Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (841) Gabelstapler durch Betrugsmanieren erlangt
Ansbach (ots)
Die Polizei hat am vergangenen Wochenende im Raum Ansbach einer organisierten Tätergruppe das Handwerk gelegt. Gegen drei Personen wurde Haftbefehl erlassen. Im Großraum Nürnberg angemietete Gabelstapler wollten die Männer gewinnbringend in einem südeuropäischen Land absetzen.
Wind bekommen hat die Polizei von dem aufgedeckten Betrugsschwindel über die verdächtige Anlieferung von Gabelstaplern an einer Lagerhalle im nördlichen Landkreis Ansbach. Die Ermittlungen ergaben, dass die Halle zur Zwischenlagerung von Möbeln von fremden Männern angemietet worden war. Wie die Polizei bei weiteren Überwachungen in Erfahrung bringen konnte, wurden am vergangenen Donnerstag von kleineren Transportfahrzeugen gleich mehrere Gabelstapler zu dem Hallenbereich gebracht. Stutzig wurden die Beamten, als am späten Freitagabend ein großer Sattelschlepper mit fremden Kennzeichen ankam und rückwärts an ein Hallentor heranfuhr. Nachdem der mit einer Plane abgedeckte Transporter weggefahren war, wurde er bei Ansbach einer Kontrolle unterzogen. Auf der Ladefläche wurden zwei nagelneue sowie zwei weitere wenig gebrauchte Stapler im Gesamtwert von rund 150 000 Mark entdeckt. In Begleitung des Transporters befand sich auch ein Pkw mit französischen Kennzeichen. Eine Überprüfung ergab, dass der mit drei Personen besetzte Wagen in Frankreich bei einer Mietfirma unterschlagen worden war. Die drei Pkw-Insassen sowie der Lastwagenfahrer wurden festgenommen. Letzterer wurde wieder auf freien Fuß gesetzt, weil er von den betrügerischen Machenschaften nichts wusste und nur den Transport durchführen sollte. Gegen die anderen drei Männer im Alter zwischen 33 und 40 Jahren wurde Haftbefehl erlassen.
Die am Wochenende auf Hochtouren geführten Ermittlungen ergaben, dass die Tatverdächtigen, die sich als Kaufleute ausgaben, in einer mittelfränkischen Stadt eine nicht existente Firma zur Gewerbeanmeldung gebracht hatten. Bei Vermietfirmen im Raum Nürnberg wurden die Kaufleute vorstellig, mit dem Hinweis, für Verladetätigkeiten Gabelstapler auf Vermietbasis zu benötigen. Die Arbeitsmaschinen holten sie auch ab und brachten diese zu der Lagerhalle. Wie am heutigen Montag auch noch bekannt wurde, hatten die Betrüger bei Vermietfirmen in Mittelfranken und der Oberpfalz bereits sieben weitere Gabelstapler geordert. Diese Arbeitsmaschinen hätten einen Wert von über 200 000 Mark gehabt.
In die Ermittlungen wurde jetzt auch das Bundeskriminalamt (BKA) einbezogen. Es wird unter anderem geprüft, ob die Männer mit ihrer Betrugsmasche möglicherweise europaweit tätig waren. Die Südeuropäer werden durch ihr betrügerisches und bandenmäßiges Vorgehen, bei dem sie die Voraussetzungen eines Verbrechenstatbestandes erfüllt haben dürften, zur Rechenschaft gezogen.
Wie berichtet, hatten bereits im Januar Polizeibeamte in Westmittelfranken ein internationales Trio festgenommen, das fast mit der gleichen Masche tätig geworden war. Mit gefälschten Schecks kauften sie in großem Stil Lastwagen, Wohnmobile und Reifen auf. Bei der Betrugsserie mit fast 150 Straftaten in sechs europäischen Ländern entstand ein Schaden von zehn Millionen Mark.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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