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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: 2073. Morde an türkischen Staatsangehörigen in Nürnberg und München hier: Aktueller Ermittlungsstand: 09.11.2001 mit Bildveröffentlichungen Zusammenhang jetzt auch mit Mordfall in Hamburg

POL-MFR: 2073. Morde an türkischen Staatsangehörigen in Nürnberg und      München
hier: Aktueller Ermittlungsstand: 09.11.2001 mit Bildveröffentlichungen
		  Zusammenhang jetzt auch mit Mordfall in Hamburg
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Wie wiederholt berichtet, wurde am 09.09.2000 der türkische 
Blumenhändler Enver Simsek in seinem Verkaufsstand in Nürnberg, Ecke 
Liegnitzer Straße/Schreiberhauer Straße, erschossen.
Am 13.06.2001 wurde der 49-jährige Türke Abdurrahim Özüdogru 
erschossen in seiner Änderungsschneiderei in Nürnberg, Gyulaer 
Straße, aufgefunden.
Am 27.06.2001, in der Zeit von 10.45 Uhr bis 11.15 Uhr, wurde der 31-
jährige Süleyman Tasköprü in seinem Obst- und Gemüsegeschäft in der 
Schützenstraße in Hamburg-Bahrenfeld erschossen.
Am 29.08.2001 wurde in München der 38-jährige türkische 
Staatsangehörige Habil Kilic in seinem Obst- und Gemüseladen 
erschossen aufgefunden.
Aufgrund des zentralen Schusswaffenvergleichs beim Bundes-
kriminalamt Wiesbaden mit den am Tatort aufgefundenen Projektilen 
steht inzwischen zweifelsfrei fest, dass sowohl bei den Morden in 
Nürnberg und München als auch in dem Hamburger Mordfall die gleiche 
Tatwaffe, eine Pistole vom Kaliber 7.65, verwendet worden ist. Alle 
vier Mordfälle sind bisher noch nicht geklärt.
Die Mordkommissionen Hamburg, München und Nürnberg bearbeiten in 
enger Zusammenarbeit diese Mordserie. Die Kriminalpolizei-direktion 
Nürnberg bildete die 15-köpfige Sonderkommission //Halbmond//, der 
die Arbeitsgruppen des LKA Hamburg und des Polizeipräsidiums München 
angegliedert wurden.
Die Soko //Halbmond// der Nürnberger Mordkommission ging allein in 
den Nürnberger Fällen bislang mehr als 3000 Spuren und Hinweisen 
nach. Die Ermittlungen gestalteten sich aufgrund der türkischen 
Mentalität und der damit verbundenen Zurückhaltung sowie der 
Sprachbarriere von Anfang an sehr schwierig. Gemeinsamkeiten der 
vier Mordopfer konnten bisher nicht gefunden werden.
Auch intensive Ermittlungen im Hinblick auf mögliche familiäre, 
politische oder religiöse  Motive, mögliche Schutzgeldzahlungen oder 
Glücksspielschulden brachten bislang keine greifbaren Ergebnisse. 
Darüber hinaus werden mögliche Verwicklungen der Opfer in den 
Rauschgiftbereich geprüft.
Alle vier Morde wurden gezielt und während der Tageszeit verübt. 
Zudem dürften die Mordopfer im Vorfeld der Verbrechen bedroht worden 
sein. Zeugen wollen Tage vor den Verbrechen beobachtet haben, dass 
die Getöteten jeweils in verbale Auseinandersetzungen mit 
Unbekannten verwickelt gewesen sein sollen.
Zur Aufklärung der Straftaten bittet die Kriminalpolizei deshalb um 
Mithilfe der Bevölkerung, insbesondere auch der türkischen 
Mitbürgerinnen und Mitbürger und hat folgende Fragen:
·	Wer hat Kenntnisse darüber, inwieweit den Getöteten von 
bislang unbekannter Seite Repressalien angedroht worden sind?
·	Wer ist selbst Opfer ähnlicher Drohungen geworden oder hat 
Kenntnis darüber?
·	Wer kann Hinweise zu den Opfern geben?
·	Wer kann Angaben zu den Phantombildern bzw. zu den gesuchten 
Fahrzeugen machen?
Zur Aufklärung der Verbrechen ist zwischenzeitlich eine Belohnung 
von insgesamt 70.000 DM ausgelobt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 
Die Hinweise können auf Wunsch vertraulich behandelt werden.
Für türkisch sprechende Mitbürger ist bei der  Kriminalpolizei 
Nürnberg unter der Telefonnummer (0911) 211-3600 ein Tonband 
eingerichtet.
Des Weiteren werden Hinweise von der
Mordkommission Hamburg, Telefon (040) 4286-56789,
von der Mordkommission in München, Telefon (089) 55172-0, 
und von der Mordkommission in Nürnberg, Telefon (0911) 211-3333, 
oder von jeder anderen Polizeidienststelle, entgegengenommen.
Zur Erinnerung die Mordfälle im Einzelnen:
1. Mord an Enver Simsek in Nürnberg
Am Samstag, 09.09.2000, zwischen 12.45 Uhr und 13.15, wurde der 
türkische Blumenhändler an seinem Blumenstand in Nürnberg, 
Liegnitzer Straße/Schreiberhauer Straße, mit mehreren Schüssen aus 
zwei Pistolen unterschiedlichen Kalibers getötet. Simsek betrieb in 
Schlüchtern/Hessen einen Blumengroßhandel und belieferte unter 
anderem den Blumenstand in Nürnberg. Da der dortige Verkäufer am 
Tatwochenende Urlaub hatte, verkaufte der Großhändler am Tattag 
seine Waren selbst. Zeugen hatten zur Tatzeit im Vorbeifahren zwei 
Männer beobachtet, die vor der Schiebetüre des Lkw des 
Blumenhändlers standen und "hektische Bewegungen" ins Wageninnere 
machten, wobei schussähnliche Geräusche zu hören waren. Das Opfer 
wurde kurze Zeit später schwer verletzt im Laderaum seines Lkw 
aufgefunden. Zwei Tage später verstarb es im Krankenhaus (siehe 
Bildveröffentlichung).
2. Mord an Abdurrahim Özüdogru in Nürnberg
Am Mittwoch, 13.06.2001, gegen 21.30 Uhr, wurde der Inhaber einer 
Änderungsschneiderei in Nürnberg, Gyulaer Straße, erschossen in 
seinem Laden aufgefunden. Er war durch Kopfschüsse aus einer Pistole 
getötet worden. Die Tatzeit konnte zwischen 16.15 Uhr und 17.00 Uhr 
eingegrenzt werden. Eine Zeugin hatte zu dieser Zeit einen  Mann aus 
dem Geschäft laufen sehen, der in einen dunkelblauen  Opel Omega 
älteren Baujahres gestiegen war. Ein zweiter Mann sei am Steuer 
gesessen. Bereits zwei Tage vorher will die Zeugin den Mann, den sie 
aus dem Geschäft hatte kommen sehen, schon ein Mal beobachtet haben, 
als er vor dem Geschäft mit dem späteren Tatopfer in ein 
Streitgespräch verwickelt gewesen war. Der Opel Omega, Farbe 
dunkelblau, soll einen Lafettenanhänger mitgeführt haben. Pkw und 
Anhänger sollen mit schwarzen Kennzeichen und weißen Buchstaben 
(vermutlich polnisch) versehen gewesen sein (siehe 
Bildveröffentlichung).
3. Mord an Süleyman Tasköprü in Hamburg
Am Mittwoch, 27.06.2001, zwischen 10.45 Uhr und 11.15 Uhr, wurde der 
Obst- und Gemüsehändler in seinem Laden in Hamburg-Bahrenfeld, 
Schützenstraße, durch mehrere Schüsse in den Kopf getötet. Nach 
Zeugenangaben sollen sich zwei Tage vor dem Verbrechen drei Türken 
in dem Laden aufgehalten haben und sich mit dem späteren Mordopfer 
in sehr aggressiver Weise gestritten haben (siehe 
Bildveröffentlichung).
4. Mord an Habil Kilic in München
Am Mittwoch, 29.08.2001, zwischen 10.35 Uhr und 10.50 Uhr, wurde der 
Obst- und Gemüsehändler in seinem Geschäft in München-Ramersdorf, 
Bad-Schachener-Straße, ebenfalls durch Schüsse in den Kopf getötet. 
Ein Zeuge hatte gegen 10.45 Uhr direkt vor dem Geschäft einen 
türkisch aussehenden Mann stehen sehen, den er einem behindernd 
geparkten silberfarbenen Pkw, Marke Ford Escort Modell Ghia, 
zuordnete. Dieses Fahrzeug soll quer über dem Gehweg mit offener 
Fahrertüre abgestellt gewesen sein. Die Ermittlungen haben ergeben, 
dass der Gemüsehändler, dessen Frau und Tochter zur Tatzeit in der 
Türkei Urlaub machten und der normalerweise in der Großmarkthalle 
arbeitete, in den Wochen vor dem Verbrechen bedroht worden sein 
dürfte. Nach Zeugenaussagen habe er Angst vor //türkischen Leuten// 
gehabt (siehe Bildveröffentlichung).
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

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