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Hauptzollamt Berlin

HZA-B: Finanzkontrolle Schwarzarbeit Berlin durchsucht weitere Wohn- und Geschäftsräume

Berlin (ots)

Im Zusammenhang mit den Durchsuchungsmaßnahmen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin in der zurückliegenden Woche, erfolgten auch am 9. Dezember 2025 weitere Durchsuchungen in Wohn- und Geschäftsräumen von zwei Berliner Unternehmern im Alter von 31 und 39 Jahren, welche Scheinrechnungen zur Abdeckung von Schwarzarbeit im Gewerbe der Gebäudereinigung erworben haben sollen.

Ziel des An- und Verkaufs von Schein- und Abdeckrechnungen ist die Schaffung eines Schwarzgeldkreislaufs, um Sozialabgaben und Steuern zu umgehen. Die Arbeitnehmer der Rechnungskäufer werden meist nicht oder nur mit einem geringeren Arbeitslohn zur Sozialversicherung angemeldet und durch Schwarzgeldzahlungen entlohnt.

Erkenntnisse aus intensiven Ermittlungen vorangegangener Ermittlungsverfahren führten zu den durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Berlin sowie der Steuerfahndung Berlin im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchgeführten weiteren Durchsuchungen. Die Unternehmen stehen im Verdacht Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe hinterzogen zu haben.

Im Rahmen der Durchsuchungen wurden neben anderen Beweismitteln Firmenstempel gefunden, welche bereits in den Fokus der Ermittlungen geratenen Nachunternehmen zugeordnet werden konnten und dazu genutzt werden können, einen Bargeldfluss für die erworbenen Scheinrechnungen vorzutäuschen. Neben den Kräften des Zolls waren auch speziell abgerichtete Datenträgerspürhunde der Berliner Polizei erfolgreich im Einsatz.

Die sichergestellten Beweismittel werden in den nächsten Wochen durch Spezialisten der Digital Forensik und den Ermittlungsbereich des Hauptzollamts Berlin ausgewertet.

Erstmeldung Nr. 295 vom 9. Dezember 2025: Gemeinsame Pressemitteilung: Finanzkontrolle Schwarzarbeit realisiert umfangreiche Durchsuchungen in mehreren Bundesländern

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Heilbronn vollstreckte seit vergangenem Donnerstag im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin, unterstützt von den Hauptzollämtern Magdeburg, Frankfurt (Oder), Stralsund, Potsdam und Hannover, der Polizei Berlin, der Bundespolizei sowie der Steuerfahndung Berlin, mit rund 400 Einsatzkräften bundesweit über 60 Durchsuchungsbeschlüsse.

Das Verfahren richtet sich gegen 25 Beschuldigte im Alter von 18 bis 52 Jahren wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung, Betrugs, Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt, Steuerhinterziehung sowie Geldwäsche.

Die Beschuldigten stehen im Verdacht, für einen Sozialversicherungsschaden von etwa 40 Millionen Euro sowie erhebliche Steuerschäden verantwortlich zu sein. Der Gruppierung wird u. a. vorgeworfen, Abdeck- und Scheinrechnungen gewerblich zu verkaufen und es den Abnehmern zu ermöglichen, die fiktiven Rechnungssummen auf Konten zahlreicher Servicegesellschaften zu überweisen. Die überwiesenen Gelder werden dann abzüglich einer Provision in bar zurückerstattet.

Ziel des An- und Verkaufs von Schein- und Abdeckrechnungen ist die Schaffung eines Schwarzgeldkreislaufs, um Sozialabgaben und Steuern zu umgehen. Die Arbeitnehmer der Rechnungskäufer werden meist nicht oder nur mit einem geringeren Arbeitslohn zur Sozialversicherung angemeldet und durch Schwarzgeldzahlungen entlohnt.

Ursprung der Ermittlungen waren Untersuchungen des Hauptzollamts Heilbronn im Jahr 2023 gegen mehrere Betreiber von Baufirmen wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit. Die Täter wurden zwischenzeitlich durch das Landgericht Stuttgart zu Haftstrafen von bis zu fünf Jahren verurteilt. Im Rahmen dieser Durchsuchungen konnten Datenträger sichergestellt werden, die durch weitere Ermittlungen zur Identifizierung der jetzigen Beschuldigten - hauptsächlich aus Berlin - führten.

Im Rahmen der jüngsten Durchsuchungen konnten Bargelder in sechsstelliger Höhe, Fahrzeuge, Kryptowallets, mutmaßliches Rauschgift, Schreckschusswaffen und Goldschmuck sowie elektronische Datenträger sichergestellt werden. Insgesamt wurden zehn Immobilien im Gesamtwert von rund 2 Millionen Euro arrestiert.

Acht Beschuldigte wurden aufgrund eines Haftbefehls festgenommen. Sieben befinden sich in Untersuchungshaft, ein 18-Jähriger wurde vom Vollzug der Untersuchungshaft verschont.

Rückfragen bitte an:

Generalstaatsanwaltschaft Berlin
Turmstraße 91
10559 Berlin
Tel.: +49 30 9014-2470

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