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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (864) Bergbilanz zur Bergkirchweih 2008 Polizei mit dem Verlauf der Bergkirchweih zufrieden

Erlangen (ots)

Während der zurückliegenden Bergkirchweih wurden
von der Erlanger Polizei 334 Straftaten mit direkten Bezug zum Berg 
aufgenommen. Davon ereigneten sich 102  Straftaten (= 31 %) im 
Bergbereich und 232 Straftaten (= 69%) im Zusammenhang mit dem Berg 
im Innenstadtbereich.
Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem insgesamt 260 Straftaten 
registriert wurden, bedeutet dies zwar einen Anstieg, diese 
Steigerung ist aber vor allem dem hervorragenden Bergwetter und dem 
vermehrten Besucheraufkommen anzurechnen. Damit liegt dieses Jahr im 
Mittelwert der letzten 8 Jahre (2000 - 303, 2002 - 361, 2004 - 380, 
2006 -274). An vielen Tagen  strömten um die 100.000 Bergfans pro 
Abend auf den Berg. Die Schausteller gehen von mehr als 1 Millionen 
Besuchern während der letzten 12 Tage aus. Und wie schon in den 
letzten Jahren, war das Feiern mit dem Ende des Berges, täglich um 
23.00 Uhr, nicht vorbei. Die Massen strömten in die Innenstadt und 
dort wurde bis in den frühen Morgenstunden auf den Straßen und 
Plätzen weitergefeiert.
Positiv ist vor allem, dass schwere und gravierende Straftaten die
absolute Ausnahme darstellten. Wie auch schon in den letzten Jahren 
waren die beiden Freitage und Samstage sowie der Pfingstsonntag die 
arbeitsreichsten Tage für die Erlanger Polizei.
Zur polizeilichen Bewältigung der Bergkirchweih wurden neben den 
Dienstgruppen der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt, dem Einsatzzug 
Erlangen, der Zivilen Einsatzgruppe Erlangen und Schwabach, der 
Diensthundestaffel, der Sicherheitswacht Erlangen und der 
Verkehrspolizeiinspektion   Erlangen  an  verschiedenen  Tagen auch  
Kräfte  der Bereitschaftspolizei und der Einsatzzüge Ansbach und 
Schwabach eingesetzt.
Bei den Körperverletzungsdelikten wurden mit 81 trotz des 
zugenommenen Besucheraufkommens, etwa die gleiche Anzahl Delikte wie 
im letzten Jahr (80 - 2007) aufgenommen. Erfreulicherweise sind die 
gefährlichen Körperverletzungen von 27 im Jahre 2007 auf 19 in diesem
Jahr deutlich zurückgegangen. Dabei wurde 6 mal ein Maßkrug als 
Schlagwaffe eingesetzt. Zu schwereren Verletzungen kam es hierbei 
glücklicherweise nicht.
Heuer kam es zu 2 Raubdelikten. Im Schwabachgrund wurde einem 
22-jähriger Mann durch 2 Männer, die er kurz zuvor im Bus kennen 
gelernt hatte, seiner Barschaft weggenommen. Heute Morgen hielt ein 
28-jähriger Mann einem 36-jährigen, der in Begleitung eines 44 Jahre 
alten Freundes war, ein Messer an den Hals und raubte den beiden 
Männern ihren mitgeführten Kasten Bier. Auf Grund einer sofort 
eingeleiteten Fahndung konnte der Täter im näheren Tatortbereich 
festgenommen werden. Er hielt sich dort mit weiteren Personen auf.  
Die Gruppe war gerade dabei die "Beute" zu trinken. Die Tatwaffe und 
der Kasten wurden sichergestellt. Der Täter als auch die Opfer waren 
zuvor am Berg unterwegs.
Ein Rückgang war auch bei den Sexualdelikten zu verzeichnen. So 
wurden 2007 3 Sexualstraftaten begangen. Heuer kam es im Verlauf der 
Bergkirchweih zu einer sexuellen Nötigung. Eine 25-jährige Erlangerin
und ihre zwei Freundinnen haben am Berg einen Mann kennen gelernt und
diesen angeboten, bei ihnen zu übernachten. In Bierlaune nahmen die 
Frauen den Mann mit in die Wohnung der Erlangerin. Im Laufe des 
darauffolgenden Morgens wurde der Mann gegenüber der 
Wohnungsinhaberin aufdringlich und verging sich an ihr. Da die Frauen
von dem Mann nur den Vornamen kannten, laufen die Ermittlungen nach 
dem Täter noch.
Die Diebstähle aus Taschen und von Taschen und Rucksäcken bleiben 
mit 26 in diesem Jahr zu 27 in  2007 nahezu gleich. Ein Anstieg ist 
bei den Diebstählen aus und von Kraftfahrzeugen zu verzeichnen. Wurde
im letzten Jahre nicht ein einziger Fall angezeigt, so mussten dieses
Jahr 11 Fälle aufgenommen werden. Hierbei handelte es sich um den 
Diebstahl eines Motorrades sowie der Diebstahl von 5 Autokennzeichen 
und mehreren Tankdeckeln. Auch schien es so, als dass dieses Jahr 
mehr Berggänger zu bequem waren, nach Hause zu laufen und sich 
kurzerhand ein fremdes Fahrrad aneigneten. Die Fahrraddiebstähle 
nahmen um 15 im Vergleich zum letzten Jahr zu und steigen somit auf 
34. Auch die sonstigen Diebstähle nahmen von 19 in 2007 auf 24 in 
2008 zu. Die Beute bestand oftmals aus Verkehrszeichen und 
Nissenleuchten von Baustellen, Festfahnen und Sonnenschirmen. 
Insgesamt konnten 24 Täter nach Diebstahlsdelikten auf frischer Tat 
festgenommen werden.
Obwohl festgestellt werden musste, dass zahlreiche Bergbesucher 
stark alkoholisiert waren, gingen erfreulicherweise die 
Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte von 7 im letzten Jahr auf 2
in diesem Jahr zurück.
Die Waage hielten sich die Beleidigungsdelikte (2008 - 12 zu 11 - 
2007), wobei hier auch zwei Männer angezeigt wurden, die 
Bergbesucherinnen unsittlich begrapschten. Sachbeschädigungen gab es 
in diesem Jahr insgesamt 43 mal. 24 davon wurden an geparkten Autos 
begangen. Aber es wurden auch 12 Täter auf frischer Tat festgenommen.
Wegen Verstößen nach dem Waffengesetz wurden 5 Personen angezeigt 
(2007 - 0), der außergewöhnlichste Fall war der Diebstahl eines 
Schnellfeuerluftgewehres aus einer Schießbude. Anschließend lief der 
Täter seelenruhig, mit seinem Beutestück im Arm, durch die Menge. 
Erst eine Streife der Bergwache machte den "Traum vom eigenen Gewehr"
ein Ende.
11 Personen, die auf dem Berggelände einen Joint rauchten, wurden 
durch die eingesetzten Zivilbeamten ertappt. Im letzten Jahr wurden 2
Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz angezeigt.
Insgesamt wurden während der 12 Tage  durch Beamte der Zivilen 
Einsatzgruppe Erlangen im Stadtgebiet 63 Straftäter auf frischer Tat 
betroffen und festgenommen.
Dieses Jahr waren mit einer Anzahl von 37 Feststellungen 
wesentlich mehr betrunkene Fahrzeugführer unterwegs als im letzten 
Jahr mit 23 Verstößen. Bei den Pkw-Fahrern wurden 16 Pkw-Fahrer (2007
- 14) unter Alkoholeinfluss angetroffen, wobei 11 (2007 - 8) mit 
Werten zwischen 0,5 Promille und 1,1 Promille ertappt wurden. Auf 
über 1,1 Promille brachten es 5  Auto- und 1  Motorradfahrer, so dass
diese nicht nur eine Blutentnahme über sich ergehen lassen, sondern 
auch ihren Führerschein abgeben mussten. Den Rest der 
Trunkenheitsfahrten stellten die Radfahrer, die mit 20 (2007 - 9) den
Großteil ausmachten. Dabei wurden leider Werte zwischen 1,6 und 2,64 
Promille festgestellt.
3 Pkw wurden im Vorfeld der Kirchweih und 2 wegen Parkens im 
Rettungsweg während der Veranstaltungstage abgeschleppt.
Insgesamt mussten 6 Verkehrsunfälle aufgenommen werden, an denen 
betrunkene Radfahrer alleine beteiligt waren. Die Radler zogen sich 
bei den Stürzen zum Teil schwerste Kopfverletzungen zu. Tragisch ist 
auch der tödliche Verkehrsunfall, der sich am letzten Donnerstag auf 
der Staatstraße 2244 in der Nähe des Berges ereignet hat. Dort wurde 
in den frühen Morgenstunden ein Fußgänger von einem Taxi erfasst und 
tödlich verletzt. Die  Ermittlungen haben ergeben, dass das 
32-jährige Unfallopfer zuvor den Berg besucht hatte.
Wegen "Pinkeln" in der Öffentlichkeit  wurden 10 Männer angezeigt,
wobei ein besonders Dreister dabei war, der sich an einem 
Streifenwagen am Martin-Luther-Platz erleichtert hatte.
Bei Betrachtung aller polizeilich aufgenommen Straftaten, im 
Vergleich zu der Besucherzahl, zieht die Erlanger Polizei ein 
durchaus positives Bergresümee. Vor allem wenn man sieht, dass der 
Berg fast täglich "gebrüllt" hat und sich nach dem "Almabtrieb"  noch
stundenlang, bis in den frühen Morgen hinein,  Tausende von feiernden
Personen in der Innenstadt aufhielten. Allein am Martin-Luther-Platz 
tummelten sich an mehreren Tagen stundenlang bis zu 2000 Personen.
Wie auch im letzten Jahr wurden durch die Jugendsachbearbeiter der
Polizeiinspektion Erlangen-Stadt mehrere Präventionseinsätze 
durchgeführt. Dabei galt es vor allem, gewaltbereite Jugendliche in 
die Schranken zu weisen und ihnen die Folgen einer Auffälligkeit 
aufzuzeigen. Diese wäre nämlich ein, durch das Ordnungsamt 
ausgesprochenes "Bergverbot", welches heuer im Vorfeld gegen einen 
17- und 19-jährigen jungen Mann verhängt wurde. Aber auch nach 
alkoholisierten Jugendlichen wurde Ausschau gehalten und insgesamt 
163 Alkotests durchgeführt. Der Jugend- und Präventionsbeamte war 
nahezu täglich am Berg im Einsatz. Die Beamten stellten fest, dass 
ein Teil der Jugendlichen nach wie vor "vorglühten", also bereits 
angetrunken auf dem Berg ankamen. Es gibt aber auch Hinweise, dass 
das von der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt seit Januar 
durchgeführte Konzept gegen den Alkoholmissbrauch durch Kinder und 
Jugendliche langsam greift. Es wurden zwar auch heuer  alkoholisierte
Kinder und Jugendliche angetroffen, aber der Alkoholisierungsgrad 
schien insgesamt geringer zu sein als im letzten Jahr. Die 
angetroffenen alkoholisierten Kinder wurden alle ihren Eltern 
überstellt. Jugendliche mit Alkohol in Flaschen wurden belehrt, der 
illegale "Stoff" vor Ort durch Ausschütten in einen Gully entsorgt 
und ihre Eltern informiert. In gravierenden Fällen wurden die 
Jugendlichen den Eltern überstellt. Bei den zahlreichen polizeilichen
Präventionseinsätzen wurde darüber hinaus immer wieder festgestellt, 
dass die "vorglühenden oder alkoholisierten Jugendlichen" überhaupt 
keine Jugendlichen mehr waren, sondern ihren 18. oder 19. Geburtstag 
bereits gefeiert hatten. Auch nach Ende des diesjährigen Berges wird 
die Erlanger Polizei weiterhin diesen Problembereich stark im Auge 
behalten.
Jürgen Kaiser

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Pressestelle
Tel: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/

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