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8,1 Mrd. DM jährliches Einsparpotenzial in der Arzneitherapie
Der Arzneiverordnungs-Report 2001 legt Rezepte für eine hochwertige und gleichzeitig wirtschaftliche Arzneitherapie vor

Bonn (ots)

Der neue Arzneiverordnungs-Report 2001 (AVR 2001)
legt nach Ansicht des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO)
überzeugend dar, dass in der Arzneitherapie nach wie vor große
Wirtschaftlichkeitsreserven bestehen. So kann noch unter
"Budget-Bedingungen" des Jahres 2000 ein Einsparpotenzial von 8,1
Mrd. DM aufgezeigt werden. Dieses Potenzial besteht, obwohl die
Verordnung neuer und fortschrittlicher Arzneimittel im Jahr 2000
deutlich zugenommen hat. Von einem Zwang zur Rationierung im
Arzneimittelbereich kann daher keineswegs die Rede sein. Nach der
Ankündigung, die Budgets abzuschaffen und angesichts drastisch
steigender Arzneimittelausgaben seien nun alle Beteiligten gefordert,
wirksame Maßnahmen und Instrumente zu schaffen, die ein rationales
Verordnungsverhalten der Ärzte unterstützen und einfordern, so Dr.
Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des
AOK-Bundesverbandes. Der Arzneiverordnungs-Report 2001 gebe hierzu
wichtige Anregungen.
Im Jahr 2000 lag der Arzneimittelumsatz bei 37,8 Mrd. DM und damit
um 2,8% über dem Vorjahreswert. Von diesem Betrag hätten bei einer
rationalen Verordnungsweise 21,4% - nämlich 8,1 Mrd. DM - ohne
Qualitätsverlust in der Therapie eingespart werden können. Dieses
Einsparpotenzial teilt sich nach dem AVR 2001 wie folgt auf drei
verschiedene Segmente auf:
  • 3,0 Mrd. DM hätten allein bei der konsequenten Verordnung preisgünstiger Generika an Stelle teurer Originalpräparate eingespart werden können.
  • 2,4 Mrd DM hätten eingespart werden können, wenn anstelle teurer patentgeschützter Analogpräparate (Wirkstoffe die lediglich eine Molekülvariation einer innovativen Substanz darstellen - auch Me-Too-Präparate genannt - und bei vergleichbaren pharmakologischen Eigenschaften keine therapeutischen Vorteile aufweisen) generische Präparate der ursprünglich innovativen Substanz verordnet würden. Der AVR 2001 berücksichtigt dabei aktuell 23 Analoggruppen gegenüber 17 Gruppen im Vorjahr.
  • Ein Potenzial von 2,7 Mrd DM hätte bei dem Verzicht der Verordnung umstrittener Präparate freigesetzt werden können. Ein Großteil dieser Präparate könnte durch eine Positivliste von der Verordnung ausgeschlossen werden.
Gleichzeitig konnten laut AVR 2001 für das Jahr 2000 deutliche
Verordnungszuwächse bei innovativen Arzneimitteln beobachtet werden.
So hat beispielsweise die Verordnung von modernen
cholesterinsenkenden Mitteln (Cholesterinsynthesehemmer) um 199 Mio.
DM zugelegt und damit den Vorjahreswert um 18,4% übertroffen. Damit
standen laut AVR 2001 812 Mio. Tagesdosen zur täglichen Behandlung
von 2,2 Mio. Patienten zur Verfügung. Insgesamt wurden für zehn
untersuchte innovative Arzneimittelgruppen rund 1 Mrd. DM mehr
ausgegeben als im Jahr 1999. Diese Zahlen belegten deutlich, dass
Schluss sein müsse mit der Legende von der Unterversorgung bei
innovativen Arzneimitteln, so Hoberg. Vielmehr könne angesichts der
erheblichen Einsparpotenziale von einer deutlichen Fehlversorgung
gesprochen werden.
Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Str. 1
53177 Bonn 
Tel.: 02 28/84 33 93
Fax:  02 28/84 31 44
email:  wido@wido.de

Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell

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