sie SOFORT 48.730 Euro an unseren neuen Geschäftspartner. Vertraulich. LG, Ihr Chef." Klingt wichtig, klingt eilig - und zack, ist das Geld weg.
Immer häufiger geraten Unternehmen in Deutschland ins Visier von Betrügern, die mit gefälschten E-Mails oder manipulierten Zahlungsanweisungen versuchen, hohe Geldbeträge zu ergaunern. Bei der sogenannten BEC-Masche geben sich Täter als Firmenchefs, Buchhalter oder Geschäftspartner aus. Betroffen sind nicht nur große Konzerne. Auch in unserer Region gab es bereits einige Fälle in denen Betrüger mehrere zehntausend Euro erbeuteten.
Durch gezielte Social-Engineering-Techniken wirken solche Nachrichten glaubwürdig - oft wird sogar auf aktuelle Projekte oder interne Abläufe Bezug genommen. Sobald das Geld überwiesen ist, verschwindet es meist über verschachtelte Konten im Ausland. Die Spur verliert sich oft nach wenigen Stunden.
Warnsignale erkennen:
Unternehmen sollten sensibilisiert sein, wenn: -Zahlungsanweisungen plötzlich abweichen (neue Kontonummer, ungewöhnliche Beträge oder Empfänger -E-Mails Dringlichkeit oder Geheimhaltung betonen ("Nur Sie dürfen das wissen!") -Absenderadressen leicht verändert sind (z.B. Ceo@firma.de statt ceo@firma.com) -ungewohnte Kommunikationskanäle genutzt werden (plötzlich WhatsApp oder SMS statt Firmen-E-Mail)
So schützen Sie Ihr Unternehmen:
1. Vier-Augen-Prinzip: Hohe Überweisungen oder Kontoänderungen sollten immer von mindestens zwei Personen geprüft und freigegeben werden. 2. E-Mail-Sicherheit erhöhen: Nutzen Sie Multifaktor-Authentifizierung und starke Passwörter für geschäftliche Konten 3. Mitarbeiterschulungen: Regelmäßige Awareness-Trainings helfen, verdächtige E-Mails frühzeitig zu erkennen. 4. Authentifizierung durch Rückruf: Im Zweifel immer telefonisch oder persönlich rückversichern, bevor Zahlungen freigegeben werden. 5. Technische Schutzmaßnahmen: Spam-Filter helfen gefälschte Absender zu blockieren. Sollte eine Überweisung bereits erfolgt sein, sofort die Hausbank und die Polizei informieren. Je schneller reagiert wird, desto höher ist die Chance, das Geld zurückzuerhalten. BEC-Betrug lebt von Vertrauen - und genau dort setzen die Täter an.
Unternehmen sollten ihre internen Prozesse regelmäßig überprüfen und Mitarbeiter für die Risiken sensibilisieren. Eine gesunde Portion Skepsis kann im Ernstfall Millionen sparen.
Für weitere Auskünfte und Rückfragen stehen Ihnen die Beamten der Kriminalprävention unter der Telefonnummer 0281/1074420 zur Verfügung. Ferner finden Sie auf der Internetseite https://www.polizei-beratung.de zahlreiche Informationen und Anregungen, auch zu anderen Themenfeldern.
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