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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (1014) Sexuelle Übergriffe in Nürnberg - Fahndungsaufruf und Verhaltenstipps

Nürnberg (ots)

Im Mai 2010 kam es in fünf Fällen zu sexuellen Übergriffen auf junge Frauen, die sich nachts in der Nürnberger Südstadt auf dem Nachhauseweg befanden. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den bislang unbekannten Tätern. Eine Ermittlungskommission wurde eingerichtet.

Am 09.05.2010 (Sonntag), gegen 03.40 Uhr befand sich eine 23-jährige Frau von einer Disko in der Zeltnerstraße auf dem Nachhauseweg. Bereits auf Höhe des Melanchthonplatzes fielen ihr zwei Männer auf, die sie offensichtlich verfolgten und in der Munkerstraße auch einholten. Während sie ein Täter zu Boden drückte und massiv sexuell attackierte, stand der zweite beobachtend daneben. Die junge Frau leistete heftige Gegenwehr und biss den Angreifer in den Finger, so dass die beiden Männer schließlich in Richtung Landgrabenstraße flüchteten. Die Geschädigte erlitt bei dem Überall Verletzungen am gesamten Körper und musste ärztlich behandelt werden (siehe Meldung 841 vom 10.05.2010).

Zwei Tage später, am 11.05.2010 (Dienstag), wurden zwei junge Frauen in Nürnberg-Gibitzenhof von zwei unbekannten Tätern angegriffen und sexuell genötigt. Die beiden Frauen wollten gegen 02.00 Uhr ihr Wohnanwesen in der Gibitzenhofstraße betreten, als sie plötzlich von den Unbekannten angegriffen wurden. Während die 26-Jährige einen Täter mit einem Tritt abwehren konnte, gelang es dem Komplizen die 23-Jährige zu Boden zu bringen und sexuelle Handlungen vorzunehmen. Durch die heftige Gegenwehr der Frau ließ der Mann von ihr ab. Beide Männer flüchteten in Richtung Dianaplatz. Beide Frauen wurden verletzt. Die 26-Jährige musste in einem Krankenhaus behandelt werden, ihre Freundin wurde nach ambulanter Versorgung wieder entlassen. Nach Angaben einer Geschädigten wollte sie unmittelbar nach der Tat ein Fahrzeug, das die Gibitzenhofstraße befuhr, anhalten. Der Fahrer soll die Frau bemerkt haben, hielt aber nicht an, weil er die Situation offenbar anders bewertete. Dieser Kraftfahrer wird gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen (siehe Meldung 854 vom 11.05.2010).

Aufgrund der Presseveröffentlichung der beiden Fälle meldete sich eine Frau die angab, am 09.05.2010 (Sonntag), gegen 02.15 Uhr, auf dem Nachhauseweg von einem Gaststättenbesuch in der Sandstraße auf einem Parkplatz des DB-Geländes, nur wenige Meter von ihrem Pkw entfernt, von einem Mann sexuell angegriffen worden zu sein. Nachdem die 56-Jährige laut um Hilfe schrie, auf den unbekannten Angreifer einschlug und gleichzeitig ein Pkw den Parkplatz entlang gefahren kam, ließ der Unbekannte von ihr ab und entfernte sich in stadteinwärtige Richtung.

Am 21.05.2010 (Freitag), gegen 01.00 Uhr, stieg eine 23-jährige Frau in der Landgrabenstraße aus der Straßenbahn und ging zu Fuß die Gibitzenhofstraße in Richtung Süden entlang. Auf Höhe der Linnéstraße bemerkte sie eine männliche Person an einem Glascontainer. Die junge Frau dachte sich nichts dabei und lief weiter. Da sie Ohrstöpsel trug bemerkte sie nicht, dass sie verfolgt wurde. Zwischen Linnestraße und Okenstraße drehte sie sich kurz um und sah einen Mann normal hinter ihr laufen, der sich seitlich wegdrehte. An der Ecke Gibitzenhofstraße/ Okenstraße packte sie der Mann von hinten an der Schulter, stieß sie zu Boden und setzte sich auf sie. Die Geschädigte schrie laut und wehrte sich heftig. Ohne ein Wort zu sagen, flüchtete der Unbekannte daraufhin in Richtung Linnestraße. Während des Übergriffs konnte die 23-Jährige noch eine Gestalt erkennen, die wohl alles beobachtete ohne jedoch einzugreifen.

Noch in der gleichen Nacht (21.05.2010) wurde gegen 04.00 Uhr in der Zeltnerstraße eine weitere Frau angegangen. Die 31-Jährige lief von einer Diskothek am Kohlenhof entlang der Zeltnerstraße in stadteinwärtiger Richtung, als ein silberner Pkw (vermutlich BMW) von hinten heran fuhr und die männlichen Personen im Wagen fragten, ob sie sie mitnehmen könnten. Als sie dies verneinte, fuhren sie weiter. Kurz darauf kamen der Frau zwei junge Männer entgegen und versuchten die 31-Jährige in ein Gespräch zu verwickeln. Nachdem sich die 31-Jährige nicht darauf einließ, begrapschte sie einer der Männer massiv. Als die Geschädigte anfing zu schreien, flüchteten beide zu Fuß in Richtung Färbertor.

Eine jeweils sofort nach Anzeigeerstattung eingeleitete Fahndung und eine erhöhte Streifenpräsenz sowie Überwachungsmaßnahmen speziell in der Südstadt, führten bislang nicht zum gewünschten Ermittlungserfolg. Seit 25. Mai 2010 hat die Kripo eine sechsköpfige Ermittlungskommission eingerichtet. In jeweiliger Tatortnähe wurden Handzettel mit Fahndungsaufruf in die Briefkästen der Anwohner geworfen.

In allen Fällen geht die Nürnberger Kripo, aufgrund der Beschreibungen der Geschädigten und der identischen Vorgehensweise der Täter, von einem Tatzusammenhang aus.

Im Mai (01. und 25.05.) und Juni 2009 (20.06.) gab es drei gleichgelagerte Fälle, wo derzeit ein Tatzusammenhang geprüft wird.

Beschreibung der Tatverdächtigen:

   - 20 - 25 Jahre alt, 170 - 175 cm groß, ein Täter etwas größer als
     der andere
   - ein Täter von etwas kräftigerer Statur als der andere
   - meist dunkel gekleidet
   - dunkle Haare
   - südländisches Aussehen, evtl. türkischer Herkunft

Zeugen, die Hinweise auf die beschriebenen Tatverdächtigen geben können oder während der fraglichen Tatzeiten verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Tel-Nr. 0911/2112-3333 (rund um die Uhr) mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Ebenso werden mögliche weitere Geschädigte gebeten, sich unter der angegebenen Rufnummer bei der Polizei zu melden.

Ferner gibt die Polizei folgende Verhaltenstipps, die auch unter dem Link www.polizei-beratung.de -Schützen und Vorbeugen - Beratung - Beauftragte für Frauen und Kinder - Angebot für Mittelfranken und http://live.internet.baypol/mittelfranken/schuetzenvorbeugen/beratung/frauenundkinder/index.html/49209 abgerufen werden können:

   - Selbstsicheres Auftreten durch aufrechte Haltung und 
     Blickkontakt
   - Den Täter siezen um Außenstehenden Distanz zu demonstrieren
   - Übergriffe laut und deutlich benennen, z.B. "Fassen Sie mich 
     nicht an"
   - Den Täter aus dem Konzept bringen, beispielsweise durch Schrei 
     oder Schrillalarm und Fluchtmöglichkeit nutzen
   - Fluchtregel der 3 L (Licht - Lärm - Leute) beachten, da dort am 
     ehesten Hilfe zu erwarten ist
   - Körperliche Gegenwehr immer konsequent und mit ganzer Kraft 
     ausüben, ggf. unter Zuhilfenahme von Gegenständen wie Schlüssel,
     Schirm, Tasche
   - Handy-Telefonat im Gehen simulieren oder tatsächlich führen
   - Nothilfeeinrichtungen wie z. B. Notruf 110 nutzen
   - "Feuer" - statt "Hilfe" - Ruf

Elke Schönwald/n

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle
Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/

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