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Bundesärztekammer

Hoppe: Der Patient darf nicht zum Bittsteller werden - 107. Deutscher Ärztetag in Bremen eröffnet

Bremen (ots)

"Die Gesundheitsreform fördert nicht den Wettbewerb
um Qualität, sondern den Wettbewerb um Profit", erklärte
Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe heute zur
Eröffnung des 107. Deutschen Ärztetages in Bremen. Mit dem
GKV-Modernisierungsgesetz nehme die Politik Abschied von der
flächendeckenden und vor allem wohnortnahen Versorgung. "Das kann man
wollen, aber dann muss man das auch so sagen und die Konsequenzen
ehrlich aufzeigen. Es darf nicht sein, dass staatlich verordnete
Leistungsverknappung den Patienten zum Bittsteller und den Arzt zum
Rationierungsbeauftragten macht", sagte der Ärztepräsident in
Anwesenheit von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.
Viele Fachärzte in Einzelpraxen könnten auf Dauer kaum noch
konkurrenzfähig gegen die neuen medizinischen Versorgungszentren
sein. Mit der neuen Klinik-Finanzierung über Fallpauschalen würden
auch viele kleinere Krankenhäuser schließen müssen. Gerade in
strukturschwachen Gebieten würden Menschen dann nicht mehr so
behandelt werden können, wie das bisher der Fall sei. "Wir müssen
deshalb darauf achten, dass durch diese neue gewerbliche Form von
Versorgungszentren die Heilkundeausübung nicht denaturiert wird. Wir
müssen dafür kämpfen, dass die Patienten auch weiterhin auf ihre
Ärzte vertrauen können und nicht als Konsumenten in medizinischen
Profitcentern enden", sagte Hoppe.
Wer das Gesundheitswesen nur als Kostenfaktor verstehe, habe die
Bedeutung des Sozialstaates nicht verstanden, betonte der
BÄK-Präsident. "Der Sozialstaat ist eben keine Belastung unserer
Gesellschaft, er ist vielmehr Grundlage einer humanen und
prosperierenden Gesellschaft. Natürlich müssen wir über den Umfang
der Absicherung nachdenken, wenn die Ressourcen infolge anhaltender
Arbeitslosigkeit schwinden. Aber wir dürfen dadurch nicht an
Innovationsfähigkeit und vor allem nicht an Menschlichkeit
verlieren", mahnte Hoppe.
Die Pressestelle der deutschen Ärzteschaft ist während des 107.
Deutschen Ärztetages in Bremen vom 18. bis 21. Mai 2004 unter
folgenden Rufnummern erreichbar:
Tel.: (0421) 5 66 29 17
Fax:  (0421) 5 66 29 53

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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