HZA-BI: Bielefelder Zoll stellt Jahresbilanz 2024 vor
Mit Einnahmen in Höhe von über 17,2 Milliarden Euro eines der einnahmestärksten Hauptzollämter in Deutschland
Bielefeld (ots)
Im Jahr 2024 flossen durch die Einnahmen des Hauptzollamtes (HZA) Bielefeld mehr als 17,2 Milliarden Euro in die Staatskasse.
"Dank des engagierten und zuverlässigen Einsatzes der rund 800 Zöllnerinnen und Zöllnern konnte das Vorjahresergebnis von 16,5 Milliarden Euro mit einer Einnahmesumme von über 17,2 Milliarden Euro 2024 nochmal deutlich übertroffen werden. Mit diesem Jahresergebnis gehören wir erneut zu den einnahmestärksten Hauptzollämtern in Deutschland.", zeigt sich Arnd Hilwig, Leiter des HZA Bielefeld, bei der Vorstellung der Jahresbilanz sehr zufrieden. Mit knapp vier Prozent der Einnahmen des Bundeshaushalts, leistet das Hauptzollamt in Ostwestfalen-Lippe einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der finanziellen Leistungsfähigkeit unseres Staates.
In der Einnahmesumme von 17,2 Milliarden Euro schlugen sich neben den Verbrauchsteuern, wie Tabaksteuer, Branntwein-/Alkoholsteuer, Kaffeesteuer, Biersteuer, Strom- und Energiesteuer auch die Kraftfahrzeugsteuer, die Einfuhrumsatzsteuer sowie die Zölle nieder.
Erhebung von Abgaben
Das Hauptzollamt Bielefeld hat im Jahr 2024 über 17,2 Milliarden Euro für die Kassen des Bundes, der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen eingenommen. Die größten Einnahmequellen waren dabei die Verbrauchsteuern, die Kraftfahrzeugsteuer sowie die Einfuhrumsatzsteuer. Bei den Verbrauchsteuern machte die Tabaksteuer mit rund 15,6 Milliarden Euro wieder einmal den Hauptanteil aus. Darüber hinaus leisteten die Einnahmen aus der Branntwein- bzw. Alkoholsteuer mit knapp 145 Millionen Euro, der Kaffeesteuer mit gut 106 Millionen Euro und der Biersteuer mit rund 48 Millionen Euro einen nicht unerheblichen Beitrag. Die Einfuhrumsatzsteuer schlug mit knapp 754 Millionen Euro sowie die Kraftfahrzeugsteuer mit knapp 347 Millionen Euro zu Buche.
Außerdem konnten gut 67 Millionen Euro Zoll durch die Dienststellen des HZA Bielefeld für den europäischen Haushalt erhoben und abgeführt werden.
Zollämter
Die Anzahl der über die Zollämter des Hauptzollamtes Bielefeld getätigten Im- als auch der Exporte bewegten sich im Vergleich zum Vorjahr auf konstantem Niveau. Es wurden insgesamt gut 2,2 Millionen Waren eingeführt (in 2023 knapp 2,3 Millionen) sowie knapp 7,5 Millionen Waren ausgeführt (in 2023 gut 7,4 Millionen).
"Als Partner der heimischen Wirtschaft sorgen unsere Zollämter mit modernen, größtenteils elektronischen, Abfertigungsverfahren für den reibungslosen Ablauf im grenzüberschreiten-den Warenverkehr und somit für das Funktionieren der Lieferketten in Deutschland.", stellt Hilwig fest.
Tabaksteuerzeichenstelle Bünde
Seit 1993 versorgt diese zentrale Dienststelle die bundes- bzw. weltweite Tabakindustrie mit deutschen Steuerzeichen. Im Verbrauchsteuerrecht stellt die Erhebung der Tabaksteuer eine Besonderheit dar, weil sie über die Verwendung von Steuerzeichen abgewickelt wird. Dank ihrer effizienten Arbeitsweise führten die rund 30 tatkräftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Bundeshaushalt Tabaksteuereinnahmen in Höhe von gut 15,6 Milliarden Euro zu.
Kontrolleinheiten
Die Kontrolleinheit Verkehrswege Bielefeld an den beiden Dienstorten in Anröchte und Bielefeld sowie die Kontrolleinheit Flughafen Reiseverkehr in Paderborn/Lippstadt, führen die zollamtliche Überwachung des Warenverkehrs durch, die aufgrund von EU-Recht und nationalen Bestimmungen nach dem Wegfall der Kontrollen an den Binnengrenzen weiterhin vorgeschrieben ist. Einer der Schwerpunkte der Überwachungs- und Kontrolltätigkeit ist die Bekämpfung des Drogenschmuggels auf den Autobahnen sowie den Bundes- und Landstraßen im HZA-Bezirk. Die Zöllnerinnen und Zöllner konnten dabei unter anderem gut 84 Kilogramm Marihuana, gut 26 Kilogramm Amphetamin (in fester sowie flüssiger Form), knapp acht Kilogramm Heroin, knapp sieben Kilogramm Haschisch, rund 6,5 Kilogramm Kokain, rund ein Kilogramm Opium und knapp ein Kilogramm Ecstasy sowie fast 25 Kilogramm in Deutschland nicht zugelassener Medikamente bzw. Dopingmittel (in fester sowie flüssiger Form) aus dem Verkehr ziehen.
Größere Aufgriffe gab es im März und April bei der Kontrolle von Reisebussen an der Bundesautobahn 2. Dabei wurden bei Bielefeld knapp 22,5 Kilogramm Marihuana in zwei Koffern und bei Porta Westfalica drei Kanister, transportiert in einer Reisetasche, mit zusammen 15 Litern flüssigem Amphetamin durch die Unterstützung der Zollhündinnen "Skadi" und "Lieschen Müller" sichergestellt. Zudem wurde ebenfalls bei Porta Westfalica ein prall gefüllter Koffer mit rund 15.000 Kapseln eines verbotenen Medikamentes aufgefunden. "Ein gemeinsamer europäischen Binnenmarkt bedeutet nicht freie Fahrt für Schmuggler", betont Arnd Hilwig, "mit unseren Kontrollen decken wir kriminelle Aktivitäten auf und leisten dadurch einen Beitrag, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten."
Die Kontrolleinheiten richten das Augenmerk darüber hinaus auch auf Kontrollen von Kiosken, Shisha-Shops sowie Shisha-Bars im Rahmen der Steueraufsicht. Bei diesen Kontrollen konnten die Zöllnerinnen und Zöllner unter anderem knapp 500 Liter unversteuerte Substitute für Tabakwaren (beispielsweise Liquids in E-Zigaretten) sowie über 300 Kilogramm unversteuerten Wasserpfeifentabak sicherstellen.
Finanzkontrolle Schwarzarbeit
Die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) prüften bei ihrem Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung insgesamt 891 Arbeitgeber und kontrollierten dabei 16.459 Personen an ihren Arbeitsstellen. Im Rahmen dieser Prüfungen leiteten die Zöllnerinnen und Zöllner 3.635 Straf- sowie 2.290 Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. Zudem konnten 3.217 Strafverfahren und 2.112 Ordnungswidrigkeitenverfahren abgeschlossen werden. Durch die abgeschlossenen Ermittlungsverfahren der FKS wurde eine Schadenssumme von rund 23 Millionen Euro aufgedeckt und Verstöße mit Bußgeldern in Höhe von knapp 1,9 Millionen Euro sanktioniert. Bei den verhängten Freiheitsstrafen von insgesamt rund 176 Jahren gab es im Vergleich zu den beiden letzten Jahren wiederum eine deutliche Steigerung (2023: 141,4 Jahre; 2022: 71,5 Jahre). Neben den Freiheitsstrafen verhängten die Gerichte Geldstrafen von knapp 843.000 Euro.
"Die Aufgaben der FKS nehmen stetig zu. Daher bauen wir unseren risikoorientierten Ansatz weiter aus und gehen noch zielgenauer gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vor. Die von den Gerichten in unseren Strafverfahren verhängten Freiheitsstrafen zeigen: Schwarzarbeit ist handfeste Wirtschaftskriminalität und schon lange kein Kavaliersdelikt mehr", so Arnd Hilwig. "Die Kolleginnen und Kollegen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit verfügen über ein umfassendes Gespür, welche Sachverhalte auf Schwarzarbeit und illegale Schwarzarbeit hindeuten", sagt der Leiter des Hauptzollamts Bielefeld.
Vollstreckung
Neben der Vollstreckung von zolleigenen Forderungen (z.B. Zölle, Verbrauchsteuern und Kfz-Steuer) waren auch im vergangenen Jahr vor allem die Bundesagentur für Arbeit, die Krankenkassen, soweit es sich um bundesunmittelbare Körperschaften des öffentlichen Rechts handelte, die Berufsgenossenschaften sowie andere Bundesbehörden Auftraggeber der sogenannten Gerichtsvollzieher des Bundes. Die zentrale Vollstreckungsstelle des HZA Bielefeld, die für die Bezirke Bielefeld und Münster zuständig ist, erreichten im letzten Jahr gut 207.000 Vollstreckungsersuche (2023: knapp 200.000). Rund 66,9 Millionen Euro an offenen Forderungen konnten in 2024 beigetrieben werden (2023: rund 64,1 Millionen Euro). Viele der im Jahr 2024 gepfändeten oder beschlagnahmten Waren (wie beispielsweise Uhren, Schmuck, Goldmünzen, Bilder, Elektronikartikel, Fahrzeuge oder Werkzeuge) wurden über die zolleigene Versteigerungsplattform www.zoll-auktion.de öffentlich versteigert.
KFZ -Steuer
Das Hauptzollamt Bielefeld betreut im Rahmen der Kfz-Steuererhebung rund 2,4 Millionen Fahrzeuge mit einem festgesetzten Steueraufkommen von knapp 347 Millionen Euro.
Karriere beim Zoll
Der Zoll mit über 48.000 Beschäftigten an über 700 Standorten in ganz Deutschland bietet von Ausbildungsplätzen, über duale Studienplätze, bis hin zu Stellenangeboten für Quereinsteiger interessante und sichere Jobs in vielfältigen und spannenden Themenbereichen und Aufgabengebieten. Für den Ausbildungsbeginn zum 01. März 2026 läuft bereits das Bewerbungsverfahren. Wer eine Ausbildung im mittleren Dienst oder ein duales Studium zum 01. September 2026 anstrebt, kann sich noch bis zum 15. Oktober 2025 beim Hauptzollamt Bielefeld bewerben. Weitere Informationen und Stellenangebote finden Sie unter www.zoll-karriere.de < http://www.zoll-karriere.de/ ;> ; und www.zoll.de < http://www.zoll.de/ ;> ;
Rückfragen bitte an:
Hauptzollamt Bielefeld
Sascha Gawenda
Telefon: 0521 / 3047 - 1090
E-Mail: Sascha.Gawenda@zoll.bund.de
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