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DIE ZEIT

Clint Eastwood über den amerikanischen "Hunger nach Heldentum"

Hamburg (ots)

Der amerikanische Schauspieler und Regisseur Clint
Eastwood, 76, spricht in der ZEIT über den amerikanischen "Hunger 
nach Heldentum": "Die Leute warten, dass ein brillanter Kopf 
auftaucht, keine Ahnung woher, und das Land eint ... Die Leute sehnen
sich nach einem, der ihnen sagt, wie es wieder vorangeht."
Zur deutschen Geschichte unter Hitler sagt Eastwood: "Ihr 
Deutschen seid sensibler als irgendjemand, wenn es um mächtige 
Männer, um Führer geht. Es ist unglaublich, wenn man sich die 
Wochenschauen aus der Nazizeit ansieht; man sieht dann einen 
perfekten politischen Verkäufer, der seinen Standpunkt, pow!, mit 
ungeheurer Kraft verfocht. Leider war er kein Held. Aber stellen Sie 
sich vor, man hätte diese Macht und verwendete sie für etwas Gutes; 
man fragt sich schon, was ein Führer erreichen könnte, der etwas 
Positives mit derselben Kraft verficht."
Offenbar habe der Mensch aus seiner Geschichte wenig gelernt, so 
Eastwood, der mit seinem Antikriegsfilm 'Letters from Iwo Jima' 
Chancen hat, am 25. Februar gleich mehrere Oscars zu gewinnen: "1945 
war der Pazifische Krieg zu Ende. Fünf Jahre später waren wir in 
Korea; danach waren wir in Vietnam. Es geht immer weiter; es scheint 
nie der Punkt zu kommen, wo wir sagen: Okay, genug, das war's."
Auf die Frage, was aus ihm geworden wäre, wenn er kein berühmter 
Filmschauspieler geworden wäre, sagt Eastwood: "Oh, ich hätte einen 
Aufstieg bis zum Assistant Manager einer Texaco-Tankstelle hingelegt.
Oder, wenn ich nach England gezogen wäre, würde ich vermutlich 
regelmäßige Zwischenstationen im Pub einschieben, um den Kindern zu 
entgehen, die daheim schreiend auf mich warten." Denkbar, so 
Eastwood, sei auch, dass er Pianist geworden wäre: "Dann säße ich 
jetzt in einer Bar und hätte ein Tässchen für die Trinkgelder auf dem
Piano, da wären vielleicht fünf Dollar drin, und irgendjemand käme 
zum 15. mal zu mir und würde sagen: Ach, spiel doch noch mal 
'Melancholy Baby' für mich."
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 9 vom 22. Februar 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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