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Chinesische Hersteller erobern ihren Heimatmarkt

Main (ots)

Analyse von PwC Autofacts: SUV-Boom im Reich der Mitte / Chinesische Modelle setzen sich durch / Marktanteil im Wachstumssegment der kleinen SUV schnellt von 21,1 auf 36,3 Prozent / Neuwagenmarkt legt insgesamt um 5,6 Prozent zu / Pkw-Segment verzeichnet Rückgänge / Gesamtmarkt zeigt weiterhin Potenzial für Wachstum

Sport Utility Vehicles, kurz SUVs, sind in China gefragt wie nie: Bis Juli verzeichnete dieses Segment ein Wachstum von 49,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 2015 bisher 2,99 Millionen SUVs verkauft, was einem Plus von rund einer Million Fahrzeugen entspricht. Mehr als die Hälfte (52,2 %) stammt dabei aus der Produktion chinesischer Hersteller. Sie konnten ihren SUV-Absatz mit einem Plus von 95,7 Prozent nahezu verdoppeln, wie die aktuelle Analyse von PwC Autofacts zeigt. Der Anteil von SUVs am chinesischen Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge hat sich auf 23,6 Prozent und damit um sieben Prozentpunkte erhöht.

SUVs entsprechen dem Lebensgefühl der Mittelschicht

"Trotz eines schwierigen Marktumfeldes haben es einige chinesische SUV-Hersteller wie Great Wall oder BAIC-Beiqi Yinxiang geschafft, sich mit eindrücklichen Zuwächsen gegen den sich abschwächenden Allgemeintrend zu behaupten", sagt Felix Kuhnert, Leiter Automotive in Deutschland und Europa bei PwC. "SUVs sind in China zum Statussymbol geworden. Sie entsprechen genau dem Lebensgefühl der erstarkenden städtischen Mittelschicht." Insbesondere das Segment der kleinen SUVs hat von diesem Boom profitiert und konnte bis Juli um mehr als 660.000 Einheiten auf 1,08 Millionen Einheiten zulegen. Doch auch europäische Hersteller profitieren von diesem Zuwachs: Ihr Absatz bei SUVs legte um 15,8 Prozent zu.

Insgesamt ist Chinas Automobilmarkt in den ersten sieben Monaten des Jahres um 5,6 Prozent gewachsen: 12,7 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ("Light Vehicles" nach internationaler Definition) wurden bis dahin verkauft. Dies entspricht einem Zuwachs von mehr als 675.000 Einheiten. 2014 war in diesem Zeitraum ein Plus von 9,3 Prozent zu verzeichnen. "Das Wachstum hat sich zunehmend abgeschwächt, doch muss die Marktdynamik differenziert betrachtet werden", sagt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst bei PwC Autofacts. "Während das Wachstum im ersten Quartal noch 13,7 Prozent betrug, ging es im zweiten auf 2,2 Prozent zurück". Deutlich gelitten hat der klassische Pkw-Sektor mit kleineren Stufenhecklimousinen, in dem die Nachfrage bis Juli um drei Prozent oder knapp 200.000 Einheiten sank. Europäische Anbieter, die in diesem Segment mit 33,3 Prozent besonders stark vertreten sind, haben deswegen sogar ein Minus von 4,7 Prozent zu verkraften. Dennoch machen Pkw mit 6,5 Millionen Einheiten, die bis Juli verkauft wurden, nach wie vor das Gros der Neuzulassungen aus.

Neue Fabriken in Osteuropa und Südamerika geplant

Mit ihren SUVs entsprechen chinesische Hersteller nicht nur dem gegenwärtigen Zeitgeist, sondern punkten besonders mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Zu den führenden Herstellern in China zählen Great Wall Motors, Jianghuai Automobile und Chang'An Automobile. Bei den ausländischen Marken dominieren Volkswagen, Nissan, Honda, Ford und Buick. Für Hersteller versprechen diese Fahrzeuge höhere Margen als vergleichbare Pkw. Den Gewinn stecken chinesische OEMs nicht nur in die Entwicklung neuer Modelle, sondern auch in die internationale Expansion: Bis 2021 sollen mindestens vier neue Fabriken in Südamerika und Osteuropa mit einer Kapazität von insgesamt einer Viertelmillion Einheiten entstehen.

SUVs sind generell auf dem Vormarsch: Nach Prognosen von PwC Autofacts wird die Produktion von SUVs und Crossover-Modellen von 2014 bis 2021 weltweit um mehr als 49 Prozent auf 28,5 Millionen gefertigter Einheiten anwachsen und ihren Anteil an der Gesamtproduktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen - erwartet werden 108,6 Millionen Einheiten im Jahr 2021 - auf 26,2 Prozent ausbauen. Dies geht allerdings klar zulasten anderer Fahrzeugkonzepte wie klassische Pkw, MPV, Pickups oder Vans.

In China bieten sich nach wie vor gute Absatzchancen

Der chinesische Automobilmarkt bietet mittel- bis langfristig weiterhin gute Wachstumsperspektiven. Die jetzige Marktabschwächung hat klar erkennbare Gründe: So haben viele Privatanleger beim jüngsten Kursrutsch am chinesischen Aktienmarkt Geld und damit auch etwas von ihrer Konsumbereitschaft verloren. Ohne Zweifel birgt diese kurzfristige Abschwächung erhebliche Herausforderungen: So könnten hohe Lagerbestände Hersteller dazu veranlassen, ihre Produktion zu drosseln. Zudem erhöht das den Preisdruck in diesem wettbewerbsintensiven und hart umkämpften Markt, was Margen und Gewinne im China-Geschäft schrumpfen lässt.

Dennoch geht das für China zuständige Analystenteam von PwC Autofacts davon aus, dass vor allem die Nachfrage in Tier-2 und Tier-3 Städten neue Wachstumsimpulse mit sich bringen wird. Die Einkommen der Mittelschicht steigen weiterhin, und die Fahrzeugdichte liegt mit 100 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner noch deutlich unterhalb des globalen Durchschnitts. Außerdem muss die besondere Größe des Landes berücksichtigt werden, so Kuhnert: "Auch Städte, die in China nicht als Metropolen gelten, haben eine Größe von drei bis neun Millionen Einwohnern. Deswegen bieten sich für europäische Hersteller mit dem richtigen Produktportfolio dort nach wie vor gute Absatzchancen. Sie stehen in den kommenden Jahren vor der Herausforderung, die Kunden chinesischer Marken zurückzuerobern."

Über PwC:

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Pressekontakt:

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PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 6145
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