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Akne: Ärzte raten von Therapie mit UV-Strahlung ab - 30. Interdisziplinäres Forum der Bundesärztekammer

Berlin (ots)

Akne wird in der Bevölkerung vorwiegend als
kosmetisches Problem betrachtet, als vorübergehende
Pubertätserscheinung mit Pickeln im Gesicht, die mit dem Beginn des
Erwachsenenalters abheilt. Dass es sich bei Akne auch um eine ernst
zu nehmende Krankheit mit einer Vielzahl an Ausprägungen handeln
kann, die einen großen Leidensdruck erzeugt, betonten heute in Berlin
Experten auf dem 30. Interdisziplinären Forum "Fortschritt und
Fortbildung in der Medizin" der Bundesärztekammer in Berlin. Heute
können aber selbst bei schweren Verläufen der Akne gute
therapeutische Erfolge erzielt werden. "Der zielgerichtete Einsatz
von Medikamenten zur innerlichen und äußerlichen Anwendung kann die
Schwere der Erkrankung mildern, den Verlauf verkürzen und Narben
verhindern", sagte Prof. Dr. Gerd Plewig, Direktor der Klinik und
Poliklinik für Dermatologie und Allergologie an der Universität
München. Nicht zu empfehlen sind dagegen ältere therapeutische
Ansätze wie die Behandlung mit Schwefel, Schieferöl oder
Hefeextrakten. Auch von einer Therapie mit UV-Strahlung raten die
Experten wegen des erhöhten Krebsrisikos ab.
Wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können
bestimmte Akneformen zu schwersten körperlichen Schäden führen. Die
durch Umweltgifte und Chemikalien ausgelöste Chlorakne verläuft
manchmal sogar tödlich. Vor über 100 Jahren wurde diese Erkrankung in
der Chemiefabrik Höchst in Frankfurt am Main erstmalig beschrieben.
"Bis heute hat die Chlorakne ihren Schrecken und ihre Unheimlichkeit
nicht verloren. Große Industriekatastrophen und kriminelle Absichten
lassen diese furchtbare Krankheit immer wieder auftauchen", sagte
Plewig. Durch Dioxineinlagerung im Fettgewebe der Betroffenen
verlaufe die Erkrankung oft über Jahrzehnte, manchmal ein Leben lang.
Chlorakne ist eines der typischen Zeichen dieser Vergiftung. Das
prominenteste Opfer aus jüngerer Zeit sei der heutige ukrainische
Präsident Viktor Juschtschenko, so Plewig.
Akne durch Doping
Große Sorgen bereitet den Ärzten der Missbrauch anaboler Steroide
bei Freizeitsportlern und Besuchern von Fitness-Einrichtungen in
Deutschland. Nach einer aktuellen Studie der Universität Tübingen
haben etwa 13,5 Prozent der Besucher von Fitnessstudios mindestens
einmal solche Dopingmittel genommen. Neben den gefährlichen
Langzeitnebenwirkungen für das Herz-Kreislaufsystem und die Psyche
tritt bei der Hälfte der Anwender solcher Substanzen die sogenannte
Bodybuilding-Akne auf. Besonders häufig betroffen sind junge Männer
im Alter zwischen 21 und 25 Jahren. "Eine verbesserte Aufklärung der
Ärzteschaft, vor allem über die Langzeitnebenwirkungen der
anabol-androgenen Steroide, verbesserte Prävention mit gezielten
Interventionsprogrammen sowie konsequentes Handeln
gesundheitspolitisch Verantwortlicher im Jugend- und
Verbraucherschutz sind längst überfällig", sagte Prof. Dr. Bodo
Melnik, Lehrbeauftragter im Fachbereich Humanwissenschaften der
Universität Osnabrück.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft,
Tel.: (030) 4004 56-700

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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