Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (556) Nach Polizeikontrolle selbst getötet - aktueller Ermittlungsstand
Nürnberg (ots)
Wie bereits berichtet (Meldung 548), hat sich heute Morgen (28.03.2011) in Nürnberg-Gostenhof ein 45-jähriger Mann selbst getötet. Zuvor sollte er von einer Polizeistreife kontrolliert werden.
Nach aktuellem Ermittlungsstand überprüften die Beamten kurz vor 06:30 Uhr Meldescheine von Bewohnern eines Kurzzeitwohnheimes in Nürnberg-Gostenhof. Dabei stellte sich heraus, dass der 45-Jährige wegen strafrechtlicher Verstöße zur Fahndung (Aufenthaltsermittlung) ausgeschrieben war. Der Mann wurde einer näheren Überprüfung unterzogen und deshalb zum Streifenwagen der Beamten gebeten.
Als er durchsucht werden sollte, flüchtete er plötzlich in die Elsnerstraße. Dort zog er eine Schusswaffe und bedrohte die verfolgenden Beamten damit. Auch diese zogen ihre Dienstwaffen und forderten den Flüchtenden auf, seine Waffe niederzulegen und sich zu ergeben. Der Mann allerdings lief weiter zur Rothenburger Straße, immer in einem Abstand zwischen drei und fünf Metern durch die Beamten verfolgt.
Als der 45-Jährige die Rothenburger Straße überquert hatte, blieb er vor dem ehemaligen Volksbad stehen und schoss sich, für die Beamten völlig überraschend, unvermittelt in den Kopf.
Eine mittlerweile zur Unterstützung der Kollegen gerufene weitere Streife traf kurz danach ein und versuchte durch Einleitung und Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen das Leben des Mannes zu retten. Nur wenige Augenblicke später trafen der Rettungsdienst und ein Notarzt ein und übernahmen die fortführende medizinische Notfallversorgung. Der Mann verstarb jedoch auf Grund seiner schweren Kopfverletzungen noch am Tatort.
Die beiden Beamten, die von dem Mann bedroht worden waren, fuhren zur Dienststelle zurück und werden seitdem durch Spezialisten des Zentralen Psychologischen Dienstes der Polizei betreut. Verletzt wurden sie nicht. Auch gaben sie aus ihren Dienstwaffen keinen Schuss ab.
Die vorläufigen Ermittlungen der Kriminalpolizei Nürnberg bezüglich des Toten ergaben, dass der Mann seit gestern Nachmittag (27.03.2011) in dem Kurzzeitwohnheim gemeldet und ohne festen Wohnsitz war. Über die Herkunft seiner verwendeten Schusswaffe, einen Revolver (Kaliber 38), gibt es zurzeit keine Erkenntnisse. Auch ist der Hintergrund seines Verhaltens noch völlig unklar. Diesbezüglich dauern die Ermittlungen noch an.
Die von der Staatsanwaltschaft Nürnberg angeordnete Obduktion wurde heute Nachmittag durchgeführt. Dabei entfernte der Rechtsmediziner aus dem Kopf des Verstorbenen ein Projektil, das eindeutig der Waffe des Toten zuzuordnen ist. Somit steht fest, dass sich der 45-Jährige mit einem Schuss aus seiner Waffe getötet hat.
Bert Rauenbusch/n
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