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PwC Deutschland

Realoptionen: Potentiale und Risiken von Investitionsprojekten erkennen und bewerten

Frankfurt am Main (ots)

In den USA ist der neue Bewertungsansatz bereits weit verbreitet,
in Deutschland dagegen steckt er noch im Anfangsstadium. Das 1.
Deutsche Realoptions-Symposium, veranstaltet von der European
Business School und PricewaterhouseCoopers, zeigte Vorzüge und
Schwächen der Methode in der Praxis auf.
Für die meisten Unternehmen wird die Frage nach ihrer
strategischen Ausrichtung zunehmend komplexer und schwieriger. Märkte
werden dereguliert, neue Wettbewerber treten auf, innovative
Technologien entwickeln und etablieren sich schneller als je zuvor.
Das Management kann und muss heute aus einer Fülle von strategischen
Handlungsalternativen wählen, die, richtig bewertet und umgesetzt,
den Wert eines Unternehmens entscheidend beeinflussen.
Beispiel Energiebranche: Angesichts der Liberalisierung der
Energiemärkte, des damit verbundenen Preisverfalls und rasantem
technologischem Fortschritt stehen Energieunternehmen derzeit vor der
Entscheidung über ihre künftige strategische Ausrichtung. Wie kann
ein Unternehmen der Branche vorhandene Potentiale und
Handlungsalternativen nutzen, um auf Markt und Wettbewerb optimal zu
reagieren, welches sind die kritischen Erfolgsparameter hierfür und
wie beeinflussen sie den Unternehmenswert? Solche und ähnliche Fragen
können mit dem Realoptionsansatz beantwortet werden. Dabei handelt es
sich um ein flexibles finanzmathematisches Verfahren unter Einbindung
der Optionspreistheorie, mit dessen Hilfe eine fundierte Analyse und
Bewertung von Handlungsoptionen möglich ist.
Im Rahmen des ersten deutschen Symposiums zum Thema Realoptionen,
das am 3. Mai 2000 von der European Business School und dem weltweit
tätigen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen
PricewaterhouseCoopers auf Schloß Reinhartshausen im Rheingau
veranstaltet wurde, diskutierten Experten aus Forschung und Praxis
über Pro und Contra sowie die Praktikabilität des
Realoptionsansatzes.
Realoptionsansatz - welchen Wert schafft eine Investition?
Der Wert eines Unternehmens wird stärker denn je durch die
Fähigkeit seiner Führungskräfte bestimmt, die richtigen Optionen zum
richtigen Zeitpunkt zu wählen. Dies betrifft größere
Investitionsprojekte ebenso wie die Beurteilung von
Unternehmenstransaktionen und Börsengängen, vor allem in Branchen,
die starkem Wandel unterworfen sind. Weitere Anwendungsgebiete für
Realoptionen ergeben sich im Bereich des Managements von Forschungs-
und Entwicklungs-Portfolios (F&E). "Bei der Frage, welchen Wert eine
Investition für ein Unternehmen über einen längeren Zeitraum hinweg
schafft, können selbst die erfolgreichsten Unternehmen bislang oft
nur eine äußerst eingeschränkte Prognose abgeben", so Dr. Adam
Borison, Leiter des Bereichs Real Options Valuations bei
Pricewaterhouse-Coopers. "Eine ganze Reihe von Unternehmen
traditioneller Industrien versucht derzeit gerade zu beurteilen,
welche Chancen und Risiken im Bereich E-Business liegen und sucht
hierfür ein entsprechendes Instrumentarium".
Wenn traditionelle Methoden versagen
Konnten Unternehmen es sich früher noch leisten, den Erfolg
verschiedener Ansätze und Strategien auszuprobieren, sind Ressourcen
und Zeit hierfür heutzutage meist zu knapp. Shareholder verlangen
fundierte Investitionsentscheidungen - und deren Richtigkeit
entscheidet über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Aus
diesem Grund sucht das Management nach Verfahren zur
Entscheidungsfindung für die Lösung von komplexen Problemstellungen,
die bislang eher intuitiv entschieden wurden. Dabei müssen ggf.
Parameter wie die Veränderung von Branchen und Umweltfaktoren
berücksichtigt werden, die mit gängigen Methoden nur schwer fassbar
sind. Traditionelle Bewertungsverfahren wie z.B. die
Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF) können aufgrund mangelnder
Flexibilität diese Parameter nur unzureichend bzw. gar nicht
abbilden.
Strategische Entscheidungen, die aufgrund ihres Potentials, Werte
zu schaffen, beurteilt werden sollen, bedürfen dagegen einer Methode,
die Handlungsoptionen und deren Werttreiber transparent macht sowie
die Wertfindung richtig erfasst. Die Entscheidungsträger müssen die
relevanten Unsicherheitsfaktoren und Handlungsalternativen kennen, um
diese Optionen richtig ausüben und steuern zu können. Erst dann
erhält der theoretische Wert einer Option eine fundierte Grundlage.
Hier liegt der eigentliche Vorteil des Realoptionsansatzes.
Prozess des Umdenkens nötig - Flexibilität ist gefragt
In den USA ist der Realoptionsansatz vor allem in den Branchen
Energie, Biotechnologie und Pharma sowie Telekommunikation bereits
weit verbreitet, in der deutschen Unternehmenslandschaft hat sich die
Methode allerdings noch nicht durchgesetzt - so das Fazit des
Symposiums. "Die Ursache hierfür liegt vor allem im derzeit noch
mangelnden Verständnis des Managements für diesen Ansatz", so Andreas
Rams, Hauptreferent im Bereich Finanzen/Corporate Finance der RWE.
Bei den Verantwortlichen müsse zunächst ein Prozess des Umdenkens
initiiert werden, so Rams, damit der Realoptionsansatz zukünftig
zumindest als Alternative für herkömmliche Verfahren in Betracht
gezogen werde.
"Die Überlegenheit dieses Ansatzes zeigt sich vor allem bei
Entscheidungen, die von Unsicherheit oder einem hohen Maß an
Handlungsspielräumen gekennzeichnet sind", betont Martin Scholich,
Partner der PricewaterhouseCoopers Corporate Finance Beratung in
Frankfurt. Die derzeit rege Nachfrage aus Unternehmen sowie der
Finanzcommunity zeige, dass hinsichtlich dieses Themas großer Bedarf
bestehe.
Vor allem größere Unternehmen der Branchen Pharma und Energie
beschäftigen sich auch hierzulande intensiv mit dem Thema
Realoptionen. So hält Dr. Ulrich Koch, Leiter des Bereichs Corporate
Licensing der Schering AG, den Realoptionsansatz für eine
vielversprechende Methode zur Beurteilung und Steuerung von
Forschungs- und Entwicklungs-Portfolios, die bislang in seinem
Unternehmen allerdings noch nicht umgesetzt werde. Hürden für eine
breite Akzeptanz des Realoptionsansatzes liegen Kochs Ansicht nach in
der theorielastigen Darstellung durch die Forschung. Koch
thematisierte im Rahmen des Symposiums aber auch das Dilemma, dass
stark vereinfachte Realoptionsansätze zwar leichter verständlich und
anwendbar seien, die Komplexität der realen Entscheidungen dann aber
nicht mehr abbilden könnten. "Das Thema Realoptionen muss so
anwenderfreundlich wie möglich gestaltet werden, um in der Praxis
angenommen zu werden", fordert in diesem Sinne auch Andreas Rams.
"Der größte Fehler der Experten in Wissenschaft und Praxis besteht
noch darin, den Ansatz auf hohem wissenschaftlichem Niveau zu
diskutieren", bekräftigt Martin Scholich. Damit sei den Anwendern in
der Praxis nicht gedient - man müsse das Thema in einer allgemein
verständlichen Sprache diskutieren, aber gleichzeitig im konkreten
Anwendungsfall alle wesentlichen Handlungsalternativen und
Einflussfaktoren analytisch berücksichtigen. Anwendern empfiehlt
Scholich, zunächst möglichst ein Pilotprojekt abzugrenzen und
hierfür interne Ressourcen freizustellen.
Ansatz ROV(TM) von PricewaterhouseCoopers
Der Realoptionsansatz (ROV(TM)), den PricewaterhouseCoopers für
die Bewertung komplexer Sachverhalte und daraus resultierende
Handlungsempfehlungen entwickelt hat, stellt sich in Kürze wie folgt
dar: Relevante Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen wie Märkte,
Wettbewerber, Technologieentwicklungen sowie deren gegenseitige
Abhängigkeiten werden erfasst und die Handlungsalternativen, die sich
daraus ergeben, in einem Entscheidungsbaum illustriert. Unter
Berücksichtigung von Informationen aus dem Zielunternehmen, der
Zielbranche und dem Kapitalmarkt wird darausfolgend ein
Handlungsmodell entwickelt. Bei der Analyse des Wertes des Projektes
werden vor allem die Werttreiber herausgestellt, die besonderer
Beachtung bedürfen. Im Falle einer Änderung der wertbeeinflussenden
Faktoren und der Rahmenbedingungen ermöglicht die variable Struktur
des Handlungsmodells eine dynamische Anpassung.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Martin Scholich, Partner 
PricewaterhouseCoopers Corporate Finance-Beratung
Tel.:  (0 69) 95 85-56 00
Fax:  (0 69) 95 85-59 60 
martin.scholich@de.pwcglobal.com
Sigrid Krolle, Senior Manager
PricewaterhouseCoopers Corporate Finance-Beratung
Tel.: (0 69) 95 85-56 26
Fax: (0 69) 95 85-59 62 
sigrid.krolle@de.pwcglobal.com
Nicole Susann Bayer
PwC Deutsche Revision/PricewaterhouseCoopers
Marketing & Kommunikation/Presse
Tel: 069/9585-1669
Fax: 069/9585-3331 
nicole.susann.bayer@de.pwcglobal.com
Für den Herausgeber:
Die Gruppe PwC Deutsche Revision ist in Deutschland mit einem Umsatz
von derzeit rund 2 Milliarden Mark eines der marktführenden
integrierten Dienstleistungsunternehmen im Bereich Prüfung und
Beratung. Rund 9.600 Mitarbeiter arbeiten an über 40 Standorten in
Deutschland für nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
Die breite Palette der Dienstleistungen umfasst die
Wirtschaftsprüfung, die Unternehmensberatung, die Corporate
Finance-Beratung sowie die Steuer- und Rechtsberatung und die Human
Resource-Beratung.

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