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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (847) Dönerstandbesitzer am 09.06.2005 in Nürnberg erschossen hier: Tatzusammenhang mit weiteren Tötungsdelikten und Fahndungsaufruf

POL-MFR: (847) Dönerstandbesitzer am 09.06.2005 in Nürnberg erschossen
hier: Tatzusammenhang mit weiteren Tötungsdelikten und Fahndungsaufruf
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Nürnberg (ots)

Der Mord an einem Nürnberger Dönerstandbesitzer ist die 6. Tat,
die mit der selben Pistole verübt wurde. Es wurden jeweils türkische
Kleinunternehmer erschossen.
Wie mit OTS 842 berichtet, wurde am Donnerstag, 09.06.2005, gegen
10.15 Uhr, der 50-jährige Ismail YAZAR erschossen in seinem
Dönerstand in Nürnberg, Scharrerstraße, aufgefunden. Aufgrund bisher
durchgeführter Ermittlungen kann die Tatzeit auf 09.45 - 10.15 Uhr
eingegrenzt werden.
Die sofort in die Wege geleitete Untersuchung der gefundenen
Projektile beim BKA ergab inzwischen, dass Ismail Yazar mit der
selben Schusswaffe getötet wurde, wie 5 weitere türkische
Staatsangehörige seit dem Jahr 2000.
Bei den ersten vier Fällen konnte bereits vor längerer Zeit ein
Tatzusammenhang festgestellt werden (Einzelheiten hierzu sind aus dem
Pressebericht des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 11.10.2002 zu
ersehen, der unten angefügt ist).
Seit kurzem muss auch der Mord an Yunus TURGUT (25) am Vormittag
des 25.02.2004 in Rostock zu dieser Serie gezählt werden. T. war
Verkäufer in einem Dönerstand. Auch hier besteht Übereinstimmung
hinsichtlich der verwendeten Waffe.
Im aktuellen Nürnberger Mordfall Yazar hat die Kriminalpolizei
eine Sonderkommission namens "Halbmond" mit 40 Mitarbeitern
eingerichtet. Die SOKO arbeitet eng mit dem BKA und mit den
Polizeibehörden in München, Hamburg und Rostock zusammen. Bis dato
gibt es noch keine "heiße Spur" vom Täter. Auch ist das Motiv noch
völlig unklar.
Zur Klärung des Verbrechens hat die SOKO Halbmond folgende Fragen
an die Bevölkerung:
1. Wer hat in den letzten Tagen einen Streit oder eine
Auseinandersetzung in oder beim Dönerstand wahrgenommen, an dem
Ismail Yazar beteiligt war?
2. Wer hat am Donnerstag, 09.06.2005, nach 09.45 Uhr noch Döner
eingekauft oder sonstige Wahrnehmungen gemacht, die mit der Tat
zusammenhängen könnten?
3. Wer kann sonst sachdienliche Angaben machen?
Hinweise erbitten der Kriminaldauerdienst in Nürnberg, Telefon
0911/211-3333, bzw. die Polizeibehörden in München, Hamburg und
Rostock.
Auf die Belohnung in Höhe von 20.000 Euro, die für Hinweise zur
Klärung der Verbrechen ausgesetzt ist, wird hingewiesen.
Anlage: Lichtbild des Ismail Yazar
Pressebericht vom 11.10.2002:
Wie bereits wiederholt berichtet, wurde am 09.09.2000 der
türkische Blumengroßhändler Enver SIMSEK in seinem
Blumenverkaufsstand in Nürnberg-Langwasser, Liegnitzer
Straße/Schreiberhauerstraße, erschossen.
Am 13.06.2001 wurde der 49-jährige Türke Abdurrahim ÖZÜDOGRU in
seiner Änderungsschneiderei in Nürnberg-Südstadt, Gyulaer Straße, mit
mehreren Schüssen getötet.
Am 27.06.2001, in der Zeit von 10.45 Uhr bis 11.15 Uhr, wurde der
31- jährige Süleyman TASKÖPRÜ in seinem Obst- und Gemüse-geschäft in
der Schützenstraße, in Hamburg-Bahrenfeld, erschossen.
Am 29.08.2001 wurde in München der 38-jährige türkische Staats-
angehörige Habil KILIC in seinem Obst- und Gemüseladen durch Schüsse
getötet.
Aufgrund des zentralen Schusswaffenvergleichs beim Bundes-
kriminalamt Wiesbaden mit den am Tatort aufgefundenen Projektilen
steht zweifelsfrei fest, dass sowohl bei den Morden in Nürnberg sowie
auch in München und Hamburg die gleiche Tatwaffe, eine Pistole vom
Kal. 7,65, verwendet worden ist. Die vier Mordfälle konnten bisher
nicht geklärt werden.
Die Mordkommissionen in Hamburg, München und Nürnberg bearbeiten
in enger Zusammenarbeit unter Einbindung des Bundes-kriminalamtes
diese Mordserie. Die Ermittlungen gestalteten sich jedoch von Anfang
an sehr schwierig. Es gingen bislang nur wenige Hinweise bei Ermitt-
lungsbehörden ein.
Bisher konnten keine Verbindungen zwischen den jeweiligen Opfern
festgestellt werden. Intensive Ermittlungen im Hinblick auf mögliche
familiäre, politische oder religiöse Motive und auch Recherchen zu
möglichen Schutzgeldzahlungen oder Glücksspielschulden erbrach-ten
bislang keine greifbaren Ergebnisse. Auch ein Raubhintergrund kann
ausgeschlossen werden.
Es liegen zwischenzeitlich Hinweise auf einen möglichen Bezug der
Opfer zur Drogenszene vor. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass
die Opfer in Verbindung mit türkischen Drogenhändlern aus den
Niederlanden standen.
Alle vier Morde wurden zielgerichtet und während der Tageszeit
verübt. Die Mordopfer dürften im Vorfeld der Verbrechen bedroht
worden sein. Zeugen wollen jeweils Tage vor den Verbrechen beobachtet
haben, dass die Getöteten in verbale Auseinander- setzungen mit
Personen verwickelt waren, die bislang nicht identifiziert werden
konnten.
Zur Aufklärung der Straftaten bittet die Kriminalpolizei deshalb
noch einmal um Mithilfe der Bevölkerung, insbesondere auch der
türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und hat folgende Fragen:
- Wer kann Hinweise zu den Opfern geben und hat dies bislang nicht
gemacht? - Wer hat Kenntnis darüber, inwieweit den Getöteten von
bislang unbekannter Seite Repressalien angedroht worden sind? - Wer
ist selbst Opfer ähnlicher Drohungen geworden oder hat hierüber
Kenntnis? - Wer kann Angaben zu den Phantombildern bzw. zu dem
gesuchten Fahrzeug machen?
Hinweise können auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden. Zur
Aufklärung der Verbrechen ist eine Belohnung von insgesamt 20.000
Euro ausgelobt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die von privater Seite im Fall SIMSEK ausgelobte Belohnung  in Höhe
von 50.000 DM wurde widerrufen.
Hinweise werden von der
Mordkommission Hamburg, Tel.: (0 40) 42 86-5 67 89
Mordkommission München, Tel.: (0 89) 29 10-0
Mordkommission Nürnberg, Tel.: (09 11) 2 11-33 33
oder von jeder anderer Polizeidienststelle entgegen genommen.
Zur Erinnerung die Mordfälle im Einzelnen:
1. Mord an Enver SIMSEK in Nürnberg
Am Samstag, 09.09.2000, zwischen 12.45 Uhr und 14.45 Uhr, wurde
der türkische Blumenhändler an seinem Blumenstand in Nürnberg-
Langwasser, Liegnitzer Straße, mit mehreren Schüssen aus zwei
Pistolen unterschiedlichen Kalibers niedergestreckt. Er verstarb zwei
Tage später im Krankenhaus.
SIMSEK betrieb in Schlüchtern/Hessen einen Blumengroßhandel und
belieferte u.a. den Blumenstand in Nürnberg. Da der dortige Verkäufer
am Tatwochenende Urlaub hatte, verkaufte der Großhändler am Tattag
seine Waren selbst.
Opfer Enver Simsek
2. Mord an Abdurrahim ÖZÜDOGRU in Nürnberg
Am Mittwoch, 13.06.2001, wurde der Inhaber einer Änderungs-
schneiderei in der Nürnberger Südstadt, Gyulaer Straße, erschossen in
seinem Laden aufgefunden. Er war durch Kopfschüsse aus einer Pistole
getötet worden. Die Tatzeit konnte zwischen 16.15 Uhr und 17.00 Uhr
eingegrenzt werden. Eine Zeugin hatte zu dieser Zeit einen Mann vom
Geschäft weglaufen sehen, der in einen dunkelblauen Opel- Omega,
älteren Baujahres, eingestiegen war. Ein zweiter Mann sei am Steuer
gesessen.
Bereits zwei Tage vorher will die Zeugin den Mann, den sie vom
Geschäft hatte weglaufen sehen, schon einmal beobachtet haben, als er
vor dem Geschäft mit dem späteren Tatopfer in ein Streitgespräch
verwickelt gewesen war. Der Opel-Omega, Farbe dunkelblau, soll
hierbei einen Lafettenanhänger mitgeführt haben. Pkw und Anhänger
sollen mit schwarzen Kennzeichen mit weißen Buchstaben (vermutlich
polnisch) versehen gewesen sein.
Opfer Abdurrahim Özüdogru
3. Mord an Süleyman TASKÖPRÜ in Hamburg
Am Mittwoch 27.06.2001, zwischen 10.45 Uhr und 11.15 Uhr, wurde
der Obst- und Gemüsehändler in seinem Laden in Hamburg-Bahrenfeld,
Schützenstraße, durch mehrere Schüsse in den Kopf getötet. Nach
Zeugenangaben sollen sich zwei Tage vor dem Verbrechen drei Südländer
in dem Laden aufgehalten haben und sich mit dem späteren Mordopfer in
sehr aggressiver Weise gestritten haben.
Opfer Süleyman Tasköprü
4. Mord an Habil KILIC in München
Am Mittwoch, 29.08.2001, zwischen 10.35 Uhr und 10.50 Uhr, wurde
der Obst- und Gemüsehändler in seinem Geschäft in München-Ramersdorf,
Bad-Schachener-Straße, ebenfalls durch Schüsse in den Kopf getötet.
Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Gemüsehändler, dessen Frau
und Tochter zur Tatzeit in der Türkei Urlaub machten und der
normalerweise in der Großmarkthalle arbeitete, in den Wochen vor dem
Verbrechen bedroht wurde. Nach Zeugenaussagen hatte er Angst vor
"türkischen Leuten" gehabt.
Der ursprünglich in die Fahndung mit einbezogene Pkw, Ford-Escort,
sowie der mit Phantombild gesuchte Mann haben nach derzeitigem
Erkenntnisstand mit der Tat nichts zu tun.
Opfer Habil Kilic
Phantombild zum Fall 2 (Nürnberg)
Phantombild Fall 3 (Hamburg)
ots-Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6013

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
PD Nürnberg - Pressestelle

Telefon: 0911/211-2011/-2012
Fax: 0911/211-2010

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